Bayern nicht aus der Ruhe zu bringen

Auch wenn es noch nicht zum Gruppensieg gereicht hat, die Vorstellung vom FC Bayern München beim 4:0-Auswärtserfolg gegen CFR 1907 Cluj zeugte von einer Reife und Entschlossenheit, die den deutschen Rekordmeister in dieser Saison noch weit bringen kann. Nun reicht in den verbleibenden zwei Spielen bereits ein Punkt, um die Gruppe E der UEFA Champions League als Erster abzuschließen.

Drei Tore von Mario Gómez und ein später Treffer des eingewechselten Thomas Müller haben den Bayern den vierten Sieg im vierten Spiel eingebracht, was dem Verein in der Königsklasse bisher noch nie gelungen ist. "Insgesamt war es eine sehr gute Leistung, denn wir waren von Anfang an hellwach. Wir haben uns zuletzt die Siege erarbeitet, was der Mannschaft Sicherheit und Stabilität gibt. Es zeichnet die große Harmonie in unserem Team aus, dass jeder seine Leistung bringt", so die erste Analyse von Kapitän Philipp Lahm nach dem Spiel.

Viel Zeit, viel Überblick, wenig Mühe - so wie bei der Entstehung vom 2:0 lief es für die Bayern fast über die gesamte Spielzeit. Hamit Altintop hatte bei seiner Flanke unendlich viel Zeit, der auch sonst sehr umsichtige Bastian Schweinsteiger behielt Überblick und so hatte Gómez keine Mühe, weiter an seiner Torquote zu arbeiten. Acht Tore in den letzten sechs Spielen sind keine schlechte Ausbeute für einen Stürmer, der bis vor wenigen Wochen noch kaum Einsatzzeit bekommen hatte. "Es funktioniert momentan ganz gut und ich habe in den letzten Spielen auch viele wichtige Tore gemacht. Wir haben es in der zweiten Halbzeit zehn Minuten lang schleifen lassen, ansonsten aber haben wir sehr gut agiert", so der dreifache Torschütze nach der Partie.

Richtig bedient war dagegen Clujs Trainer Sorin Cârţu: "Was soll ich nach einer 0:4-Niederlage noch sagen. Das Resultat spiegelt den Unterschied zwischen uns und den Bayern wider, diese Realität müssen wir akzeptieren. Wir haben in der ersten Halbzeit furchtbar gespielt und ich will gar nicht daran denken, was passiert wäre, wenn Bayern nicht so viele Verletzungssorgen gehabt hätte."

Tatsächlich waren die Bayern nur mit 13 Feldspielern nach Rumänien gereist, doch dies war im Vorfeld aufgrund der Querelen zwischen Präsident Uli Hoeneß und Trainer Louis van Gaal fast zu einer Nebensache verkommen. "Das Thema wird sehr hoch gespielt, hat aber in der Öffentlichkeit meiner Meinung nach nichts zu suchen", meinte Schweinsteiger nach dem Spiel. "Die Spieler vertrauen dem Trainer und er kann den Spielern vertrauen. Jeder will Erfolg haben und gibt Gas, nur leider fehlen ein paar Punkte in der Bundesliga, aber die holen wir uns auch noch."