Berbatov träumt vom großen Coup
Montag, 8. Februar 2010
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Zweimal stand Dimitar Berbatov im Endspiel der Champions League, zweimal verließ er als Verlierer den Platz. Nun hofft er auf einen dritten Anlauf mit ManU.
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Zweimal stand Dimitar Berbatov im Endspiel der UEFA Champions League, zweimal verließ er als Verlierer den Platz. 2010 hofft er auf einen dritten, diesmal erfolgreichen Anlauf, doch zuvor muss er mit Manchester United FC seinen Lieblingsklub aus Kindheitstagen ausschalten, den AC Milan.
United trifft im Achtelfinale auf Milan, das Hinspiel steigt am 16. Februar im San Siro, für Berbatov bedeutet das Neuland. "Ich habe gegen jeden großen Klub in der Welt schon gespielt, mit Ausnahme von Milan – ich freue mich sehr darauf", erklärte der Stürmer gegenüber UEFA.com.
Für den bulgarischen Nationalspieler wird es in jedem Fall eine ganz besondere Partie werden, drückte er doch als Jugendlicher Milan kräftig die Daumen. "Ja, ich war ein Fan, weil Marco van Basten dort gespielt hat", sagte er. "Ich habe ihn sehr bewundert, er war ein großartiger Spieler, einer der besten Stürmer aller Zeiten. Deshalb habe ich dem AC Milan die Daumen gedrückt, nur weil er dort gespielt hat."
Die Mannschaft von Sir Alex Ferguson traf in den letzten Jahren schon zweimal auf die Mailänder - und schied zweimal aus. Zuletzt 2007 in einem grandiosen Halbfinale, in dem sich Milan nach zwei Spielen mit 5:3 durchsetzen konnte. Nicht zuletzt deshalb weiß Berbatov, dass man die Italiener nicht unterschätzen sollte, auch wenn es derzeit nicht wirklich rund läuft in Mailand. "Es wird ein großes Spiel werden", glaubt er. "Manche Leute behaupten zwar, dass Milan derzeit nicht so gut in Form ist. Davon lasse ich mich aber nicht täuschen. Denn in der Champions League ist jeder hoch motiviert. Da ist jedes Spiel anders. Sie werden sich optimal auf uns vorbereiten. Ich freue mich sehr auf das Spiel. In solchen Duellen gibt es keinen Favoriten. Die Chancen stehen bei 50:50."
Berbatov stand schon einmal dicht vor dem Gewinn der Königsklasse. Am Anfang seiner Karriere unterlag er 2002 allerdings mit Bayer 04 Leverkusen unglücklich mit 1:2 gegen Real Madrid CF. "Ich saß zunächst auf der Bank und dachte, es wäre ein Spiel wie jedes andere", erinnert er sich. "Ich war damals ja praktisch noch ein Kind. Doch dann sagte der Trainer 'wärm dich auf' und mein Herz fing an zu rasen."
Letzte Saison nahm er mit United einen neuen Anlauf, doch wieder stand er gegen den FC Barcelona auf der Seite der Verlierer. "Zwei Finalteilnahmen, zwei Niederlagen, dabei gibt es Spieler bei uns, die diesen Pokal schon viermal gewonnen haben. Doch ich will mich nicht beklagen, ich hatte die Möglichkeit, auf allerhöchstem Niveau zu spielen. Ich möchte wieder ins Finale und bin sicher, dass ich das auch schaffe."
Vom Gewinn der UEFA Champions League hat Berbatov "mein ganzes Leben geträumt", doch mit 29 Jahren hat dieser Pokal für ihn eine noch viel größere Bedeutung bekommen. "In meinem ersten Finale war ich gerade 19 und habe diesem ganzen Brimborium nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt. Doch wenn ich jetzt zurückblicke, denke ich mir, 'hey, es gibt nicht so viele Spieler, die die Chance hatten, im Champions-League-Finale zu spielen'. Als ich dann das zweite Finale gegen Barcelona verloren habe, war ich sehr enttäuscht."
Der ehemalige Stürmer von PFC CSKA Sofia und Tottenham Hotspur FC weiß, dass es in Endspielen um Kleinigkeiten gehen kann. "Es geht darum, wer der Schlauere, der Gerissenere ist, wer die Fehler des Gegners besser ausnutzen kann und wer das Siegtor erzielt – das macht am Ende den Unterschied aus." 2002 allerdings scheiterte der Bulgare mit Leverkusen am Genie des Zinedine Zidane, der mit seinem Volleytor für eines der Highlights in der Geschichte der UEFA Champions League sorgte. "Zidanes Volley mit links – ein unglaubliches Tor – und das im Finale der Champions League!"
Trotz einiger kleinerer Krisen hält er United für stark genug, in diesem Jahr im Finale in Madrid zu triumphieren. "Bei uns kämpft jeder für den anderen – egal, ob man nach links oder recht schaut, es ist immer einer da, der dir helfen will. Und dann ist da natürlich noch der Trainer, der genau weiß, wie er dich motivieren kann." Nach zwei Finalniederlagen und vor dem Duell mit seinem Lieblingsklub sollte es Berbatov zumindest nicht an Motivation fehlen.