Bayern lässt zwei Punkte liegen

Der FC Bayern München musste sich am zweiten Spieltag der Gruppenphase der UEFA Champions League aufgrund einer mangelnden Chancenverwertung gegen Juventus mit einem Punkt zufrieden geben.

Klose statt Gómez
Bayern-Trainer Louis van Gaal ließ Ivica Olić und Mario Gómez zunächst auf der Bank, dafür stand Miroslav Klose neben Franck Ribéry und Arjen Robben im Sturm. Im Mittelfeld agierte Andreas Ottl anstelle von Anatoliy Tymoshchuk. Juve-Spielmacher Diego hatte zwar erst am Wochenende sein Comeback nach Oberschenkelverletzung gegeben, doch der ehemalige Akteur vom SV Werder Bremen begann hinter den beiden Spitzen Vincenzo Iaquinta und David Trezeguet.

Zentimeter vorbei
In den ersten Minuten ging es gleich furios zur Sache: Robben setzte sich auf der rechten Seite prima gegen zwei Mann durch und spielte Thomas Müller den Ball traumhaft in den Lauf, doch der Bayern-Youngster zielte Zentimeter am Tor von Gianluigi Buffon vorbei. Die Elf von Ciro Ferrara agierte abwartend und lauerte zunächst auf Konter.

Erster Auftritt von Ribéry
Danach allerdings dauerte es etwa zehn Minuten, bis der Großteil der 66 000 Zuschauer erneut einen Torschrei auf den Lippen hatte. Ribéry hatte sich in der 19. Minute auf engstem Raum gegen zwei Mann im Juve-Strafraum durchgesetzt und stand dadurch frei vor Buffon. Der Franzose wollte sein tolles Solo mit einem Lupfer abschließen, hatte aber Pech, dass der Ball nur die Latte streifte. Danach verpasste Klose aus aussichtsreicher Position eine Flanke von Philipp Lahm - spätestens jetzt wäre eine Bayern-Führung verdient gewesen.

Chancen im Minutentakt
Der deutsche Vizemeister jetzt mit Dauerdruck: Erst wurde Müller nach Alleingang in allerhöchster Not gestoppt, danach köpfte Klose nach erneuter Lahm-Flanke über das Tor. Auf der Gegenseite dann die erste Riesenchance für Juve: Mauro Camoranesi lässt Ottl aussteigen und zieht aus 22 Metern ab, doch Hans-Jörg Butt konnte den Ball mit einer Glanzparade gerade noch entschärfen.

Immer wieder Ribéry
Vor der Pause zeigten die Bayern, immer wieder angetrieben von Dauerläufer Ribéry, weiterhin die besseren Ansätze, waren aber nicht zwingend genug. Trezeguet hämmerte auf der anderen Seite eine Flanke von Fabio Grosso über das Bayern-Tor, doch bis zur Pause blieb es torlos. Quasi mit dem Halbzeitpfiff noch eine Hiobsbotschaft für Louis van Gaal: Robben musste verletzungsbedingt runter, für ihn kam Olić.

Partie jetzt ausgeglichen
Zehn Minuten nach Wiederanpfiff war Juve die erste Chance der zweiten Halbzeit vergönnt, doch Holger Badstuber rettete nach Grossos Flanke riskant am eigenen Fünfmeterraum. Bayern antworte mit Ribéry: Der überragende Franzose setzte sich auf der linken Seite durch und passte flach in die Mitte, wo Olić und Müller nur knapp das Leder verfehlten. Allerdings schafften es die Hausherren nicht, die Dominanz der ersten Hälfte wiederzufinden, so blieb es zunächst ausgeglichen.

Gómez für Klose
Während Diego bei Juve für Christian Poulsen und damit für einen anderen ehemaligen Bundesligaspieler das Feld verließ, kam Gómez bei den Bayern für den glücklosen Klose. Erst zehn Minuten vor Schluss mal wieder Gefahr vor dem Tor von Butt:  Iaquinta nahm den Ball mit der Brust an und zog aus der Drehung ab, verfehlte aber knapp.

Unspektakuläre Schlussphase
Da es in den vier bisherigen Duellen der beiden Teams nur insgesamt acht Tore gegeben hatte, konnte man sicherlich kein Schützenfest erwarten. Dass es aber schließlich torlos ausging, lag vor allem an der Großzügigkeit der Bayern, die in einer guten ersten Halbzeit keine Tore erzielen konnten. Nach einem etwas tempoärmeren zweiten Durchgang ging das 0:0 somit völlig in Ordnung.