Hleb: Triumphale Rückkehr ins Camp Nou?
Montag, 15. März 2010
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Aleksandr Hleb und der VfB Stuttgart werden "alles geben", um im Achtelfinal-Rückspiel der UEFA Champions League gegen Titelverteidiger FC Barcelona zu bestehen.
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Während die Rückkehr von David Beckham zu Manchester United FC sehr emotional verlief und nun mit Spannung das Wiedersehen zwischen José Mourinho und Chelsea FC erwartet wird, trifft Aleksandr Hleb mit dem VfB Stuttgart ebenfalls auf seinen alten Arbeitgeber.
Für Hleb ist die Wiedervereinigung mit seinen alten Teamkameraden vom FC Barcelona im Camp Nou eine nicht ganz so freudige Angelegenheit wie für Beckham und Mourinho. "Barcelona war die Mannschaft, auf die ich auf keinen Fall treffen wollte, denn ich weiß, wie stark sie sind," erklärt Hleb. "Gegen jede andere Mannschaft hätten wir zumindest ungefähr gleiche Chancen auf ein Weiterkommen, aber nicht gegen Barcelona. Eine kleine Möglichkeit gibt es trotzdem für uns."
Der Glaube an ein Bestehen gegen den Titelverteidiger war im Hinspiel am 23. Februar für lange Zeit berechtigt. Cacau erzielte in der 25. Spielminute den Führungstreffer für die Schwaben, am Ende musste man sich jedoch nach guter Leistung mit einem 1:1-Unentscheiden zufrieden geben. Obwohl Barcelona durch das Auswärtstor klare Vorteile auf ein Weiterkommen hat, bleibt die Partie ausgeglichener als viele erwartet hatten. "Wir müssen uns auf unsere Stärken konzentrieren. Wir müssen kompakt und aggressiv zu Werke gehen," so der 28-Jährige. "Wir werden Chancen bekommen, das weiß ich, aber in der Defensive müssen wir gut organisiert agieren."
Bei den Katalanen erlebte Hleb eine frustrierende erste Saison nach seinem Wechsel von Arsenal FC. Der Nationalspieler aus Belarus konnte nur acht Ligaeinsätze verbuchen und war nicht in der Lage, sich einen Stammplatz zu erkämpfen. Hleb weiß, wovon er spricht, wenn er den Titelverteidiger der UEFA Champions League als "beste Mannschaft der Welt" betitelt.
"Sie spielen den schönsten Fußball und in ihren Reihen gibt es viele Spieler, die den Unterschied ausmachen können. Wir dürfen uns nicht nur auf Leo [Messi] konzentrieren, obwohl er sicherlich der gefährlichste Spieler von Barcelona ist. Auch auf Xavi, Iniesta, Thierry [Henry], Pedro oder Ibrahimović müssen wir sehr aufpassen. Sogar in der Abwehr sind sie eine Klasse für sich."
Für Hleb war die Rückkehr nach Stuttgart im letzten Sommer eine Herzensangelegenheit. Mit 19 Jahren fing für Hleb die Profikarriere bei den Schwaben an und es dauerte nicht lange, eher der Mittelfeldspieler durch seine technische Brillanz, seine Schnelligkeit und großartigen Alleingängen auf sich aufmerksam machte. Ein Spitzname war mit "Zauberlehrling" schnell gefunden.
"Ich war der beste Spieler der Welt! Nein, im Ernst, als junger Spieler macht man sich nicht so viele Gedanken, man geht einfach raus und spielt sein Spiel. Man setzt zum Dribbling gegen drei oder vier Gegenspieler an und es gelingt immer. Wir hatten zu der Zeit sehr viel Spaß. Wir hatten eine starke Mannschaft und für mich lief alles nach Plan. Deshalb gab man mir diesen Spitznamen."
Der Start in die laufende Saison lief für Stuttgart jedoch nicht nach Plan. Im Dezember wurde dann Christian Gross als neuer Trainer verpflichtet und dies lässt Hleb mit Optimismus in die Zukunft blicken. "Es läuft gut, seitdem er hier ist. Alles scheint gut zusammen zu passen - Trainer, Klub und Mannschaft."
Diese Aussage kann man nach Stuttgarts Leistung im Hinspiel gegen Barcelona durchaus so stehen lassen. Noch ist nicht klar, ob Hleb am Ende der Saison zum FC Barcelona, wo er noch zwei Jahre Vertrag hat, zurückkehren wird. "Ich weiß es selbst noch nicht," erklärt er. Zur Zeit hat Hleb klar definierte Ziele: "Wir wollen Barcelona schlagen, oder einfach gesagt, wir wollen die nächste Runde erreichen. Im Fußball ist alles möglich und wir haben immer noch eine Chance. Wir werden alles dafür geben."