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Mourinho traut Inter alles zu

Bei José Mourinhos Rückkehr an die Stamford Bridge am Dienstag werden große Emotionen im Spiel sein. Der Trainer des FC Internazionale Milano ist fest davon überzeugt, dass sich sein Team gegen Chelsea durchsetzen wird.

Mourinho traut Inter alles zu
Mourinho traut Inter alles zu ©UEFA.com

Wenn der FC Internazionale Milano im Achtelfinal-Rückspiel der UEFA Champions League bei Chelsea FC antritt, dann wird José Mourinho besonders im Mittelpunkt stehen. Der ehemalige Trainer der Blues und seine neue Mannschaft kommen mit einem 2:1-Vorsprung im Rücken, deshalb wollen es die Nerazzurri unbedingt zum ersten Mal seit vier Jahren wieder ins Viertelfinale schaffen.

"Das Gute daran ist, dass ich nicht weit gehen muss", sagte Mourinho im Hinblick auf die Begegnung am Dienstag im Gespräch mit UEFA.com. "Von der Kabine auf die Bank sind es nur fünf Meter - ich muss nicht durch das ganze Stadion, also werde ich nicht die ganzen Emotionen und Reaktionen der Zuschauer mitbekommen. Ich werde einfach nur dasitzen und mein Spiel machen."

"Die Spieler spielen auf dem Platz, ich spiele daneben", meinte er weiter. "Sie sind viel wichtiger als ich, denn auf dem Platz gewinnt man die Spiele, nicht auf der Bank. Ich werde aber mit dem ganzen Herzen dabei sein, das macht ein Profi. Ich kann nicht verleugnen, dass Chelsea ein sehr wichtiger Teil meines Leben ist."

Mourinho kann nichtsdestotrotz zuversichtlich sein, das notwendige Ergebnis im Westen Londons zu holen. Als Trainer von Chelsea blieb er an der Stamford Bridge 66 Ligaspiele in Folge ungeschlagen und gewann zwei englische Meisterschaften. In der vergangenen Saison, seiner ersten bei Inter, holte er auf Anhieb den Scudetto. In der UEFA Champions League hat es allerdings nicht so gut geklappt, die Nerazzurri scheiterten in dieser Phase des Wettbewerbs an Manchester United FC. Mourinho, der 2004 mit dem FC Porto den Europapokal gewann, glaubt, dass Inter jetzt ausgeglichener ist, denn "Jahr für Jahr geht die Tendenz nach oben".

"Wenn ein Trainer gute Arbeit abliefert und der Klub ihn unterstützt, und das ist der Fall, sollte man immer besser werden", so der 47-Jährige. "Wir haben ein paar Spieler gekauft. Spielertypen, die wir letztes Jahr nicht hatten - einen kreativen Mittelfeldspieler wie Wesley Snijder. Im Angriff haben wir mit [Diego] Milito, [Samuel] Eto'o und [Goran] Pandev jetzt mehr Möglichkeiten."

"Natürlich haben wir Zlatan Ibrahimović verloren, aber mit diesen drei Spielern haben wir mehr Lösungen und mehr Optionen. Außerdem ist Lucio ein Innenverteidiger, wie wir ihn nicht hatten - groß, stark in der Luft. Ich denke, wir haben uns mehr an die Bedürfnisse des modernen Fußballs angepasst."

Lucio war beim 2:1-Erfolg über Chelsea am 24. Februar der überragende Mann, er ließ Didier Drogba nicht aus den Augen. Auch Sneijder, der zu Saisonbeginn von Real Madrid CF kam, glänzte. "Er ist ein Ajax-Spieler, und normalerweise sind Ajax-Spieler aufgrund ihrer Ausbildung technisch hervorragend", so Mourinho.

"Sie sind mit beiden Füßen gleich stark, sie machen sich ihre Gedanken über den Fußball und können ein Spiel lesen. Bei uns hat Sneijder die Freiheit, so zu spielen, wie er will. Manchmal denke ich, er ist ein Stürmer, weil er so viele Freiheiten hat. Hier hat er das ideale Umfeld gefunden, um sein Potenzial zu entfalten."

Inters Steigerung ist aber nicht nur auf die Neuzugänge zurückzuführen. Laut Mourinho ist seine Mannschaft auch mental stärker geworden. Ein Beispiel dafür ist der Derbysieg gegen den AC Milan im Januar, als Inter am Ende nur noch neun Mann auf dem Platz hatte. Ebenfalls angeführt werden kann der 4:3-Sieg gegen den AC Siena, als Innenverteidiger Walter Samuel in der Schlussphase Mittelstürmer spielte und in der Nachspielzeit den Siegtreffer markierte.

"Das Spiel gegen Siena ist ein gutes Beispiel für das, was wir leisten können", sagte Mourinho. "Wir haben in der 91. Minute den Ausgleich kassiert, doch ich habe zu meinen Spielern gesagt: 'Noch drei Minuten, noch drei Minuten.' Man kann gewinnen oder verlieren. Wir haben gewonnen."

"Ich habe entschieden, dass Samuel vorne bleiben soll. Ein Trainer kann nur arrogant sein, kann nur diese Siegermentalität haben, wenn er weiß, dass die Spieler die richtige Antwort geben." Doch der Portugiese weiß, dass nicht einmal eine Siegermentalität den Gewinn der UEFA Champions League garantiert.

"Es liegt nur an kleinen Details – Glück oder Pech bei der Auslosung, der Ausfall von Schlüsselspielern, eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters. Natürlich kann nur eine sehr gute Mannschaft die Champions League gewinnen, aber es gibt sieben, acht, neun Teams, die das schaffen können. Es ist schwer, eine Vorhersage zu treffen."