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Auf Dominanz folgt Chaos

Nach einer guten ersten Halbzeit samt 2:0-Führung ließ sich der FC Bayern München von der AS Roma die Butter vom Brot nehmen und schenkte die Partie mit 2:3 her.

Jubel bei Francesco Totti und der Roma, Frust bei den Bayern nach dem verschenkten Sieg
Jubel bei Francesco Totti und der Roma, Frust bei den Bayern nach dem verschenkten Sieg ©Getty Images

Der FC Bayern München präsentierte sich am 5. Spieltag der UEFA Champions League als Dr. Jeckyll und Mr. Hyde und lieferte zwei komplett verschiedene Halbzeiten gegen die AS Roma ab. Nach einer dominanten ersten Hälfte führte die Mannschaft von Trainer Louis van Gaal mit 2:0, nur um im zweiten Spielabschnitt den frühen Anschlusstreffer zu kassieren und anschließend im Chaos zu versinken.

Der Trainer des deutschen Rekordmeisters zeigte sich ob des katastrophalen Leistungsabfalls seines Teams sichtlich überrascht: "Wir waren sehr dominant, eigentlich ist es unglaublich, dass wir die Partie noch aus den Händen gegeben haben. Uns hat in der zweiten Hälfte wohl etwas die Konzentration gefehlt, aber trotzdem dürfen wir nach einer Ecke nicht den Ball verlieren. Durch einen individuellen Fehler verlieren wir ihn und kassieren ein Tor. Das ist einfach unglaublich. Diese Niederlage war nicht gut für unser Selbstvertrauen."

Auch Kapitän Philipp Lahm hatte eine Erklärung für die Niederlage: "Nach dem ersten Gegentor hat Rom noch einmal die zweite Luft bekommen. Sie wollten und mussten gewinnen, und dann sind wir stetig unter Druck geraten. Da hat uns die defensive Abstimmung gefehlt." Bei aller Selbstkritik am Abwehrverbund ermahnte Lahm, wie auch van Gaal, seine Vorderleute. "Es kann nicht sein, dass wir auswärts 2:0 führen und dann in einen Konter laufen", so der Nationalspieler.

Van Gaal legte sichtlich angesäuert noch einmal nach: "Was viele Menschen nicht begreifen, die Abwehrarbeit beginnt ganz vorne in der Mannschaft." Doch anschließend zeigte sich der Niederländer doch etwas versöhnlicher. "Natürlich sind wir jetzt gerade alle enttäuscht, aber letztlich sind wir Erster in unsere Gruppe und stehen im Achtelfinale. So schlecht kann es also nicht um uns stehen", so die Einschätzung des Trainers, der auch Lahm zustimmte. "Wir sind Tabellenerster, das war unser Ziel, und das haben wir erreicht."

Einen kleinen Lichtblick gab es nach der stockdusteren zweiten Halbzeit aber dennoch: Die Leistung des jungen Torhüters Thomas Kraft, der für Jörg Butt zwischen den Pfosten stand. Der Youngster zeichnete sich durch viele Paraden aus, ehe er einen Elfmeter verschuldete und etwas mit sich haderte: "Da muss ich früher aus dem Tor herauskommen. Ich habe die Situation falsch eingeschätzt. Klar waren ein paar nette Paraden dabei, aber zunächst bin ich sehr enttäuscht über das Resultat. Insgesamt hat es mir heute aber sehr Spaß gemacht."

Die finale Einschätzung übernahm dann der Kapitän des FC Bayern höchst selbst. "Thomas hat ein paar Mal überragend gehalten. So eine Situation, wie bei dem Strafstoß kann schon mal passieren. Das ist nicht so wild", zeigte sich Lahm zufrieden mit dem jungen Torhüter.

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