Wunderkind Guardiola bereit für Großmeister
Donnerstag, 21. Mai 2009
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Josep Guardiola war erst zwölf Jahre alt, als Sir Alex Ferguson zum ersten Mal den Europapokal gewann. Der FC Barcelona-Coach weiß, dass er im Endspiel der UEFA Champions League einem alten Hasen gegenübersteht.
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Josep Guardiola war gerade einmal zwölf Jahre alt, als Sir Alex Ferguson zum ersten Mal einen Europapokal gewann. Der Trainer vom FC Barcelona weiß nur zu genau, dass er im Endspiel der UEFA Champions League einem alten Hasen gegenübersteht.
Zwei Generationen
Unterschiedlicher könnten die Hintergründe der beiden Trainer kaum sein. Mit seinen 67 Jahren und 22 gewonnen Titeln ist der seit mittlerweile 23 Jahren im Old Trafford tätige Sir Alex Ferguson viel erfahrener als sein Gegenüber. Zudem ist seine Mannschaft Titelverteidiger und will in Roms Stadio Olimpico Geschichte schreiben. Seinen ersten Europapokal gewann Ferguson in der Saison 1982/83 mit Aberdeen FC, doch seine größte Stunde erlebte er beim Endspiel der UEFA Champions League 1998/99, als United durch zwei Treffer in der Nachspielzeit zu einem dramatischen 2:1-Erfolg gegen den FC Bayern München kam. Auch im Jahre 2007/08 blieb es bis zum Schluss spannend. In Moskau triumphierte United erst im Elfmeterschießen gegen Chelsea FC.
Senkrechtstarter
Als Spieler schaffte Guardiola mit Barça in der Gruppenphase der UEFA Champions League 1994/95 ein 2:2-Unentschieden bei United, doch mittlerweile sorgt er als Trainer für Schlagzeilen. Nachdem der ehemalige Kapitän des Vereins in der Saison 2007/08 noch Barcelonas zweite Mannschaft betreute, ist er nun bereits seit einem Jahr Chef der A-Mannschaft und hat den Grundstein für eine erfolgreiche Trainer-Karriere gelegt. Gleich in seiner ersten Saison dominierte die Mannschaft des 38-Jährigens die spanische Liga und den Copa del Rey quasi nach Belieben und holte mit spielerischer Leichtigkeit das Double. Dabei zeigte sein Team einen atemberaubenden Angriffsfußball, der auf der ganzen Welt Bewunderung auslöste.
Höchster Unterhaltungswert
Insbesondere die drei Spitzen, Thierry Henry, Lionel Messi und Samuel Eto'o, spielten ihre Gegner oftmals schwindelig und sorgten mit der Unterstützung des Mittelfeldmotors Andrés Iniesta für den höchsten Unterhaltungswert. In den sechs Gruppenspielen erzielten die Katalanen ganze 18 Treffer und beim 4:0-Kantersieg gegen die Bayern im Viertelfinalhinspiel zeigten sie ihre vielleicht beste Saisonleistung. In Sachen Erfahrung hat Guardiola seinem Widersacher Ferguson sogar doch eine Kleinigkeit voraus: Mit Barcelona gewann er 1992 im Wembley-Stadion durch einen 1:0-Sieg über UC Sampdoria den Pokal der europäischen Meistervereine, was dem Schotten als Spieler nie gelang. Man könnte sicher noch unzählige weitere Unterschiede zwischen den beiden Trainern aufzählen, doch sie haben auch eine Gemeinsamkeit: Beide wollen am Mittwoch den Titel einfahren und weil sowohl Guardiola als auch Ferguson auf offensiven Fußball setzen, steht uns vielleicht eines der spektakulärsten Endspiele aller Zeiten bevor.