Glück gehabt - oder doch nicht?

Tiefes Durchatmen war angesagt im Lager des FC Bayern München nach dem knappen 3:2-Heimsieg gegen CFR 1907 Cluj. Der deutsche Rekordmeister hat damit zwar auch das dritte Spiel der UEFA-Champions-League-Gruppe E gewonnen, allerdings mit mehr Mühe, als man zuvor erwartet hatte.

"Wir hatten in den letzten Wochen auch nicht immer das Glück auf unserer Seite, aber irgendwann erarbeitet man sich das Glück, und heute war es auf unserer Seite", sagte Rechtsverteidiger Philipp Lahm, der Mark van Bommel als Kapitän vertrat. Ähnlich sah es sein Pendant auf der linken Abwehrseite, der Kroate Danijel Pranjić: "Sie hatten ein paar Chancen, aber sie haben sie nicht genutzt - wir hatten heute Glück."

Stürmer Mario Gómez war etwas anderer Meinung: "Glücklich waren die Tore, aber nicht der Sieg", meinte er im Hinblick auf die beiden Eigentore der Rumänen durch Cadú und Cristian Panin. "Vielleicht müssen wir uns auch bei unserem Gegner bedanken, dass sie uns zwei Tore geschenkt haben, vielleicht sogar auch drei, aber das ist nicht wichtig, für uns zählen nur die drei Punkte."

Nach seinem Dreierpack gegen Hannover 96 war Gómez auch heute wieder erfolgreich, der Nationalstürmer ist also auf dem besten Weg, zu alter Form zu finden. "Ich glaube, wir waren über das ganze Spiel die bessere Mannschaft und haben verdient gewonnen. Im Moment ist es einfach sehr wichtig für uns, die Spiele zu gewinnen, und im Moment schaffen wir das wieder."

Das Ergebnis steht also an erster Stelle bei den Münchern, der schöne Fußball kommt dann von selbst wieder - glaubt zumindest Pranjić: "In der letzten Saison haben wir auch schlecht angefangen, aber am Ende sind wir Meister geworden. Ich hoffe, das wird in diesem Jahr auch so sein. Es ist nicht wichtig, wie man startet, sondern wie man aufhört."

Und das haben die Bayern bekanntlich ziemlich erfolgreich getan, mit der Meisterschaft und dem Triumph im DFB-Pokal sowie dem Einzug ins Finale der europäischen Königsklasse. So weit sind sie in dieser Saison noch nicht, an erster Stelle steht immer noch, erst einmal den Einzug ins Achtelfinale perfekt zu machen - und das soll am besten gleich im Rückspiel gegen Cluj in zwei Wochen geschehen.

"Wir wollen natürlich in Cluj den Sack zumachen in Sachen Weiterkommen, aber das wird natürlich eine schwierige Aufgabe", warnte Lahm davor, sich zu früh zu sicher zu fühlen. Doch er fügte hinzu: "Wir haben neun Punkte, der Rest hat nur drei Punkte – ich glaube, das ist eine perfekte Ausgangsituation."