Keine Tore zwischen Barça und Chelsea

Schon zum zweiten Mal in Folge ist der FC Barcelona im Halbfinalhinspiel der UEFA Champions League von den Defensivkünsten eines englischen Klubs gestoppt worden, am Abend erkämpfte sich Chelsea FC ein 0:0 im Camp Nou.

Chancen in der Schlussphase
Barça hatte seine letzten vier Heimspiele gegen Teams aus der Premier League nicht gewinnen können und auch diesmal - ein Jahr nach der Nullnummer gegen Manchester United FC - klappte es wieder nicht. Chancen gab es in der wenig spektakulären Partie erst in der Schlussphase. Zunächst rettete Petr Čech per Fußabwehr gegen Samuel Eto'o, dann vergaben die eingewechselten Bojan Krkić und Aleksandr Hleb großartige Gelegenheiten für die Katalanen. Victor Valdés musste nur selten eingreifen, zeigte aber gegen Didier Drogba mit einer Doppelparade seine Klasse. Bitter für Barcelona, das erstmals in dieser Saison zu Hause ohne eigenes Tor blieb, dass Verteidiger Rafael Márquez mit einer Knieverletzung raus musste und sein Stellvertreter Carles Puyol nach einer Gelben Karte im Rückspiel zusehen muss. So mancher bei Barcelona wird nun daran zurückdenken, dass man letzte Saison nach dem 0:0 im Camp Nou im Rückspiel gegen United mit 0:1 verloren hat und damit ausgeschieden ist.

Viel Druck
Guus Hiddink entschied sich dafür, mit John Mikel Obi und Michael Ballack im defensiven Mittelfeld aufzulaufen, dahinter stand die bewährte Viererkette, die auch heute nahezu fehlerfrei agierte. Damit war der Raum, in dem Andrés Iniesta, Xavi Hernádez und Lionel Messi normalerweise zaubern, so verdichtet, dass die Gastgeber nie zu ihrem sonst so flüssigem Kombinationsspiel kamen. Erst als Čech eine einfache Flanke fallen ließ und Messi einen Sprint gegen Ersatz-Verteidiger José Bosingwa gewinnen konnte, schien sich im Camp Nou das übliche Spiel zu entwickeln.

Drogba im Pech
Angetrieben von Xavi, Eto'o und Thierry Henry fand Barcelona langsam zu seinem Spiel, das Tempo nahm ständig zu, Chelsea beschränkte sich zunächst darauf, den Spielfluss der Katalanen zu zerstören. Doch dabei kassierten Ballack und Alex jeweils eine Gelbe Karte vom deutschen Schiedsrichter Wolfgang Stark, gleiches passierte auf der Gegenseite Yaya Touré. Nach wie vor tat sich aber vor den Toren wenig, erst ein Schuss von Henry, den Čech um den Pfosten lenkte, brachte wieder etwas Leben in die Zuschauerränge. Doch die nächste Möglichkeit gehörte Chelsea, als Márquez einen langen Ball nicht unter Kontrolle brachte und Droba auf und davon ging, jedoch gleich zweimal an Valdés scheiterte.

Verletzung
Das Tor von Barcelona geriet nun in der zweiten Hälfte doch auch gelegentlich in Gefahr. Nach einem Foul von Daniel Alves legte Drogba den Ball auf Ballack, doch dessen Kopfball verfehlte das Tor der Gastgeber deutlich. Der Einsatz auf beiden Seiten war nach wie vor enorm, Henry prallte mit Alex zusammen und Márquez verletzte sich ohne Feindeinwirkung und musste mit einer schmerzhaften Knieverletzung vom Platz getragen werden. Barça steckte diesen Rückschlag aber gut weg und kam durch Alves zu einer Chance, doch dem Brasilianer sprang das Leder nach einem langen Ball vom Fuß und Čech konnte klären.

Starke Paraden
Dann waren es Messi und erneut Alves, die den starken Čech mittels Fernschüssen prüften. Eto'o hatte seine beste Szene, als er Alex endlich einmal aussteigen ließ, ehe er mit seinem Schuss am ausgestreckten Bein des Chelsea-Keepers scheiterte. Doch noch hatte Barcelona zwei dicke Möglichkeiten im Köcher. Zunächst köpfte Bojan frei stehend eine Rechtsflanke von Alves aus wenigen Metern über das Tor, dann war es wieder Čech, der rechtzeitig aus seinem Tor geeilt war, um Hleb zu stoppen. Für Barcelona war es das erste 0:0 in allen Wettbewerben seit der Nullnummer im letzten Halbfinale gegen ManU.