Eindrucksvolles Inter bezwingt Barça

Der FC Internazionale Milano wandelte einen Rückstand im Halbfinal-Hinspiel der UEFA Champions League gegen den FC Barcelona in einen 3:1-Sieg.

Die Unermüdlichen von José Mourinho brachten Barcelona, das als erstes Team jemals die Trophäe in der UEFA Champions League verteidigen will, die erst vierte Saisonniederlage bei. Tore von Wesley Sneijder, Maicon und Diego Milito waren mehr als nur ein Konter für das katalanische Führungstor durch Pedro Rodríguez, so dass Inter weiter von der ersten europäischen Krone seit 1965 träumen darf.

Das lange Bein von Zlatan Ibrahimović brachte die erste gefährliche Situation, als er eine Hereingabe von Maxwell nur knapp verpasste. Die Nerazzurri haben zu Hause im mittlerweile achten Halbfinale der Königsklasse noch nie verloren und Mourinho stellte sein Mittelfeld wie gegen Chelsea FC auf: Vor den Mittelfeldarbeitern Thiago Motta und Esteban Cambiasso sollte Sneijder für Gefahr sorgen.

Vor allem Cambiasso zeigte, dass Lionel Messi doch menschlich ist, indem er ihm immer wieder in Inters Hälfte den Ball abnahm, um dann etwa einen Spielzug einzueiten, der mit einem Dribbling Militos in den Strafraum Barcelonas endete. Milito hätte auch mehr erreichen können, als ihm der Ball nach einem Schussversuch von Samuel Eto'o von Víctor Valdés vor die Füße pariert wurde. Stattdessen sollte dem neben Ibrahimović zweiten Ex-Interista das erste Tor des Spiels gelingen. Linksverteidiger Maxwell, der von Maicon nicht gestoppt wurde, setzte sich in den Strafraum durch und dank seines Rückpasses konnte Pedro den Ball an Júlio César vorbei ins Netz befördern.

Milito ließ kurz vor der 30. Minute genau jene Präzision vermissen, als Goran Pandev ihm den Ball auflegte und der Stürmer seinen Schussversuch weit am Ziel vorbeigehen sah. Doch Milito bügelte seinen Fehler gleich wieder aus, indem er einen Pass von Eto'o in den Lauf von Sneider legte und Inters Spielmacher nutzte dies zum Ausgleich aus. Nach der 1 000 Kilometer langen Reise von Katalonien nach Italien konnte Barcelona zwar 60 Prozent Ballbesitz aufweisen, doch auf der Anzeigetafel stand nach 45 Minuten ein Remis. Unterstützt von den lautstarken Heimfans wuchs Inter nun über sich hinaus, obwohl Lucio zwei Schussversuche von Daniel Alves blocken musste.

Die Heimmannschaft stand nach der Pause als erste wieder auf dem Feld und war auch gleich besser im Spiel: Milito flankte von außen und der ungedeckte Pandev scheiterte knapp an der erstmaligen Führung der Italiener. Was immer auch Mourinho seiner Mannschaft in der Halbzeit gesagt haben mag – es war das Richtige. Pandev spielte den Ball zu Milito, der zwar etwas weit nach außen getragen wurde, doch er legte den Ball im Strafraum für Maicon auf, der aus acht Metern trotz enger Deckung von Seydou Keita zum 2:1 traf. Nun schien Barça durch das konstante Pressing der Gastgeber verunsichert, doch Messi konnte César zumindest einmal ernsthaft prüfen, bevor dieser gegen einen Kopfball des ungedeckten Sergio Busquets retten musste.

Nun war es an der Zeit, dass der hart arbeitende Milito mit einem Tor für seinen Einsatz belohnt wurde. Das Stadion erbebte in seinen Grundfesten, nachdem der hereinstürzende Sneijder die feste Flanke Eto'os von rechts abfälschte, so dass Milito aus kurzer Distanz nur noch einnicken musste. Es war das erste Mal in dieser Saison, dass Barcelona drei Gegentore hatte hinnehmen müssen. Ironischerweise könnte es ausgerechnet Inter sein, dass nun dafür sorgt, dass der AC Milan weiter der letzte Verein bleibt, der zwei Mal in Folge die Königsklasse gewinnen konnte.