Lisandro lässt Lyon träumen
Dienstag, 30. März 2010
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Olympique Lyonnais - FC Girondins de Bordeaux3:1
Zwei Tore von Lisandro bescherten Lyon eine großartige Gelegenheit, erstmals das Halbfinale zu erreichen.
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Zwei Tore von Lisandro bescherten Olympique Lyonnais eine großartige Gelegenheit, erstmals das Halbfinale der UEFA Champions League zu erreichen. In einem hochdramatischen Spiel setzte sich die Mannschaft von Claude Puel gegen den Ligarivalen FC Girondins de Bordeaux mit 3:1 durch.
Die Chancen von Bordeaux auf den achten Sieg in Folge in diesem Wettbewerb erhielten in der zehnten Minute einen herben Dämpfer, als Lisandro die Gastgeber in Führung brachte. Auch wenn Marouane Chamakh kurz darauf ausgleichen konnte, blieb Lyon am Drücker und ging durch Michel Bastos kurz vor der Pause erneut in Führung. In der zweiten Hälfte zeigte auch die Elf von Laurent Blanc eine Klasseleistung, doch Hugo Lloris im Tor der Gastgeber präsentierte sich in überragender Form. Und war der Keeper mal geschlagen, rettete die Latte für ihn bei einem Schuss von Wendel. Lisandro sorgte dann in der 76. Minute mit einem Elfmeter für den Schlusspunkt eines faszinierenden Fußballabends in Lyon. Wermutstropfen für die Gastgeber allerdings, dass Lisandro und Sidney Govou aufgrund ihrer Gelben Karten am 7. April im Rückspiel in Bordeaux fehlen werden.
Gewinner in diesem rein französischen Duell waren in jedem Fall die Zuschauer, die eine ungemein packende Partie erlebten, die unzählige Höhepunkte aufzuweisen hatte. Lyon war in den letzten drei Viertelfinals jeweils ausgeschieden, doch diesmal legten sie einen perfekten Start hin. Michaël Ciani zeigte Nerven und köpfte einen langen Ball von Aly Cissokho unfreiwillig in den Lauf von Mathieu Bodmer, dessen Schuss von Lisandro noch clever ins Tor von Bordeaux abgefälscht wurde.
Das Tempo nahm von Minute zu Minute zu. Girondins brauchte nur vier Minuten, um diesen Rückschlag wegzustecken, dann setzte sich Yoann Gourcuff brillant auf dem Flügel gegen Jérémy Toulalan durch und flankte perfekt auf Chamakh, der am langen Pfosten keine Mühe hatte, den Ball ins Tor zu köpfen. Dann war es Bastos, der auf der Gegenseite vergab, ehe César Delgado, der in letzter Sekunde am herausstürzenden Cédric Carrasso scheiterte.
Diese Parade seines Konkurrenten schien Lloris besonders zu motivieren, denn mit einem Mal stand der Keeper von OL im Blickpunkt und zeigte grandiose Reflexe. So parierte er einen Hackenball von Yoan Gouffran aus nächster Nähe. Es gab hüben wie drüben beste Möglichkeiten, Chamakh köpfte drüber, dann bestrafte Bastos in der 32. Minute die zögerliche Abwehr von Bordeaux. Am langen Pfosten ungedeckt, nahm der Brasilianer den missglückten Kopfball von Benoît Trémoulinas auf, zog nach innen und jagte den Ball in den Winkel.
Die Mannschaft von Laurent Blanc kam mit dem festen Vorsatz aus der Kabine, die Partie noch zu drehen und es sah zunächst gut aus für den französischen Meister. Während das Mittelfeld von Lyon nun Probleme bekam, drehten Gourcuff und Co. auf. Doch wieder war es Lloris, der mit der rechten Hand einen Volley von Chamakh noch abwehren konnte. Der marokkanische Nationalspieler trug mit Lloris ein Privatduell aus, doch auch bei einem Kopfball aus wenigen Metern fand er seinen Meister im besten Spieler auf dem Platz.
Jean Makoun vergab dann nach 69 Minuten eine exzellente Möglichkeit, als er alleine vor Carrasso verzog. Dann donnerte Wendel auf der Gegenseite den Ball an die Latte. Bordeaux hätte den Ausgleich verdient gehabt, doch dann prallte ein Schuss von Cissokho an die Hand von Matthieu Chalmé und der deutsche Schiedsrichter Felix Brych entschied auf Elfmeter. Lisandro verwandelte eiskalt und bescherte Lyon die große Möglichkeit, nächste Woche den Halbfinaleinzug perfekt zu machen.