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Furchtloses Lyon sagt Bayern den Kampf an

Glaubt man den Trainern von Olympique Lyonnais und dem FC Bayern München, darf man sich im Halbfinalrückspiel der beiden Teams auf ein Offensivspektakel freuen.

Furchtloses Lyon sagt Bayern den Kampf an
Furchtloses Lyon sagt Bayern den Kampf an ©UEFA.com

Olympique Lyonnais hätte sich kaum besser auf das Halbfinalrückspiel der UEFA Champions League vorbereiten können. Nachdem man vom französischen Verband am Wochenende vom Spielbetrieb freigestellt wurde, zog sich die Mannschaft von Claude Puel ins Trainingslager zurück. Ganz anders die Ausgangssituation beim FC Bayern München. Zwar hat die Elf von Louis van Gaal durch den 1:0-Hinspielerfolg die deutlich besseren Karten auf den Endspieleinzug, allerdings mussten sie am Wochenende in der Bundesliga auswärts ran und haben auf der Reise nach Lyon einige Personalsorgen mit im Gepäck.

Claude Puel, Trainer von Lyon
Wir haben drei Tage außerhalb der Stadt verbracht, wie damals vor dem Spiel gegen Real Madrid. Es war ruhig und entspannend. Ich denke nicht, dass uns die fehlende Erfahrung im Vergleich mit den Bayern zum Problem wird. Wir müssen mit zwei Toren Vorsprung gewinnen, also dürfen wir kein Risiko scheuen. Bayern ist zuversichtlich, was sie aufgrund des Hinspielerfolgs auch sein dürfen. Sollen sie selbstbewusst sein. Sie haben es geschafft, uns im Hinspiel an die Wand zu spielen. Aber vielleicht werden sie es ja bereuen, nicht noch mehr Tore erzielt zu haben.

Wir können nicht abwarten. Wir müssen uns voll konzentrieren, aber ich bin mir sicher, dass wir jede Mannschaft in Europa schlagen können. Wir haben keine Angst vor unserem Gegner. Wenn Bayern einige Verletzungssorgen hat, dann wird es andere gute Spieler geben, die ihren Platz einnehmen. Wir müssen unsere eigenen Stärken abrufen, anders als im Hinspiel.

Louis van Gaal, Trainer von Bayern
Als ich noch Trainer in der Niederlande war, habe ich meinen Spielern immer gesagt, dass deutsche Mannschaften bis zur letzten Minute kämpfen. Erst mit dem Schlusspfiff weiß man, ob man das Spiel gewonnen hat. So muss es hier auch laufen. In unserer Mannschaft herrscht ein unglaublicher Wille. Wir haben immer eine Antwort parat und haben alles in der eigenen Hand.

Leider haben wir seit dem Wochenende einige Verletzungssorgen. Die taktische Marschroute war nach der Roten Karte gegen Franck Ribéry sehr gut und darauf bin ich sehr stolz. Wir spielen immer auf Angriff und sind keine Mannschaft, die nur verteidigt oder versucht, Gegentore zu verhindern. Wir haben die gesamte Saison nicht anders gespielt und werden jetzt nicht damit anfangen. Ich spüre vor einem Spiel nie Druck. Natürlich steigt die Anspannung, aber das ist hilfreich. 

Personelle Situation
Bayern

Verletzt: Anatoliy Tymoshchuk (Magen-Darm-Grippe)
Fraglich: Martín Demichelis (Wade), Daniel Van Buyten (Wade), Diego Contento (Prellung), Miroslav Klose (Grippe)
Gesperrt: Danijel Pranjić, Franck Ribéry
Bei einer weiteren Gelben Karte gesperrt: niemand

• Tymoshchuk ist in München geblieben, während Demichelis und Van Buyten trotz ihrer Wadenblessuren mit nach Frankreich geflogen sind. Ob sie gegen Lyon spielen, entscheidet sich erst Stunden vor der Partie. Klose verpasste das Abschlusstraining aufgrund eines grippalen Infekts.

• Hamit Altıntop hat dagegen seine Leistenprobleme auskuriert und steht zur Verfügung.

Lyon
Verletzt: François Clerc (Knie), Joan Hartock (Achillessehnenriss), Mathieu Bodmer (Oberschenkel)
Fraglich: Jean II Makoun (Leiste), Lisandro (Knöchel), Jean-Alain Boumsong (Wade)
Gesperrt: Jérémy Toulalan
Bei einer weiteren Gelben Karte gesperrt: Aly Cissokho, César Delgado, Maxime Gonalons, Kim Källström, Cris, Miralem Pjanić

• Cris wird voraussichtlich spielen, obwohl er sich im Hinspiel an der Hüfte und am Knie verletzt hatte. "Ich fühle mich besser", sagte er am Montag. Boumsong kehrte derweil ins Training zurück und dürfte spielen.

Letztes Pflichtspiel
24.04.10 VfL Borussia Mönchengladbach - Bayern 1:1
(60., Reus; 73., Klose)

• Miroslav Klose wurde eingewechselt und erzielte seinen dritten Saisontreffer.

• Bayern liegt nur dank der besseren Tordifferenz derzeit noch vor dem FC Schalke 04.

• Lyon sollte eigentlich am Samstag ein Heimspiel gegen AS Monaco FC bestreiten, allerdings wurde dies auf den 12. Mai verlegt.

Hintergrund
• Die Mannschaft von Claude Puel hat in dieser Europapokalsaison im Stade de Gerland noch kein Spiel verloren und konnte die letzten drei Partien in der UEFA Champions League vor eigener Kulisse gewinnen.

• Vor dem Duell im Hinspiel hatten beide Teams sechs Mal innerhalb des letzten Jahrzehnts gegeneinander gespielt. Beide konnten jeweils zwei Begegnungen gewinnen.

• Lyon stand noch nie im Endspiel eines Europapokals. Dagegen tritt Bayern bereits zum 13. Mal im Halbfinale der Königsklasse an und hofft auf den ersten Einzug ins Endspiel seit dem Gewinn der UEFA Champions League im Jahr 2001.

Hätten Sie es gewusst?
• Lyon beendete keines der letzten drei Spiele mit elf Mann. Am 11. April musste Maxime Gonalons gegen LOSC Lille Métropole vorzeitig unter die Dusche, gegen den FC Girondins de Bordeaux (17. April) erwischte es Anthony Réveillère und in München flog Toulalan vom Platz.

Weitere Informationen finden Sie in der offiziellen Pressemappe zur UEFA Champions League

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