Ronaldo-Traumtor bezwingt Porto

Der Titelverteidiger konnte dank eines Traumtores von Cristiano Ronaldo als erste englische Mannschaft beim FC Porto gewinnen und steht im Halbfinale der UEFA Champions League.

Weltklasse
Uniteds portugiesischer Offensivakteur spielt zwar nicht seine beste Saison, doch mit seinem Supertor aus 35 Metern hat er einmal mehr nachgewiesen, dass er absolute Weltklasse sein kann. Sir Alex Fergusons Team kann damit weiter fünf Titel in dieser Saison gewinnen und trifft im Halbfinale auf Arsenal FC. Der Schlüssel zum Erfolg in Porto war die wiedergefundene Stabilität in der Defensive - zum ersten Mal seit sechs Spielen kassierte ManU keinen Gegentreffer.

Wahnsinnsschuss
So wie Porto im Hinspiel loslegte wie die Feuerwehr, übernahm United im Rückspiel sofort die Initiative. Nach sechs Minuten nahm Ronaldo einen Pass von Anderson, der gegen seinen Ex-Verein etwas überraschend in der Startformation stand, auf und überwand Torhüter Helton mit einem Wahnsinnsschuss aus 35 Metern. Aly Cissokho kam gegen Ronaldo einen Schritt zu spät.

Lucho verletzt
Das Dragão, in dem vor dem Spiel eine tolle Atmosphäre herrschte, verfiel nur kurz in einen kollektiven Schockzustand, doch die Gastgeber taten sich in der Offensive zunächst richtig schwer. Vor einer Woche in Manchester überzeugten die Portugiesen mit einer tollen Offensivleistung, doch dieses Mal hatte ManU mehr entgegenzusetzen und hatte zudem mehr Ballbesitz. Bruno Alves wurde zweimal bei Standardsituationen gefährlich - zunächst mit einem Distanzschuss, dann mit einem Kopfball nach Freistoß von Raul Meireles. Bei den Engländern war deutlich zu merken, dass Innenverteidiger Rio Ferdinand nach überstandener Verletzung der Abwehr wieder mehr Sicherheit gab. Die beste Chance für Porto vergab Mitte des ersten Durchgangs Lisandro, der mit einem Seitfallzieher an Edwin van der Sar scheiterte. Kurz darauf gab es den nächsten Schlag für die Gastgeber: Spielmacher Lucho musste verletzt ausgewechselt werden, Mariano kam in die Partie.

United gefährlicher
Kurz vor der Pause hatte Nemanja Vidić die Riesenchance zum zweiten Treffer, beförderte das Leder nach einer Ecke von Ryan Giggs jedoch über die Latte. Zum zweiten Durchgang begann es, wie aus Kübeln zu schütten, und es ergaben sich Torchancen auf beiden Seiten. Dimitar Berbatov prüfte Helton, bevor Raul Meireles aus der Distanz knapp über das Tor schoss. Jetzt hatte Porto auch mehr Ballbesitz, doch gefährlicher waren die Engländer bei Kontern - vor allem Giggs wurde immer stärker. Fernando konnte im letzten Moment gegen Wayne Rooney klären, und Helton musste aus seinem Kasten raus, um gegen Ronaldo zu retten, der von Giggs auf die Reise geschickt worden war.

Lisandro scheitert
Porto hatte seine besten Szenen in der Offensive bei Standardsituationen. Rolando hätte 12 Minuten vor Schluss fast den Ausgleich erzielt, nachdem Van der Sar eine Ecke von Raul Meireles verpasst hatte, köpfte jedoch am Tor vorbei. Die größte Möglichkeit vergab Lisandro, der nach einer Flanke von Mariano direkt auf Van der Sar zielte. Vor fünf Jahren hatte Costinha die Portugiesen mit seinem Treffer in der Schlussminute im Old Trafford in die nächste Runde befördert, dieses Mal hatte jedoch ManU das bessere Ende auf seiner Seite.