Robben schießt Bayern ins Viertelfinale
Dienstag, 9. März 2010
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ACF Fiorentina - FC Bayern München 3:2 (Gesamt: 4:4, Bayern siegt nach Auswärtstoren)
Nach einer torreichen zweiten Halbzeit, in der Bayern stets im rechten Moment antwortete, steht der Bundesligist im Viertelfinale.
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Der FC Bayern München ist nach einem sehr spannenden, wenn auch nicht hochklassigen Spiel durch eine 2:3-Niederlage beim ACF Fiorentina in das Viertelfinale der UEFA Champions League eingezogen. Nach dem 2:1-Heimsieg im Hinspiel waren es die mehr erzielten Auswärtstore, die zugunsten des Bundesligisten entschieden. Die Italiener legten durch Juan Vargas (28.) und Stevan Jovetić (54.) vor, ehe die Tore fast im Minutentakt fielen. Mark van Bommel (60.) und Arjen Robben (65.) brachten Bayern jeweils zurück ins Spiel, und nur beim ersten Mal hatte die Fiorentina durch den zweiten Treffer von Jovetić (64.) eine Antwort parat.
Weil Martín Demichelis (Jochbeinbruch) weiter fehlte, rückte Holger Badstuber erneut in die Innenverteidigung, während Diego Contento, der aufgrund einer Fleischwunde am Knie ausfiel, links hinten von David Alaba ersetzt wurde. Für den österreichischen Nationalspieler war es die Premiere in der Königsklasse. Die Gastgeber mussten ohne den rotgesperrten Massimo Gobbi anfangen.
Bei heftigem Wind, der sich vor allem bei hohen Bällen stark bemerkbar machte, gingen beide Teams äußerst energisch, aber auch vorsichtig in die Partie, so dass echte Torchancen für eine knappe halbe Stunde nicht zu verzeichnen waren.
Die Führung der Viola fiel auch aus dem fast schon sprichwörtlichen Nichts: Riccardo Montolivo probierte es aus gut 30 Metern, sein fester, aber ungefährlicher Schuss wurde von Hans-Jörg Butt nach rechts abprallen gelassen, doch dort sauste bereits Vargas heran und zimmerte den Ball aus sehr spitzem Winkel fulminant unter die Latte. Wenig später musste Mario Gómez humpelnd und mit Verdacht auf Muskelfaserriss in der Wade für Miroslav Klose weichen.
Bayern wirkte zunächst paralysiert, während die Fiorentina ihren Vorteil nun geltend machen wollte. Die nächste ganz große Chance vergab jedoch Robben – nach einer Kopfballvorlage von Bastian Schweinsteiger versagte die Abseitsfalle der Gastgeber und der Niederländer scheiterte aus 13 Metern an Sébastien Frey. Zur Pause hatten beide Mannschaften je eine Großchance zu verzeichnen, doch ein Tor durften nur die Gastgeber bejubeln.
Kurz nach dem Seitenwechsel, den beide Mannschaften nicht zu Auswechslungen nutzten, hätte Alberto Gilardino die Führung der Viola verdoppeln müssen, als mehrere Bayern-Verteidiger nach einer Hereingabe von Marco Marchionni über den Ball traten und der Sturmführer der Gastgeber Butt aus fünf Metern zur Fußabwehr zwang. Auf der anderen Seite hätte Alaba fast eine Großchance gehabt, kam jedoch zu spät an den Ball.
Das 2:0 hatte sich angedeutet und wurde dann auch zur Realität in einer Partie, die deutlich an Fahrt aufnahm. Gilardino legte den Ball per Hacke auf den frei herbeilaufenden Jovetić ab, der aus zehn Metern keine Probleme beim Abschluss mehr hatte. Bayern war gefordert, während die Heimelf sich nun tief zurückzog. Vielleicht war dies zu früh, denn gute fünf Minuten nach dem 2:0 schlug der Bundesligist zurück. Der bis dahin blasse Franck Ribéry zog links außen drei Mann auf sich, passte in die Mitte, wo Van Bommel aus 18 Metern mit einem Flachschuss ins linke Eck das Hinspielresultat kopierte.
Die Tore schienen fast nach Belieben zu fallen – die Heimelf war jetzt wieder in der Pflicht und antwortete: Jovetić setzte sich nach Zusammenspiel mit Gilardino zum wiederholten Male an diesem Abend gegen Van Buyten durch und tunnelte Butt zum 3:1. Nun schlug Bayerns zweiter Flügelspieler zu: Robben, der sich bis dahin ebenfalls nie in Szene setzen konnte, zog vom rechten Flügel aus nach innen und beförderte das Spielgerät mit dem linken Fuß wuchtig und unhaltbar in den linken oberen Winkel. Mit diesem Resultat war nun wieder der Bundesligist im Vorteil.
Mit ein wenig Geschick und auch Glück brachte der deutsche Rekordmeister diesen Vorteil dann auch über die Ziellinie. Obwohl die Bayern nach 18 Pflichtspielen wieder einmal eine Niederlage hinnehmen mussten und sich außerdem erstmals im vierten Spiel in der UEFA Champions League der Fiorentina geschlagen gab, konnte man trotz teils hanebüchener Abwehraktionen in das Viertelfinale einziehen. Ein Erfolg, auf den die Viola weiterhin warten müssen.