Beginn einer neuen Ära beim FCB
Freitag, 27. November 2009
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Mit großer Mehrheit ist Uli Hoeneß zum neuen Präsidenten des FC Bayern München gewählt worden. Vorgänger Franz Beckenbauer wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt.
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Mit kaum zu überbietender Mehrheit ist bei der Jahreshauptversammlung des FC Bayern München Manager Uli Hoeneß zum neuen Präsidenten gewählt worden. Vorgänger Franz Beckenbauer wurde zum Ehrenpräsidenten und Ehrenspielführer ernannt.
Fast 100 Prozent Zustimmung
An der Wahl von Uli Hoeneß hatte natürlich niemand gezweifelt, aber dennoch war die Zustimmung beeindruckend, obwohl das neue Präsidium im Block gewählt wurde, so dass neben Hoeneß gleichzeitig auch die beiden Vizepräsidenten Bernd Rauch und Fritz Scherer zur Abstimmung standen. Von 4 490 anwesenden Mitglieder stimmten bei 20 Gegenstimmen und zwölf Enthaltungen 4 458 für die neue Führungstroika, was einer Zustimmung von 99,3 Prozent entspricht. "Ich bin total überwältigt von ihrem Zuspruch", bedankt sich Hoeneß bei den Mitgliedern. Und er fügte hinzu: "Ich werde alle meine Kraft dafür einsetzen, damit der FC Bayern sportlich wieder dahinkommt, wie wir uns das alles vorstellen."
"Der größte Diener des FC Bayern"
Zuvor hatte Vorstandchef Karl-Heinz Rummenigge die Verdienste des scheidenden Managers gewürdigt. "30 Jahre Leidenschaft pur in diesem Amt", sagte er über seine langjährigen Weggefährten, woraufhin die Anwesenden den 57-Jährigen mit stehendem Applaus ehrten. Der ehemalige Nationalstürmer fuhr fort: "Uli ist der erfolgreichste Fußball-Manager in Deutschland aller Zeiten. Er ist innovativ, kreativ, impulsiv, manchmal auch explosiv. Franz Beckenbauer hat einmal gesagt: Wir alle müssen dem FC Bayern dienen. Ich sage: Uli Hoeneß war immer der größte Diener des FC Bayern."
Ehrenspielführer und Abschiedsspiel
Auch Präsident Franz Beckenbauer wurde würdig aus seinem Amt verabschiedet. Rummenigge sprach von der "größten Persönlichkeit, die unser Klub jemals hervorgebracht hat". "Spricht man in der Welt vom FC Bayern, dann fällt der Name Franz Beckenbauer zuerst. Franz Beckenbauer steht auf einer Stufe mit Pelé, Puskás, Di Stéfano, Cruyff, Maradona. Was er anfasst, hatte überall Erfolg." Der "Kaiser" wurde von den Fans gebührend gefeiert, ehe er zum Ehrenspielführer des FC Bayern und gegen Ende der Veranstaltung zum Ehrenpräsidenten ernannt wurde. Außerdem wird es ihm zu Ehren ein Abschiedsspiel geben – im kommenden Sommer gegen Real Madrid CF.
Sehnsucht nach Pokalen
"Vielleicht habe ich in den letzten 51 Jahren auch einiges dazu beigetragen, dass der FC Bayern so geworden ist. Dafür muss ich dankbar sein", antwortete Beckenbauer bescheiden. "Ich hoffe, dass, wenn ich nächstes Jahr hier bin, dann allerdings bei den Wortmeldungen, wieder der eine oder andere Pokal hier steht." Damit traf er einmal mehr den Nerv der Mitglieder, die in letzter Zeit von ihrer Mannschaft nicht verwöhnt wurden. Mit der Wahl von Uli Hoeneß zum neuen Präsidenten ist eine große Ära zu Ende gegangen, aber er wird seinem Verein natürlich auch weiterhin mit seiner Erfahrung zur Verfügung stehen.