Stuttgart erkämpft Remis in Sevilla
Mittwoch, 4. November 2009
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Sevilla FC - VfB Stuttgart 1:1
Zdravko Kuzmanović sicherte den Stuttgartern in der Schlussphase einen hart erkämpften Punkt bei den Spaniern.
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Zdravko Kuzmanović sicherte dem VfB Stuttgart in Gruppe G der UEFA Champions League in der Schlussphase einen hart erkämpften Punkt bei Sevilla FC. Dank einer Leistungssteigerung im zweiten Durchgang hat der VfB nach wie vor alle Chancen auf das Weiterkommen. Sevilla ging früh in Führung und dominierte den ersten Durchgang, doch die Andalusier ließen zu stark nach und die Gäste zurück ins Spiel kommen.
Boulahrouz hinten rechts
Der VfB musste verletzungsbedingt auf sechs Spieler verzichten, darunter mit Christian Träsch und Ricardo Osorio auch auf zwei gelernte Rechtsverteidiger. Der ehemalige Sevilla-Spieler Khalid Boulahrouz begann somit hinten rechts in der Viererkette bei den Gästen, die mit Pavel Pogrebnyak als einziger Spitze ins Spiel gingen. Die Hausherren ließen den angeschlagenen Stammtorwart Andrés Palop auf der Bank, Arouna Koné bekam im Angriff den Vorzug vor Álvaro Negredo.
Abtasten
Thomas Hitzlsperger vergab früh eine aussichtsreiche Kontermöglichkeit mit einem schlampigen Fehlpass, Koné zog auf der gegenüberliegenden Seite vom Strafraumeck ab, doch aus dem Versuch wurde weder Pass noch Torschuss. Nach den jeweilig ersten Angriffsversuchen ließen es beide Mannschaften ruhig angehen und tasteten den Gegner erstmal ab, sodass die erste Torchance bis zur 14. Minute auf sich warten ließ, wieder mal sollten die Stuttgarter durch die erste Möglichkeit der Andalusier in Rückstand geraten.
Navas mitten ins VfB-Herz
Jesús Navas war es, der in der 14. Minute nach Steilpass von Luis Fabiano sein zweites Tor der Gruppenphase erzielte, das erste gelang ihm in Stuttgart. Der schnell vorgetragene Angriff setzte die Abwehr der Schwaben schachmatt, Navas blieb ruhig und schob aus elf Metern an Jens Lehmann vorbei ins Tor. Fünf Minuten nach dem Tor spielten sich die Gäste zum gegnerischen Sechzehner vor, Pogrebnyak legte am Strafraumeck per Hacke für Hleb auf, der Weißrusse verzog jedoch neben das Tor.
Sevilla kontrolliert das Spiel
In der 27. Minute war es der Russe Pogrebnyak, der mit seinem Schuss von knapp außerhalb des Strafraums die bis dato beste Ausgleichschance hatte, sein Versuch ging nur knapp über das Gehäuse der Gastgeber. Doch Sevilla kontrollierte die Partie fast nach Belieben und verschärfte ein ums andere Mal das Tempo, der für den verletzten Koné eingewechselte Álvaro Negredo hatte mit seiner ersten Ballberührung von halbrechts im Strafraum den nächsten Test für Lehmann parat, der VfB-Schlussmann war jedoch auf der Hut. Arthur Boka kam nach Doppelpass mit Élson in der 36. Minute im Strafraum zum Abschluss, Javi Varas war aufmerksam zur Stelle. Es sollte der letzte Angriff der oft ideenlos wirkenden Schwaben vor der Pause sein.
Neue rechte Seite
VfB-Trainer Markus Babbel wechselte zur zweiten Halbzeit die schwache rechte Seite aus, brachte mit Stefano Celozzi und Sebastian Rudy zwei junge Spieler für Boulahrouz und Roberto Hilbert. Die Gäste präsentierten sich motivierter, kamen allerdings erst nach einer Standardsituation gefährlich vors Tor, eine Freistoß-Flanke von Élson verlängerte Kuzmanović per Kopf zu Rudy, der vom unfreiwilligen Zuspiel überrascht den Ball nicht kontrollieren konnte und über das Tor bugsierte. Doch diese Chance schien den VfB beflügelt zu haben.
Sevilla in Unterzahl
Kurz darauf fasste sich Kuzmanović aus 25 Metern ein Herz, Varas konnte den Ball nicht festhalten, Pogrebnyak den Abpraller jedoch nur an die Latte köpfen. Mit Julian Schieber (für Hitzlsperger) spielte der Gast fortan mit zwei gelernten Stürmern und setzte somit die Zeichen endgültig auf Attacke. Sevilla fokussierte sich mehr und mehr auf die Defensive und beließ die Offensivbemühungen bei wenigen Kontern. Der zwischenzeitlich ins Spiel gekommene Aldo Duscher musste in der 75. Minute verletzt raus. Weil die Andalusier bereits dreimal gewechselt hatten, mussten die Spanier die letzte Viertelstunde in Unterzahl spielen.
Kuzmanović aus der Distanz
Sofort schaltete Stuttgart einen weiteren Gang hoch, Kuzmanović nutzte die durch Duschers Verletzung entstandenen Lücke und erzielte per Distanzschuss aus 25 Metern zentraler Position den inzwischen nicht unverdienten Ausgleich für die Gäste. Nach Flanke von Boka verpasste Schieber aus kurzer Distanz die Führung nur um Zentimeter. In den letzten Momenten und den vier Minuten Nachspielzeit versuchten beide Mannschaften im Schlussspurt eventuell doch noch zum Sieg zu kommen, gute Chancen ergaben sich nicht mehr, sodass es bei der insgesamt leistungsgerechten Punkteteilung blieb.