Lyon leckt die Wunden

Stürmer César Delagdo von Olympique Lyonnais gab eine traurige Figur ab, als er versuchte zu erklären, warum seine Mannschaft in der UEFA Champions League an Real Madrid CF gescheitert war.

Im vergangenen Jahr erst hatte Lyon auf dem Rasen des Santiago Bernabéu noch ausgelassen den Viertelfinal-Einzug gefeiert. Am Mittwoch schieden die Franzosen in der spanischen Hauptstadt nach einem 0:3 im Rückspiel aus. Es sollte ihnen keine Wiederholung des Erfolgs gelingen, nach Hin- und Rückspiel hieß es 1:4. Nun befindet sich Madrid, und nicht die Mannschaft von Claude Puel, bei der Viertelfinal-Auslosung am Freitag im Lostopf.

"Dieses Ausscheiden ist für uns besonders bitter", sagte Delgado. "Unsere Niederlage schmerzt wirklich sehr. Das Spiel heute war sehr hart, aber wir wissen, dass wir verdient verloren haben und müssen das akzeptieren.. Jetzt werden wir auch damit klar kommen."

Das 1:1 im Achtelfinal-Hinspiel im Stade de Gerland hatte Hoffnungen geweckt, dass Lyon wieder einmal ein denkwürdiges Resultat in Madrid erzielen könnte. Doch nach dem schönen Führungstor der Gastgeber durch Marcelo in der ersten Halbzeit war klar, dass Olympique nur noch ein kleines Wunder helfen würde, um wie im Vorjahr ins Halbfinale einzuziehen.

"Wir haben nicht an die gute Leistung vom Hinspiel anknüpfen können. Das machte es für uns doppelt schwer", sagte Delgado weiter, ehe er die Gründe für die beiden weiteren Gegentreffer durch Karim Benzema und Ángel Di María nannte. "Wir haben nach der Pause einige Fehler gemacht. Dadurch gerieten wir immer höher in Rückstand. Wir dürfen jetzt aber über das Ergebnis nicht mehr lange nachdenken und müssen nach vorne schauen. Unser Ziel ist es, in der heimischen Liga hart zu kämpfen, um auch in der kommenden Saison wieder in der Champions League dabei zu sein."

Mittelfeldspieler Yoann Gourcuff war ähnlich enttäuscht, erkannte aber an, dass "die bessere Mannschaft gewonnen hat". Gegen die dominierenden Hausherren fand der ehemalige Akteur vom FC Girondins de Bordeaux keinen Rhythmus und musste später zugeben: "Dieses klare Ergebnis konnte man sich vorher nur schwer vorstellen, vor allem nach dem Hinspiel-Resultat."

"Da wir wussten, dass wir hier ein Tor schießen müssen, mussten wir mit Risiko spielen. Das hat in unserer Mannschaft zu großen Lücken geführt, die es ihnen wiederum leichter gemacht haben. Wir müssen uns nun körperlich und psychisch wieder erholen, um zurückschlagen zu können."