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2008/09 Liverpool FC - Real Madrid CF 4:0: Bericht

"Liverpool hat exzellent gespielt und ist verdient weiter" - Juande Ramos

2008/09 Liverpool FC - Real Madrid CF 4:0: Bericht
2008/09 Liverpool FC - Real Madrid CF 4:0: Bericht ©UEFA.com

Liverpool FC machte seinem Ruf in Europa unter Rafael Benítez ein weiteres Mal alle Ehre. Die Reds zerschlugen die Hoffnungen von Real Madrid CF in der UEFA Champions League mit einem 4:0-Sieg in einer denkwürdigen Nacht an der Anfield Road.

Die Gerissenheit von Benítez in UEFA-Wettbewerben zeigte sich bereits zwei Wochen zuvor, als Liverpool im Achtelfinal-Hinspiel an alter Wirkungsstätte des Trainers einen glücklichen 1:0-Sieg holte. Das Rückspiel war jedoch etwas ganz anderes.

"Warum spielt Benítez mit zwei defensiven Mittelfeldspielern? Weil er keine drei hat." Dieser Witz, der sich wie ein Faden durch Benítez' Amtszeit zog, mag vielleicht ein Stückchen wahr sein. Doch gegen die Königlichen hatte seine Mannschaft nur eines im Kopf - die Reds legten los wie die Feuerwehr, und nur Iker Casillas war es zu verdanken, dass sie nicht schon früh durch Fernando Torres und Javier Mascherano in Führung gingen.

Liverpool packte den Stier bei den Hörnern, und für Fernando Torres, den ehemaligen Kapitän vom Club Atlético de Madrid, scheint das Weiß der Königlichen wie ein rotes Tuch gewirkt zu haben. Nach 16 Minuten wurde er belohnt: Er leitete Jamie Carraghers Befreiungsschlag direkt weiter, schüttelte Pepe ab und verlieh Dirk Kuyts Querpass den krönenden Abschluss.

Obwohl Steven Gerrard nach weiteren Offensivbemühungen von Torres an Casillas scheiterte, hatte der englische Nationalspieler im 100. Europapokalspiel für seinen Verein kurz darauf Grund zum Jubel. Gabriel Heinzes Handspiel bescherte ihm ein einfaches erstes Tor vom Elfmeterpunkt, aber sein zweites Tor kurz nach der Pause forderte seine unvergleichbare Technik.

Ryan Babel flankte von links, und Gerrard traf den Ball mit der Innenseite so präzise, wie er es sich nur hätte wünschen können. Casillas war geschlagen, und Madrid, vielleicht abgesehen von den Versuchen von Wesley Sneijder und Gonzalo Higuain, auch.

Liverpool aber hatte noch nicht genug. Ihr rasender Offensivdrang zahlte sich zwei Minuten vor Schluss noch einmal aus. Kuyt eroberte den Ball, und dann bereiteten Babel und Mascherano für Andrea Dossena vor, der das i-Tüpfelchen auf das Ergebnis setzte. Der Traum vom schicksalhaften Finale in Rom, wo Liverpool bereits 1977 und 1984 den Pokal der europäischen Meistervereine gewonnen hatte, lebte weiter. Viertelfinalgegner Chelsea hatte dieses Drehbuch allerdings nicht gelesen.