Drogba profitiert vom harten Chelsea-Training
Montag, 15. November 2010
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Chelseas Didier Drogba erklärt in einem exklusiven Interview mit dem Champions-Magazin, wie ihn das tägliche Training mit Spielern wie John Terry besser gemacht und seine Entwicklung gefördert hat.
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Stürmer Didier Drogba von Chelsea FC hat in der UEFA Champions League eine beeindruckende Bilanz und es sieht nicht danach aus, als sollte er langsam nachlassen. Er ist für gegnerische Verteidiger ein regelrechter Albtraum, für die Fans von Chelsea dagegen ein Traum. In einem exklusiven Interview mit Champions, dem offiziellen Magazin der UEFA Champions League, spricht der Liebling der Stamford Bridge über seine Entwicklung und was ihn dabei beeinflusst hat.
José Mourinho, der den Stürmer 2004 zu Chelsea holte, beschreibt Drogba als "jemanden, der niemals aufgibt. Er kann technisch alles, was ein Stürmer auf den letzten 20 Metern braucht, er ist gut in der Luft, setzt seinen Körper geschickt ein und ist in den entscheidenden Momenten zur Stelle." Kurzum, er ist ein kompletter Mittelstürmer.
Drogba sagt: "Es ist eine Ehre für mich, als der moderne Mittelstürmer gesehen zu werden. Der Fußball hat sich verändert, man muss schnell sein und das immer wieder zeigen, viele Spiele machen. Ich denke, Fitness ist der Schlüssel. Ich habe Spiele in verschiedenen Ligen gesehen und man kann erkennen, dass sich etwas verändert hat. Stürmer müssen verteidigen, nicht mehr nur Tore schießen und vorbereiten. Heute spielen die meisten Mannschaften 4-3-3, die Vorgaben eines Stürmers haben sich geändert."
Drogba ist bereits Chelseas sechstbester Torschütze aller Zeiten (Klublegende Peter Osgood, der 150 Tore für die Blues gemacht hat, ist sein Ziel). Er ist ein absoluter Torjäger, denn er hat bei allen seinen Stationen bisher eine Menge gelernt. "Heute kann ich viel mehr Spiele machen, alle drei Tage, und ich bin mehr zum Wettkämpfer geworden als früher. Vorher habe ich fünf oder sechs Chancen für ein Tor gebraucht, mittlerweile ist meine Quote deutlich besser."
Drogbas Qualitäten als Spieler beschränken sich nicht nur auf das Toreschießen, er ist auch ein guter Vorbereiter. Und er stellt sich immer in den Dienst der Mannschaft. Das hat man im Verein auch erkannt und ihn deshalb zu einem der Kapitäne ohne Binde gemacht. Wie sagte Mourinho: "Drogba braucht keine Binde, um zu zeigen, dass er ein Anführer ist."
Drogbas fußballerische Ausbildung ist nicht nur auf dem Platz und dem Trainingsgelände erfolgt. Nehmen wir zum Beispiel seinen linken - und angeblich schwächeren - linken Fuß. "Diego Maradona war ein Genie", sagt der Stürmer. "Ich habe seinen linken Fuß gesehen, der Ball war immer ganz nah am Fuß, das war fantastisch. Ich wollte so sein wie er und habe deshalb an meinem linken Fuß gearbeitet."
Auch bei den Freistößen, die eine Spezialität von Drogba sind, hat er sich bei einem großen der Zunft orientiert. "Ich habe viel gelernt, als ich Juninho bei Lyon gesehen habe. Seine Technik war sehr interessant, weil der Ball ungewohnt flog. Den Ball einfach geradeaus zu schießen, ist nicht der beste Weg, ein Tor zu machen. Daran habe ich gearbeitet. Es hat etwas gedauert, aber jetzt denke ich, bin ich auf einem guten Weg."
Andriy Shevchenkos Zeit bei Chelsea verlief zwar alles andere als glücklich, dennoch konnte sich Drogba vom Ukrainer, der immerhin 57 Tore in der UEFA Champions League erzielt hat, etwas abschauen. "Ich habe sehr viel von Shevchenko gelernt. Er war und ist immer noch ein großartiger Spieler. Er ist einer der besten Torschützen in der Champions League. Ich habe von ihm gelernt, auf dem Platz ruhiger und gelassener zu sein und auf den idealen Moment zu warten, um ein Tor zu schießen."
Drogba räumt aber auch ein, dass er viel vom Training mit Chelseas Verteidigern lernt. "Gegen John Terry ist es sehr schwer, er ist ein starker Verteidiger. Seit ich gegen Terry, Ricardo Carvalho, Alex und Branislav Ivanović spiele, diese großen Innenverteidiger, habe ich mich enorm verbessert. Es ist schwer, aber schön."
Für die Entwicklung eines Spielers kann es aber auch nicht gerade schädlich sein, unter so großen Trainern wie Carlo Ancelotti, Sven-Göran Eriksson, Guus Hiddink, Mourinho und Luiz Felipe Scolari gearbeitet zu haben. Drogba weiter: "Ich habe gelernt, dass man noch lange nicht gewonnen hat, wenn man auf den Platz geht. Man muss sich auf das Spiel und den Gegner vorbereiten. Das ist das Wichtigste, was ich von ihnen gelernt habe. Egal, ob man gegen einen Viertligisten oder im Finale der Champions League spielt, man muss den gleichen Respekt haben, sich genauso vorbereiten und versuchen, das Spiel zu gewinnen."
Den kompletten Artikel gibt es in der neuesten Ausgabe von Champions.