Nemanja Vidić auf totalen Erfolg aus

Manchester United FC konnte den dritten englischen Meistertitel in Folge nicht groß feiern - denn nach dem Triumph am Samstag sind die Augen schon auf den 27. Mai gerichtet, wenn es im Finale der UEFA Champions League gegen den FC Barcelona geht.

Schwere Aufgabe
Während die Truppe von Sir Alex Ferguson Meisterschaften oft genug verteidigen konnte, sieht das auf europäischer Bühne anders aus - nicht nur für ManU. Der englische Meister ist das erste Team seit Juventus 1997, das als Titelverteidiger in ein UEFA-Champions-League-Finale eingezogen ist. Manchester könnte außerdem der erste Klub seit dem AC Milan 1990 werden, der die Königsklasse verteidigt. Seit Einführung der UEFA Champions League ist dieses Kunststück noch keinem Verein gelungen. Innenverteidiger Nemanja Vidić würde das nur allzu gerne ändern. "Wir glauben an uns", sagte er gegenüber uefa.com. "Das ist doch normal. Wenn man hier ist und für Manchester United spielen will, weiß man, was man tun muss: Titel holen. Für uns hat sich im Vergleich zum letzten Jahr nichts geändert."

Prunkstück Innenverteidigung
Der Serbe hat diese Mentalität nach seinem Wechsel vom FC Spartak Moskva im Januar 2006 verinnerlicht. Die UEFA Champions League, drei englische Meisterschaften, die FIFA-Klub-Weltmeisterschaft und zwei Ligapokalsiege gewann ManU, seit Vidić mit Rio Ferdinand zusammen in der Innenverteidigung spielt. Auch diese Saison waren die beiden das Gerüst für Manchesters Erfolg.

Rekord
In der UEFA Champions League stellen die Red Devils mit sechs Gegentoren - das macht einen Schnitt von 0,5 pro Spiel - die beste Abwehr. Der FC Barcelona hat im Gegensatz dazu 13 Gegentore bekommen, also mehr als eines im Schnitt. Dass Vidić und Ferdinand die beste Innenverteidigung Europas bilden, können sie gegen Barcelona erneut unter Beweis stellen.

Druck
Während Ferguson auf fast allen Positionen rotiert, sind Torhüter Edwin van der Sar, Vidić und Ferdinand gesetzt, wenn sie fit sind. Vidić hat mit 54 Einsätzen mehr Spiele als jeder andere United-Akteur auf dem Buckel. "Wenn man jede Woche für diesen Verein spielt, hat man immer Druck. Damit muss man umgehen können", sagte der 27-Jährige.

Triumph von Moskau
Bei ManU heißt das vor allem, nach Siegen auf dem Boden zu bleiben und weiterzumachen. Nach jedem Erfolg werden neue Ziele ausgegeben. Nach dem Gewinn der UEFA Champions League in Moskau im letzten Mai kündigte Ferguson an, unbedingt den Titel verteidigen zu wollen. "Im Moment des letzten Elfmeters, den Edwin van der Sar gehalten hat, habe ich all die Euphorie und Spannung gespürt und dann an die nächste Saison gedacht."

Vergangenheit zählt nichts
Seine Philosophie hat er auch auf seine Spieler übertragen. "Vergessen Sie die Vergangenheit", sagte Vidić, als er an den Triumph gegen Chelsea zurückdachte. "Wir haben mit der Trophäe gefeiert, mit den Spielern und der Familie. Am nächsten Tag sind wir nach Hause geflogen. Dann war die Saison vorbei. Wir sind in die neue Spielzeit gegangen und haben darüber gesprochen, was jetzt kommen könnte, wir haben vergessen, was hinter uns lag, weil das die Vergangenheit ist und wir nur nach vorne schauen. Darum geht es in diesem Verein. Wir müssen uns auf das konzentrieren, was kommt." Mit der englischen Meisterschaft im Gepäck führen nun alle Wege nach Rom.