Zusätzliche Assistenten Thema in Ljubljana
Mittwoch, 1. September 2010
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Das Treffen der UEFA-Schiedsrichterelite in Ljubljana ging für die Teilnehmer mit einer Aufklärung über das Experiment mit zwei zusätzlichen Assistenten weiter.
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Das Experiment mit zwei zusätzlichen Assistenten – das in den nächsten beiden Jahren in den UEFA-Vereinswettbewerben fortgesetzt wird - war ein besonderer Punkt auf der Agenda des achten UEFA-Sommertreffens der UEFA-Schiedsrichterelite in Ljubljana.
Die Schiedsrichterkommission der UEFA nutzte das Treffen, um Europas Spitzenschiedsrichter genau über dieses System zu informieren, das nach einer Entscheidung des International Football Association Board (IFAB) als Testlauf fortgesetzt wird. In diesem System werden der Schiedsrichter, die beiden Assistenten und der vierte Offizielle von zwei zusätzlichen Assistenten unterstützt, die neben den beiden Toren postiert sind.
Ihre Hauptaufgabe ist es, sich auf das Geschehen im Strafraum zu konzentrieren, wie etwa das Festhalten und Stoßen bei Standardsituationen. "Zusätzliche Assistenten sollen nicht statisch agieren", erklärte der UEFA-Schiedsrichter-Beauftragte Hugh Dallas. "Sie müssen aktiv sein und sich entlang der Linie bewegen, um die beste Sicht oder den besten Winkel zu einem möglichen Vorfall zu haben." Die letzte Entscheidung obliegt jedoch dem Schiedsrichter. Die UEFA hörte sich dazu die Meinungen von Schiedsrichtern an, die in der letzten UEFA Europa League an diesem Experiment schon beteiligt waren.
Die UEFA ist fest entschlossen, gegen Spielabsprachen und Korruption im Fußball vorzugehen, deshalb werden große Bemühungen unternommen, um vor den Gefahren solcher Untaten zu warnen. Die Teilnehmer an der letzten U17- und U19-EM erhielten dazu Aufklärungsunterricht. Nun waren die Schiedsrichter an der Reihe, mehr über die intensive Arbeit der UEFA im Kampf gegen illegale Wetten und Spielmanipulationen zu hören.
Peter Limacher, der Leiter der UEFA-Rechtsabteilung, klärte die Schiedsrichter über das Frühwarnsystem der UEFA gegen Wettbetrug auf - dabei werden Spiele in UEFA-Wettbewerben überwacht, genauso wie Spiele in den ersten beiden Ligen aller 53 Mitgliedsverbände der UEFA. Außerdem erfuhren die Unparteiischen, wie die UEFA wertvolle Hilfe für die Behörden leistet, damit diese gegen die organisierte Kriminalität im Bereich Spielabsprachen vorgehen können. Er wies die Schiedsrichter an, der UEFA jedes potenzielle Fehlverhalten oder illegale Angebote an sie zu melden und besondere Wachsamkeit und Umsicht in ihrem sozialen Umfeld walten zu lassen.
Fitness ist für Spitzenschiedsrichter immer noch ein Thema mit größter Bedeutung. Die UEFA betonte, dass ihre Unparteiischen vor der neuen Saison in einer guten Verfassung sind. Die Elite- und Spitzenschiedsrichter der UEFA haben sich unter der Leitung des Experten Werner Helsen und seines Teams einem Fitnesstest unterzogen, zudem wurden die Schiedsrichter auf ihre Körpermaße hin untersucht.
Pierluigi Collina, der Schiedsrichter-Chef der UEFA - nach einer glänzenden Karriere als Schiedsrichter auf höchstem Niveau arbeitet er nun als Funktionär - forderte die Unparteiischen in einer flammenden Rede auf, jederzeit ein sauberes Ansehen zu bewahren. "Sie sind alle weltweite bekannte Menschen, und Sie haben das große Privileg, bekannt zu sein", sagte der Italiener. "Wir machen uns Sorgen um das Ansehen der ganzen Gruppe von Schiedsrichtern. Sie sind bekannt, deshalb haben Sie eine sehr große Verantwortung - sowohl in einem Stadion als auch zu Hause."