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Guardiola bläst gegen Bayern zum Angriff

Josep Guardiola, Trainer des FC Barcelona, will auch im Viertelfinalhinspiel der UEFA Champions League gegen Deutschlands FC Bayern München seine Mannschaft wie gewohnt stürmen lassen.

Die Spieler des FC Barcelona beim Abschlusstraining
Die Spieler des FC Barcelona beim Abschlusstraining ©Getty Images

Josep Guardiola will seinen FC Barcelona auch im Viertelfinalhinspiel der UEFA Champions League gegen den FC Bayern München wie gewohnt stürmen lassen.

Viele Tore auf beiden Seiten
Der Barcelona-Trainer, der als defensiver Mittelfeldspieler dabei war, als sein Verein 1992 den Pokal der europäischen Meistervereine gewann, freut sich zwar über eine Vielzahl geschossener Tore, gleichzeitig musste seine Mannschaft aber auch die meisten Treffer aller noch im Wettbewerb verbliebenen Vereine hinnehmen. Dennoch bläst der 38-Jährige ebenso zur Attacke wie bei den beiden Spielen in der letzten Runde gegen Olympique Lyonnais, die mit insgesamt 6:3 gewonnen wurden. Kann die Mannschaft von Jürgen Klinsmann, die am Samstag beim VfL Wolfsburg mit 1:5 unter die Räder kam, dem Angriffswirbel standhalten?

Voll auf Angriff
"Wir werden von der ersten Minute an stürmen und versuchen, während der gesamten Partie den Ball zielgerichtet und schnell zu spielen", sagte Guardiola, dessen Team in seiner ersten Saison als Trainer 125 Pflichtspieltore erzielt hat - allein 28 davon in der Königsklasse. "Bayern ist körperlich stark, aber wir beabsichtigen genauso zu spielen, wie wir es in der ganzen Saison getan haben, und unsere Prinzipien nicht aufzugeben. Wir müssen auf allen Ebenen kämpfen, selbst die Balljungen sind wichtig - sie müssen ihren Job schnell ausführen."

Rekordsieg
Natürlich hat Guardiola nicht nur seine fünf Offensiv-Stars Lionel Messi, Samuel Eto'o, Thierry Henry, Xavi Hernández und Andrés Iniesta im Sinn, wenn er in einem ausverkauften Stadion alles auf Angriff setzt. Aber Bayern hat seine bislang beiden einzigen Pflichtspiele im Camp Nou gegen Barcelona gewonnen. Darunter war auch ein Sieg im Halbfinale des UEFA-Pokals der Saison 1995/96, als Klinsmann selbst noch seine Fußballstiefel schnürte. Doch noch beeindruckender ist natürlich der 12:1-Gesamterfolg in der letzten Runde gegen Sporting Clube de Portugal.

"Bayern im Vorteil"
"Auf diesem Niveau sind alle Gegner hochklassig - sie bestrafen deine Fehler", fuhr Guardiola fort. "Ich glaube nicht, dass wir die Favoriten sind. Wenn eine Mannschaft einen Vorteil hat, dann ist dies Bayern, weil sie das Rückspiel in München bestreiten. Wir sind uns ihrer Stärke sehr bewusst. Schauen wir mal, ob wir sie rauswerfen können." Der Trainer muss noch ohne den zentralen Mittelfeldspieler Gabriel Milito und Linksverteidiger Eric Abidal auskommen, doch ansonsten ist der Kader komplett, weil Aleksandr Hleb und Yaya Touré von ihren Problemen an der Achillessehne und den Adduktoren genesen sind.

Schlagkräftige Truppe
Klinsmann indes ließ verlauten, dass er "nicht zu besorgt" sei wegen der Verletzungen von Stürmer Miroslav Klose sowie Lucio, wobei auch Innenverteidiger Daniel van Buyten weiter fehlt, der wegen einer privaten Angelegenheit wieder in Belgien weilt. Hamit Altıntop hat eine Unterschenkelverletzung überwunden und gehört genauso zum Kader wie der 20-jährige Reservespieler Holger Badstuber. "Wir hatten während der Saison Verletzungen und mussten improvisieren. Wir werden eine schlagkräftige Truppe aufs Feld schicken, die in der Lage sein wird, gegen Barcelona gegenzuhalten", sagte der 44-Jährige.

Philosophie von Johan Cruyff
"Wir werden angreifen, und in dieser Hinsicht werden unsere Fans glücklich sein, weil sie ein großartiges Spiel zwischen zwei europäischen Giganten sehen werden", fuhr Klinsmann fort. "Vor Barcelona habe ich großen Respekt, weil sie eine wunderbare Saison spielen, und ich gratuliere Josep Guardiola, der in der jüngsten Zeit die Philosophie von Johan Cruyff wiederbelebt hat. Dennoch glaube ich, dass auch wir eine beeindruckende Mannschaft sind. Wenn Guardiola über Messi verfügt, dann habe ich [Franck] Ribéry, der ebenfalls ein Genie ist. Die Größe des Camp Nou verschafft meinen Spielern die Motivation zu siegen, denn vor 96 000 Zuschauern spielt man nicht jeden Tag."