Nur Magath nicht ganz zufrieden
Mittwoch, 20. Oktober 2010
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Die Spieler des FC Schalke 04 waren nach dem 3:1-Heimsieg gegen Hapoel Tel-Aviv FC bester Laune. Für Trainer Felix Magath war die Freude dagegen nicht ganz ungetrübt.
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Felix Magath ist etwas anders als viele andere Trainer. Ganz ruhig und mit einem süffisanten Lächeln kostete der Trainer des FC Schalke 04 nach dem 3:1-Sieg gegen Hapoel Tel-Aviv FC seinen Triumph aus. "Ich habe immer angekündigt, dass wir uns weiter verbessern wollen. Deshalb bin ich nach einem Spiel wie heute weniger überrascht als Sie", sagte Magath zu den Vertretern der Presse, und fügte an: "Langsam wird es besser und besser."
Diese Aussage trifft vor allem auf seine Offensiv-Abteilung zu. Der Doppeltorschütze Raúl González (3./58.) und sein ebenfalls erfolgreicher Landsmann José Manuel Jurado (69.) sowie Klaas-Jan Huntelaar harmonieren immer besser. Tel-Aviv bekam das "Magische Dreieck" der Königsblauen nie wirklich in den Griff. "Wir haben das Spiel dominiert. Hinten standen wir gut und vorne haben Raúl, José Manuel und Klaas-Jan sehr gute Arbeit gemacht. Wenn man jetzt noch Jefferson Farfán dazu nimmt, dann haben wir vorne sehr große Klasse", erklärte Jermaine Jones.
Magath sah es ein wenig anders als sein Mittelfeldspieler und lobte in erster Linie einen Defensivspieler. "Christoph Metzelder hat für mich heute ein richtig gutes Spiel gemacht, er war ganz stark", sagte Magath. Danach fand er aber auch noch ein paar Worte zu Raúl, der nunmehr Alleinführender in der Torschützenliste aller UEFA-Wettbewerbe ist. "Natürlich freue ich mich auch für Raúl. Er hat heute spielerisch einiges gezeigt und auch für seinen kämpferischen Einsatz mehrmals Applaus bekommen. So stelle ich mir das vor."
Sein 22-jähriger Spieler Lukas Schmitz blickte derweil schon in die Zukunft. "Wir haben jetzt den dritten Platz in der Gruppe B fast sicher, aber das reicht uns natürlich nicht. Wir wollen jetzt jede Möglichkeit nutzen, um die nächste Runde zu erreichen. Aus den letzten drei Spielen müssen wir mindestens sechs Punkte holen", sagte Schmitz.
Farfán zeigte sich ähnlich zuversichtlich. Der Peruaner sagte: "Wir wollten heute unbedingt gewinnen und haben es geschafft. Das war ein sehr wichtiger Sieg. Wir haben gezeigt, dass wir viel Offensivpotential haben und wollen jetzt weiter gewinnen. Dabei sollten wir aber von Spiel zu Spiel denken und nicht schon den zweiten Schritt vor dem ersten machen."
Der einzige, dessen Freude über den Sieg nicht ungetrübt war, war Trainer Magath. Angesprochen auf das Gegentor durch Etey Shechter (93.) zum 1:3 fast mit dem Schlusspfiff wurde sein Blick kurzzeitig ernst. "Natürlich ärgert mich so ein Gegentor, auch wenn es keinen Einfluss mehr auf dieses Spiel hatte. Ein Spiel ist halt nicht nach 90 Minuten aus, sondern wenn der Schiedsrichter abpfeift", so Magath. Er sieht viele Dinge halt ein wenig anders.