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Williiie drückt Bayern die Daumen

Der Ex-Bayer Willy Sagnol auf Stippvisite in München. Zeit für den UEFA-Champions-League-Sieger von 2001, auf den Triumph zurückzublicken und das Team von Lyon vorzustellen.

Willy Sagnol war bei den Bayern absoluter Publikumsliebling
Willy Sagnol war bei den Bayern absoluter Publikumsliebling ©Getty Images

Neun Jahre schnürte der Außenverteidiger für den FC Bayern München die Fußballschuhe. Die Fans liebten ihn, und wenn er am Ball war, ging ein ein langgezogenes "Williiie" durchs Stadion. Vor dem Halbfinal-Hinspiel in der UEFA Champions League gibt sich Willy Sagnol an der Säbener Straße die Ehre, erinnert sich an alte Zeiten und gibt einen Ausblick auf die Partie gegen Olympique Lyonnais.

Nach den dramatischen Spielen im Viertelfinale gegen Manchester United FC steht den Bayern im Halbfinale nun mit Lyon ein vermeintlich leichter Gegner gegenüber. Doch Sagnol warnt die Münchener vor einer übertriebenen "Laissez-faire-Einstellung": "München gegen Lyon im Halbfinale? Eigentlich unvorstellbar – gar nicht mal so sehr wegen Bayern, sondern wegen Lyon. Sie spielen keinen schönen Fußball, aber als Halbfinalist muss man ihnen Respekt entgegenbringen. Ihre größte Stärke ist wohl der mannschaftliche Zusammenhalt."

Die Geschlossenheit des Teams erkennt der Vizeweltmeister von 2006 auch beim deutschen Rekordmeister, aber das ist nicht die einzige Parallele, die Sagnol zieht: "Beide Mannschaften haben ihre Stärken eher in der Offensive. Lisandro López und Michael Bastos sind die tragenden Spieler bei Lyon. Dafür haben die Bayern Ribéry und Robben in der Mannschaft, die ein Spiel zu jedem Zeitpunkt allein entscheiden können."

Verglichen mit der Bundesliga sieht Sagnol Lyon ungefähr auf einer Stufe mit Bayer 04 Leverkusen oder dem FC Schalke 04, aber definitiv hinter den Bayern. Neben den genannten Offensivkräften Bastos und López lobte Sagnol auch den jungen Torhüter Hugo Lloris, den angeblich auch die Bayern schon seit geraumer Zeit beobachten: "Lloris gehört für mich derzeit zu den besten vier Torhütern in Europa, und München hat ihn auch schon während seiner Zeit beim OGC Nice auf dem Schirm gehabt. Bei Lyon hat er sich noch einmal gesteigert und ist jetzt verdient die Nummer 1 im französischen Tor."

Selbstverständlich blickt Sagnol bei dieser Gelegenheit auch zurück auf den letzten internationalen Triumph des FC Bayern im Jahr 2001. "Ähnlich wie vor neun Jahren hat keiner so richtig mit dem FC Bayern gerechnet. Vielleicht ist diese Außenseiterrolle genau das, was Bayern braucht", erklärt Sagnol die aktuelle Situation in der UEFA Champions League. "Der Unterschied zu damals liegt in den Veranlagungen der Teams. Wir waren defensiv stärker, die aktuelle Mannschaft sucht ihr Heil eher in der Offensive. Aber - wie auch wir 2001 - zeigt dieses Team sehr viel Leidenschaft, und vom fußballerischen Potenzial her schätze ich sie sogar stärker ein."

Abschließend wagt Sagnol dann noch eine Prognose, wer sich im Duell Bayern gegen Lyon durchsetzen wird: "Im Hinspiel würde ich für die Bayern ein 0:0 perfekt finden. Die Runden zuvor haben gezeigt, dass München immer für einen Auswärtstreffer gut ist. In Prozenten ausgedrückt würde ich sagen – 51 zu 49 für die Bayern."

Diese eher defensive Vorhersage ruft zum Ende der Pressekonferenz noch einmal den Direktor für Medien und Kommunikation, Markus Hörwick, auf den Plan. "Was soll denn das jetzt Willy. Erst lobst du unsere Offensive und jetzt so ein Tipp?" Sagnols Rettungsversuch, dass die Bayern es im Rückspiel schon richten werden, wird von Hörwick prompt niedergebügelt: "Nein, so was wie Manchester machen unsere Nerven nicht mehr mit." Dann bleibt für die Führungsetage des FC Bayern wohl nur noch zu hoffen, dass die Spieler sich diesen frommen Wunsch zu Herzen nehmen und die Nerven aller Bayern-Anhänger schonen.

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