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Liverpool zieht Kraft aus der Vergangenheit

Liverpool FC denkt vor dem Viertelfinal-Rückspiel der UEFA Champions League bei Chelsea FC an eine besondere Nacht in Istanbul, als die Reds schon einmal das Unmögliche möglich gemacht haben.

Rafael Benítez (Liverpool FC) auf der Pressekonferenz vor dem Spiel
Rafael Benítez (Liverpool FC) auf der Pressekonferenz vor dem Spiel ©Getty Images

Liverpool FC denkt vor dem Viertelfinal-Rückspiel der UEFA Champions League bei Chelsea FC an eine besondere Nacht in Istanbul, als die Reds schon einmal das Unmögliche möglich gemacht haben. Diesmal müssen sie einen Rückstand von zwei Toren aufholen.

Nichts ist unmöglich
Das Team von der Merseyside verlor letzte Woche mit 1:3 an der heimischen Anfield Road, damit stehen die Chancen nicht besonders gut, im Halbfinale auf den FC Barcelona - der das Hinspiel gegen den FC Bayern München mit 4:0 gewann - zu treffen. Trainer Rafael Benítez erinnert jedoch daran, dass seine Mannschaft schon schlimmere Situationen erfolgreich bewältigt hat. Er denkt dabei vor allem an das UEFA-Champions-League-Finale 2004/05, als die Reds gegen den AC Milan zur Pause mit 0:3 zurücklagen. Am Ende holten sie sich im Elfmeterschießen dennoch zum fünften Mal in der Vereinsgeschichte den Titel. "Istanbul war vielleicht das beste Finale in der Geschichte der Champions League", sagte er. "Chelsea zu schlagen wäre eine fantastische Leistung, aber ein Finale ist ein Finale."

Schlüsselspieler Gerrard
Liverpools Hoffnungen ruhen vor allem auf Fernando Torres und Steven Gerrard. Für die Gäste war es enorm wichtig, dass der englische Nationalspieler das Abschlusstraining am Montag ohne Schmerzen absolvieren konnte. Zuletzt hatte er mit einer Leistenverletzung zu kämpfen, am Samstag fehlte er deshalb beim 4:0-Sieg gegen Blackburn Rovers FC (mit diesem Ergebnis darf Liverpool, der Tabellenzweite der Premier League, weiter von der englischen Meisterschaft träumen). "Wenn er fit ist, ist Stevie ein Schlüsselspieler und eine Inspiration", fügte Benítez hinzu. "Hoffentlich kann er gut spielen, Tore schießen und ein richtiger Anführer sein. "

"Chelsea hat Druck"
Die Truppe des Spaniers muss an der Stamford Bridge unbedingt das erste Tor schießen und daraus dann das nötige Selbstvertrauen ziehen. "Das ist Fußball; man weiß nie, was passiert", meinte er weiter. "Wir haben nichts zu verlieren. Chelsea hat den Druck, denn sie müssen gewinnen. Aber sie haben viele erfahrene Spieler, die solche Situationen kennen."

Professionelle Vorbereitung
Chelseas Trainer Guus Hiddink, der ohne seinen gesperrten Kapitän John Terry auskommen muss, ist fest davon überzeugt, dass seine Mannschaft nicht überheblich in diese Partie gehen wird. "Wir werden uns sehr professionell vorbereiten, denn wir wissen, dass Liverpool eine sehr gute Mannschaft ist. Sie spielen einen schönen Fußball", sagte er. "Torres ist sehr gefährlich, aber sie haben auch noch einige andere Spieler, die einem Gegner Probleme bereiten können, wenn man nicht nahe genug dran ist oder wenn man nur für eine Sekunde unkonzentriert ist."

Offenes Spiel
Der Niederländer stellte den Fans ein offenes Spiel in Aussicht. "Ich glaube nicht, dass wir ein Spiel erleben werden, in dem in der ersten Stunde nichts passiert und die Teams dann erst anfangen, Risiken einzugehen; das liegt nicht in ihrer Natur", sagte er. "Wir spielen zu Hause und wollen natürlich gewinnen." Am Wochenende hat Chelsea bereits ein torreiches Spiel hingelegt, der Tabellendritte führte gegen Bolton Wanderers FC mit 4:0, kassierte dann aber noch drei späte Gegentreffer. Hiddink glaubt, dass seine Mannschaft ihre Lektion gelernt hat: "Wir hätten den Rest der Partie kontrollieren sollen. Natürlich kann man ein Gegentor kassieren, aber es sollte genügen, wenn die Alarmglocke einmal läutet. Das Problem war, dass die Alarmglocke durchgehend geläutet hat."