UEFA.com funktioniert besser bei anderen Browsern
Um das bestmögliche Erlebnis zu haben, empfehlen wir, Chrome, Firefox oder Microsoft Edge zu verwenden.

2004/05 AC Milan - Liverpool FC 3:3 (2:3 n.E.): Bericht

"Ich saß da und hielt meinen Kopf in meinen Händen. Ich dachte, das wars" - Steven Gerrard

2004/05 AC Milan - Liverpool FC 3:3 (2:3 n.E.): Bericht
2004/05 AC Milan - Liverpool FC 3:3 (2:3 n.E.): Bericht ©UEFA.com

"Ich saß da und hielt meinen Kopf in meinen Händen. Ich dachte, das wars."

Selbst Liverpools Glücksbringer und niemals aufgebender Kapitän Steven Gerrard mochte nicht mehr daran glauben, dass seine Mannschaft bei einem 0:3-Pausenrückstand gegen den AC Milan noch eine Chance haben würde. Zu dominant gestalteten die Italiener den ersten Durchgang, doch dann kam das Wunder von Istanbul.

Gerrards Rossoneri-Pendant Paolo Maldini hatte Milan bereits in der ersten Minute einen Traumstart beschert, als er einen Freistoß von Andrea Pirlo in der Nähe des Elfmeterpunkts, der mehr als zwei Stunden später in den Fokus rücken sollte, mit einem Volleyschuss in die Maschen knallte. Von den Engländern war lange Zeit nichts zu sehen, dafür umso mehr von Kaká, der Liverpool mit seiner Spielkunst zur Verzweiflung trieb.

Der Brasilianer leitete sechs Minuten vor der Pause einen Konter ein, den Hernán Crespo zum 2:0 abschloss, ehe Kaká wenig später erneut im Mittelpunkt stand, als er mustergültig für den Argentinier auflegte, der Jerzy Dudek nicht den Hauch einer Chance ließ.

Was dann nach der Pause passieren sollte, das war der blanke Wahnsinn. Neun Minuten waren gespielt, da stieg Gerrard an besagtem Elfmeterpunkt nach Freistoß von John Arne Riise am höchsten und überwand Dida mit einem prächtigen Kopfball.

Auch zwei Minuten später hatte Milans Torhüter bei einem Flachschuss von Vladimír Šmicer, der frühzeitig den verletzten Harry Kewell ersetzt hatte, das Nachsehen. Liverpools Fans glaubten jetzt wieder an ihre Mannschaft - genauso wie Gerrard.

Denn nach genau eine Stunde Spielzeit stürmte der Kapitän in den Strafraum und wurde von Gennaro Gattuso von den Beinen geholt. Doch Dida konnte den Elfmeter von Xabi Alonso parieren, ehe der Spanier einen Tick schneller war als Alessandro Nesta und den Abpraller verwertete. Sechs Minuten, drei Treffer, ein sensationelles Comeback.

Milan reagierte sofort und übernahm wieder die Spielkontrolle, doch Djimi Traoré rettete auf der Torlinie gegen Andriy Shevchenko, der in der Verlängerung auch Dudek zu zwei Glanzparaden zwang.

Dann musste das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen, und jetzt schlug die Stunde von Dudek, der Milans Spieler mit seinen Mätzchen derart verunsicherte, dass Serginho übers Tor schoss und Pirlo sowie Shevchenko am polnischen Torhüter scheiterten.