Ancelotti lobt englische Mentalität
Freitag, 11. September 2009
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Carlo Ancelotti hat sich problemlos mit seiner neuen Rolle als Trainer von Chelsea FC zurechtgefunden und gegenüber uefa.com Einblicke in Sachen Taktik, Mentalität und Essen gegeben.
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Carlo Ancelotti ist nicht nur hervorragend mit Chelsea FC in die neue Saison gestartet, der Italiener, der in seiner Heimat für seine Liebe zu gutem Essen bekannt ist, hat auch schon das eine oder andere über die britische Küche gelernt.
Englisches Frühstück
Der 50-Jährige, der bereits zugegeben hat, eine Vorliebe für "Eier und Speck, das typische englische Frühstück" zu haben, antwortete, als er vom Magazin zur UEFA Champions League befragt wurde, über den Wahrheitsgehalt von gewissen kurioseren Namen auf der nationalen Speisekarte: "Cornish Pasty? Könnte es geben", sagte er.
Leidenschaft und Fachwissen
Ancelotti mag sein Essen mögen, aber den Fußball liebt er noch mehr. Er ist ein Mann, der bei "einem guten Spiel" im Fernsehen entspannen kann und der "Leidenschaft" als Schlüssel zum Erfolg ansieht. "Die beiden wichtigsten Dinge, die ein Trainer braucht, sind Leidenschaft und Fachwissen, denn wenn man in seinem Job keine Leidenschaft hat, ist man nicht in der Lage, das Maximum herauszuholen", sagte er uefa.com.
Viermal erfolgreich
Ancelotti, der nach acht Jahren beim AC Milan einen Dreijahresvertrag an der Stamford Bridge unterschrieben hat, ist zu besonnen, um zuzugeben, dass Chelsea ihn wohl vor allem aus einem Grund geholt hat, wegen seinem Fachwissen in der UEFA Champions League. Die Londoner haben in der europäischen Königsklasse noch nie triumphieren können, Ancelotti mit Milan dagegen schon viermal, zweimal als Spieler und zweimal als Trainer. Die Blues waren in den letzten sechs Jahren immerhin fünfmal im Halbfinale und verloren das Endspiel 2008 im Elfmeterschießen. "Sie haben noch nicht gewonnen, aber sie waren schon sehr, sehr nahe dran. 2008 hat ihnen ein Elfmeter zum Erfolg gefehlt. Jetzt werden wir es erneut versuchen", sagte Ancelotti, dessen Mannschaft am Dienstag in Gruppe D daheim gegen den FC Porto in den Wettbewerb startet.
"Optimale Mentalität"
Chelsea ist mit vier Siegen in den ersten vier Spielen optimal in die neue Saison der Premier League gestartet, und Ancelotti ist von der "optimalen Mentalität" seines Kaders begeistert. "Es ist nicht sehr schwierig, Veränderungen herbeizuführen, da die Spieler großen Enthusiasmus haben." Der Italiener will im Mittelfeld mit einer flexiblen Rautenformation das Spiel dominieren: "Wir wollen im Mittelfeld die Kontrolle haben", sagte Ancelotti, der wie bei Milan mit offensiven Außenverteidigern agieren will.
DJ Malouda
Ancelotti hat bislang beobachtet, dass im englischen Fußball auf dem Platz "mehr Intensität" herrscht, obwohl es "im Vergleich mit italienischen Teams weniger taktische Fähigkeiten" gibt. Einen weiteren Unterschied gibt es in der Umkleidekabine. "Ich war es nicht gewöhnt, dass Spieler vor einem Spiel Musik hören." Der 50-Jährige, der seit seiner Kindheit Fan der Beatles und von Elton John ist, ist von den Bemühungen eines Florent Malouda, dem DJ des Kaders, alles andere als beeindruckt. "Das ist Musik, die ich nicht unbedingt mag, Rapmusik. Ich bevorzuge eher entspannendere Musik." In der Vorbereitung musste er, was bei Chelsea Tradition ist, vor dem kompletten Kader ein Liedchen trällern, er wählte ein römisches Volkslied. Chelseas Anhänger hoffen, dass eine Saison, die mit einem Lied begann, in einem Beifallssturm endet.