Völler erwartet englischen Titelträger

Rudi Völler gewann mit Olympique de Marseille 1992/93 die allererste Ausgabe der UEFA Champions League, als es englische Vereine noch nicht einmal in die Gruppenphase schafften. Die Stürmerlegende ist aber überzeugt, dass die Premier League aktuell wie auch in Zukunft das Maß aller Dinge ist.

Ex-Römer
Der Sportdirektor von Bayer 04 Leverkusen interessiert sich besonders für das Finale von 2009, da es am 27. Mai im Stadio Olimpico stattfindet, wo er fünf Jahre für AS Roma spielte - genau zu der Zeit, als er mit Deutschland 1990 dort Weltmeister wurde. Nach seiner aktiven Laufbahn übernahm er das Amt des Bundestrainers, 2002 führte er die DFB-Auswahl ins Finale der FIFA-Weltmeisterschaft. Nachdem im letzten Jahr Manchester United FC in Moskau die Königsklasse gewann, ist sich Völler sicher, dass auch in diesem Jahr die Engländer triumphieren werden - egal, ob der Titelverteidiger, Liverpool FC, Arsenal FC oder Chelsea FC heißen wird.

Finanzieller Vorteil
"Manchester United symbolisiert eigentlich die drei anderen englischen Klubs", sagte Völler gegenüber uefa.com. "Es ist nicht nur Glück, dass alle vier Engländer ins Viertelfinale gekommen sind. Sie haben finanziell sogar die italienische Liga überholt. Deswegen wird es in Zukunft schwer, diese vier zu schlagen. Die besten Spieler der Welt spielen dort, wo die besten Gehälter der Welt bezahlt werden."

Barcelona
In den letzten zwei Spielzeiten waren jeweils drei Engländer unter den Halbfinalisten, davor holte allerdings der FC Barcelona den Titel, wobei auch Villarreal CF die Runde der letzten Vier erreicht hatte. Das spanische Duo trifft diesmal im Viertelfinale am 7./8. und 14./15. April auf den FC Bayern München beziehungsweise Arsenal. "Barcelona ist definitiv neben Manchester United der Titelfavorit", sagte Völler. "Sie spielen den attraktivsten Fußball der Champions League. Es ist immer schön, ihre Angriffe zu sehen und das Kurzpassspiel zu beobachten, mit [Lionel] Messi im Sturm. Sie zählen zu den Favoriten, während Villarreal überraschend im Viertelfinale steht, aber auch ein gefährliches Team ist."

Bayerns Chancen
Völlers ehemaliger Sturmpartner in der deutschen Nationalelf und Nachfolger als Bundestrainer, Jürgen Klinsmann, will mit seinem FC Bayern allerdings Barcelona stoppen. "Bayern hat eine gute Chance, weit zu kommen, genau wie die vier englischen Vereine und Barcelona", sagte Völler. "Sie haben eine gute Mannschaft, vor allem links mit [Franck] Ribéry, Zé Roberto und Philip Lahm. Auch der Sturm mit Luca Toni und [Miroslav] Klose ist fantastisch. Es wird also auf jeden Fall schwer für die englischen Mannschaften, Bayern München zu besiegen, soviel steht fest."

Liverpool ist Topfavorit
Im Gegensatz zu Bayern trifft der FC Porto schon im Viertelfinale auf eine englische Mannschaft - ManU. Völler traut den Portugiesen einen Erfolg wie 2004 diesmal nicht zu: "Ich denke, für Porto ist es bereits ein großer Erfolg, ins Viertelfinale gekommen zu sein." Wer ist denn nun Völlers Favorit auf den Gewinn des Titels? "Manchester United hat wahrscheinlich die beste Mannschaft, aber sie haben bereits letztes Jahr gewonnen, deshalb tippe ich auf Liverpool."

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