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2000/01 Hamburger SV - Juventus 4:4: Spielbericht

"Das ganze Stadion hat beim Elfmeter gepfiffen, aber man muss Verantwortung tragen" - Filippo Inzaghi

2000/01 Hamburger SV - Juventus 4:4: Spielbericht
2000/01 Hamburger SV - Juventus 4:4: Spielbericht ©UEFA.com

Diese ungemein turbulente Achterbahnfahrt zwischen dem HSV und Juventus war beileibe keine Werbung für gelungene Defensivarbeit, dafür aber ein Augenschmaus für alle Fans des Spektakels. Zuständig dafür war an diesem Abend in Hamburg vor allem Filippo Inzaghi, der allen Klischees, die über ihn kursierten, gerecht wurde, sich aber in erster Linie als genialer Torjäger präsentierte.

Gut 14 Tage vor dem Start der neuen Serie A-Saison musste Juve im Auftaktspiel der Gruppe E auf die gesperrten Antonio Conte, Michele Paramatti und Paolo Montero verzichten, nicht zuletzt deshalb galt der Hamburger SV als leichter Favorit. Doch schon nach wenigen Minuten staubte Igor Tudor nach einer Ecke per Kopf zur Führung der Gäste ab.

Aber auch die Juve-Abwehr hatte einen gebrauchten Tag erwischt, dies wurde schon elf Minuten später überdeutlich, als Tony Yeboah, am langen Pfosten völlig alleine gelassen, einen Freistoß von Rodolfo Esteban Cardoso ungehindert einnicken durfte. Dann schlug die große Stunde von Inzaghi.

Zinédine Zidane lieferte mit einem genialen Steilpass die Vorarbeit und Inzaghi lupfte das Leder frech über den herausstürzenden Hans-Jörg Butt ins Netz. Kurz nach der Pause schlug der damals 27-Jährige erneut zu, diesmal jagte er den Ball gnadenlos ins lange Eck.

Doch der HSV hatte an diesem Tag einen Mehdi Mahdavikia in seinen Reihen, der diesem Treiben nicht länger tatenlos zusehen wollte. Der pfeilschnelle Iraner drückte eine flache Hereingabe von Marcel Ketelaer zum 2:3 in die Maschen, dann holte er gegen Ciro Ferrara einen Elfmeter heraus. Torhüter Butt verwandelte cool bis in die Haarspitzen zum 3:3. Acht Minuten vor dem Ende war es dann Niko Kovač, der eine Flanke von Mahdavikia zum scheinbaren 4:3-Siegtreffer im Juve-Tor unterbrachte.

Das Volksparkstadion stand Kopf, doch da war ja noch Inzaghi. Kaum aufgefallen, schlich er sich unmittelbar vor dem Ende an Sergej Barbarez vorbei, der zog ihn am Trikot und "Pippo" stürzte wie vom Blitz getroffen spektakulär zu Boden. Wieder unter den Lebenden, verwandelte Juves Nummer 9 den fälligen Strafstoß zum 4:4-Endstand.