Barça "eine Klasse besser" als der VfB
Mittwoch, 17. März 2010
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Letztlich war der VfB Stuttgart beim FC Barcelona chancenlos, doch, so Stuttgarts Vorstand Sport Horst Heldt, "man kann gegen den Titelverteidiger ausscheiden, aber wir hätten uns ein anderes Auftreten gewünscht."
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Phasenweise geriet der VfB Stuttgart im Rückspiel des Achtelfinals in der UEFA Champions League beim 0:4 bei Titelverteidiger FC Barcelona unter die Räder. Obwohl es laut Aleksandr Hleb ein "Duell eines Spitzenteams gegen eine normale Mannschaft" war, so hätten sich die Schwaben laut Vorstand Sport Horst Heldt "ein anderes Auftreten gewünscht."
"Das frühe Tor hat es für uns natürlich sehr, sehr schwer gemacht - zudem kam das zweite gleich hinterher", so Sami Khedira zu der binnen neun Minuten deutlich schwieriger gewordenen Ausgangslage. Lionel Messi eröffnete den Torreigen nach einem fantastischen Sololauf in der 13. Minute, zudem leitete er das 2:0 durch Pedro Rodríguez sehenswert ein. "Messi war heute überragend, er war einfach nicht zu stoppen", so die Analyse von Stuttgarts Trainer Christian Gross.
"Es ist enttäuschend, wir haben schlecht agiert, auch wenn es hier in Barcelona natürlich schwierig ist. Unser Auftreten war vor allem in der ersten Halbzeit nicht aggressiv und mutig genug, warum auch immer", so Heldt weiter. "Der Respekt war bei einigen Spielern zu groß, und gegen so eine Mannschaft darf man nun mal keinen einzigen Ausfall in der Mannschaft haben."
Ähnlich ratlos zeigte sich auch Hleb, die Leihgabe von Barcelona: "Keine Ahnung, warum wir heute so deutlich schlechter waren. Wir haben den Ball nicht halten können und ihn zu oft verloren. Vielleicht waren wir zu nervös", so der Erklärungsversuch des Weißrussen. "Wir haben zu viele Chancen zugelassen, und solch eine Mannschaft nutzt das dann einfach sehr gut aus." So geschehen unter anderem beim 3:0 durch Messi nach einer Stunde sowie dem vierten Tor durch den Sekunden zuvor eingewechselten Bojan Krkić kurz vor dem Schlusspfiff.
Khedira, Hleb und Gross stimmten überein, dass Barcelona dank der höheren Qualität einfach eine Klasse besser war, doch der Schweizer Trainer ging noch einen Schritt weiter: "Sie haben einen Drang nach vorne, einen Offensivgeist und eine Geschlossenheit, die sie zur weltbesten Mannschaft machen", so der Trainer, der zudem darauf hinwies, dass im Fußball der Kopf nicht bedeutungslos ist: "Wir kamen nicht wirklich in die Zweikämpfe, denn Barcelona war auch gedanklich schneller."
"Die Mannschaft ist sehr enttäuscht über die eigene Leistung, doch es bleibt nicht viel Zeit, wir müssen Stolz zeigen und gut reagieren", so der Schweizer weiter. Mit einem passenden Fazit brachte Heldt, der auch als Spieler mit dem VfB in Europas wichtigstem Vereinswettbewerb aktiv war, die nun beendete Saison in der Königsklasse aus schwäbischer Sicht auf den Punkt: "Wir hatten auch gute Spiele in der Champions League. Gegen den Titelverteidiger kann man ausscheiden, aber wir hätten uns natürlich ein anderes Auftreten gewünscht."