Stuttgart holt respektables Remis
Dienstag, 23. Februar 2010
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VfB Stuttgart - FC Barcelona 1:1
Als krasser Außenseiter gingen die Schwaben in die Partie, als über weite Strecken ebenbürtiger Gegner entpuppten sie sich.
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Dank einer überzeugenden Leistung hat sich der VfB Stuttgart im Achtelfinale der UEFA Champions League gegen den FC Barcelona in der restlos vollen VfB-Arena zu Stuttgart ein verdientes 1:1 gesichert, wodurch die Schwaben vor dem Rückspiel in Spanien noch alle Chancen gegen das Starensemble der Katalanen haben.
Der Gast aus Barcelona war anfangs um Ballbesitz und Kontrolle bemüht, was die Stuttgarter mit mutigem Pressing und frühem Stören meistens einzugrenzen wussten. Gerade als Lionel Messi in der sechsten Minute erstmals auf dem Weg Richtung Stuttgarter Tor war, konnte Cristian Molinaro klären und mit einem weiten Ball Sami Khedira auf die Reise schicken, dessen Querpass wurde jedoch von Rafael Márquez in letzter Sekunde noch unterbunden.
Dank der unermüdlichen Hilfe der beiden Stürmer gelang es den Schwaben, das Kombinationsspiel der Gäste im Keim zu ersticken, wodurch der deutsche Meister von 2007 zunehmend mutiger wurde und den amtierenden UEFA-Champions-League-Sieger in dessen Hälfte einschnürte.
So flankte Molinaro nach tollem Lauf über links in der 13. Minute auf Cacau, der mit seinem Versuch eines Drehschusses scheiterte, das gleiche Schicksal ereilte Messi, als Serdar Tasci den Schuss des Argentiniers blockte. Doch dieser Angriff war nur ein Zwischenhoch der Spanier, denn in der 25. Minute belohnte Cacau sich und seine Kollegen, als er eine Flanke von Timo Gebhart aus acht Metern gegen die Laufrichtung von Víctor Valdés zum verdienten 1:0 ins Tor köpfte.
Die stets königsklassenwürdige Stimmung in der VfB-Arena trieb die Stuttgarter weiter nach vorne, Khedira verpasste einen Querpass von Cacau, nur weil Carles Puyol dazwischenfunkte, Sekunden später hätte der deutsche Nationalstürmer nach sehenswertem Solo das 2:0 verdient gehabt, er fand in Valdés jedoch seinen Meister. Weiteres Indiz der starken Stuttgarter Leistung war, dass Jens Lehmann in der 40. Minute erstmals eingreifen musste, als er Messis Schuss an den Pfosten lenkte, von wo der Ball in die Arme des Routiniers zurücksprang.
Sieben Minuten nach Wiederanpfiff konnte der VfB eine Flanke von Sergio Busquets nicht klären, so dass der Ball vor die Füße von Zlatan Ibrahimović fiel. Der Schwede scheiterte mit seinem ersten Verusch noch am glänzend reagierenden Lehmann, den Nachschuss versenkte Ibrahimović jedoch problemlos zum 1:1. Mit der Einwechslung von Thierry Henry (für Yaya Touré) setzte Trainer Josep Guardiola ein deutliches Zeichen, das seine Mannschaft prompt in eine Leistungssteigerung umsetzte.
Messi tanzte, von Xavi Hernández in Szene gebracht, in den Strafraum, seine scharfe Hereingabe konnte der aufmerksame Delpierre allerdings klären. Der höher werdende Druck der katalanischen Spitzenmannschaft nahm den Hausherren den Wind etwas aus den Segeln, so dass es bis zur 63. Minute dauerte, bis Sami Khedira mit einem Schuss aus 16 Metern knapp neben den rechten Pfosten die erste Chance des zweiten Durchgangs hatte.
Molinaro sei Dank, geriet der VfB nicht in Rückstand, denn der Italiener rettete nach einem Lehmann-Patzer den Schuss von Ibrahimović auf der Linie (69.). Mit einem schnell ausgeführten Freistoß hätte der agile Aleksandr Hleb, Leihgabe der Spanier, beinahe die erneute Führung der Schwaben eingeleitet, Barcelonas Keeper Valdés zeigte sich im Nachfassen gegen den in der 64. Minute eingewechselten Ciprian Marica jedoch reaktionsschnell.
Beiden Mannschaften war in der Folge die Furcht vor einer Niederlage anzusehen, das Gros der Partie fand im Mittelfeld statt, und Torchancen wurden rar. Barcelona baute seine Dominanz im Bereich Ballbesitz weiter aus, die von Trainer Christian Gross hervorragend eingestellten Stuttgarter standen weiterhin sehr kompakt und sicher.
Somit blieb es beim letzten Endes leistungsgerechten 1:1-Unentschieden, durch das die Stuttgarter vor der ungleich schwereren Aufgabe am 17. März im Camp Nou gegen den großen FC Barcelona noch alle Chancen auf das Viertelfinale der Königsklasse haben.