Zürich verliert im Bernabéu

Ein mutloser FC Zürich unterlag bei Real Madrid CF mit 0:1. Während der Schweizer Meister somit aus sämtlichen europäischen Wettbewerben ausgeschieden ist, stehen die Königlichen an der Spitze der Gruppe C.

Beide Teams leicht verändert
Bernard Challandes, der Trainer des FCZ, hatte sein Team nach der 1:6-Klatsche bei Olympi-que de Marseille in einem flexiblen 4-3-2-1-System angeordnet und zwei personelle Ände-rungen vorgenommen. So spielte Heinz Barmettler an der Seite von Kapitän Hannu Tihinen in der Innenverteidigung. Alain Rochat, der in Marseille noch Partner Tihinens gewesen war, rückte ins Mittelfeld vor, das aus drei defensiven Spielern bestand, die Xavier Margairaz und Dušan Djurić, die offensiveren Mittelfeldmänner, absichern sollten. Teil dieses Defensiv-blocks war Milan Gajić, der anstelle des gesperrten Onyekachi Okonkwo in der Startelf stand. Real-Coach Manuel Pellegrini hatte im Vergleich zum 1:1-Unentschieden beim AC Milan lediglich einen neuen Mann aufs Feld geschickt: Anstelle von Karim Benzema bildete Kapi-tän Raúl González mit Gonzalo Higuaín das zentrale Angriffsduo der Madrilenen, die in ei-nem variablen 4-4-2 begannen.

Higuaín mit dem Führungstor
Die königlichen Hausherren, von denen nichts anderes als ein Sieg erwartet worden war, ü-bernahmen von Beginn weg das Spieldiktat. Bereits nach vier Minuten musste Zürich-Keeper Johnny Leoni einen scharfen Schuss von Kaká aus 18 Metern übers Tor lenken. Wenig später setzte Xabi Alonso den Ball aus ähnlicher Position neben das Gehäuse. Die Gäste konzent-rierten sich auf die Defensivarbeit; offensive Vorstöße hatten Seltenheitswert. Dem Spielver-lauf entsprechend lagen die Königlichen nach 21 Minuten in Front. Nach einem präzisen Zu-spiel Kakás konnte Higuaín Keeper Leoni ohne größere Probleme aus naher Distanz überwin-den. Kurz nach diesem Tor zwang Alonso Leoni mit einem weiteren Distanzschuss zu einer Glanzparade.

Galaktische deutlich überlegen
Die Zürcher Offensivbemühungen blieben harmlos. Ein Schuss von Alexandre Alphonse, der einzigen Zürcher Spitze, nach rund einer halben Stunde brachte Iker Casillas kaum in Be-drängnis. Ein weiterer Versuch von Alphonse aus der Distanz blieb ebenso erfolglos. In der 35. Minute beanspruchten die Zürcher einiges Glück, als Marcelo, der die linke offensive Flanke Reals besetzte, das Leder nach einem Eckball aus 20 Metern an den linken Pfosten drosch. Die Galaktischen beherrschten die erste Hälfte nach Belieben gegen einen mutlosen Gast aus Zürich.

Real baut ab, Zürich bleibt ungefährlich
Auch im zweiten Durchgang hatten die Hausherren die Partie weitgehend unter Kontrolle, auch wenn sie etwas abbauten und den Gast mehr ins Spiel kommen ließen. Der FCZ agierte aber weiterhin zu fehlerhaft, um die Madrilenen auch nur ansatzweise gefährden zu können. Dennoch war den Zürchern das Bemühen nicht abzusprechen, etwas mehr zu riskieren. Tor-gefährlicher blieb aber Real. Eine Direktabnahme des eingewechselten Rafael van der Vaart strich nach gut 60 Minuten nur knapp übers Zürcher Tor. Kurz vor Schluss vergab der Hol-länder alleine vor Leoni die Chance zum 2:0. FCZ-Coach Challandes verstärkte seinen An-griff mit der Einwechslung Johan Vonlanthens, der nach dreiwöchiger Verletzungspause sein Comeback gab. Doch auch der Schweizer Nationalspieler vermochte das Blatt nicht mehr zu wenden. Real besiegte nach einer guten ersten und einer eher enttäuschenden zweiten Halb-zeit einen FC Zürich, der zwar der königlichen Offensive mehrheitlich standhielt, nach vorne aber zu ängstlich agierte.