Torres' erste Schritte zum Superstar
Samstag, 14. März 2009
Artikel-Zusammenfassung
In einem exklusiven Interview mit UEFA Training Ground spricht Stürmerstar Fernando Torres über seinen Werdegang und den Schlüssel zu seinen frühen Erfolgen. Klicken Sie hier, um das Video anzuschauen.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
In einem exklusiven Interview mit UEFA Training Ground spricht Stürmer Fernando Torres von Liverpool FC über seine ersten Schritte im Fußball, den Schlüssel zu seinen frühen Erfolgen und die Rolle des Trainers. Der spanische Nationalspieler erzielte im Finale der UEFA EURO 2008™ den entscheidenden Treffer, doch hier erklärt der 24-jährige frühere Angreifer von Club Atlético de Madrid, dass seine Karriere vielleicht ganz anders verlaufen wäre, wenn es ihm wie seinem Bruder erlaubt worden wäre, im Tor zu spielen. Wenn Sie das Interview mit UEFA Training Ground sehen wollen, dann klicken Sie hier.
Erste Schritte …
Als ich ein Junge war, hieß mein erstes Team Parque 84, weil wir alle 1984 auf die Welt kamen. Damals war ich fünf Jahre alt, und alle rannten einfach nur dem Ball hinterher. Meine Familie hat keine großartige Fußball-Tradition. Das ist nicht die typische Familie, die am Wochenende zusammenkommt, um zusammen die Spiele anzuschauen. Mein Großvater war der einzige, der Fan einer Mannschaft war. Er war ein glühender Atlético-Fan, deshalb unterstütze auch ich Atlético.
Torhüter …
Meine Liebe zum Fußball kommt durch meinen Bruder, der bei Fuenlabrada im Tor stand, und er brauchte jemanden, der mit ihm trainierte. Als jüngerer Bruder war das mein Job. So ging alles los. Ich wollte wie mein Bruder sein - wie jeder kleine Junge, deshalb wollte ich auch Torhüter werden, aber er hat mich nicht gelassen. Er sagte: "Ich bin der Torhüter, und du musst mich einschießen." Als ich klein war, habe ich ein paar Spiele im Tor gestanden, doch als ich mir bei einer Parade auf einem Zementplatz ein paar Zähne ausgeschlagen hatte, haben mir mein Bruder und vor allem meine Mutter verboten, ins Tor zu gehen.
Unterstützung …
Die Unterstützung meiner Familie, vor allem von meinem Vater und meinem Bruder, war für meine Entwicklung sehr wichtig. Alle haben ihre Zeit geopfert, um mich zu unterstützen. Was auch wichtig war, meine Eltern haben mir nie Druck gemacht. Es gibt Väter, die ihren Kindern beim Fußballspielen zuschauen und sich aufführen, als wäre alles hochprofessionell. Kinder so zu behandeln, ist fürchterlich. Meine Mutter sagte mir immer: "Wenn du eines Tages keine Lust mehr hast, für Atlético zu spielen, dann soll es so sein. Du kannst auch nur mit den Jungs in der Nachbarschaft spielen." Es geht darum, Spaß zu haben, und um nichts anderes.
Atlético …
Da gab es eine Art Testspiel mit vielen Kindern. 20 Minuten Elf gegen Elf. Man hatte also 20 Minuten Zeit, sie zu beeindrucken. Für mich lief es gut. Ich bestand alle Tests und spielte für Atléticos Jugendteams. Jedes Jahr kam ich in die nächsthöhere Spielklasse und war mit Jungs zusammen, die meist ein oder zwei Jahre älter waren. Es war wichtig, sich mit älteren Jungs, die in technischer und körperlicher Hinsicht stärker waren, zu messen. Dadurch bin ich viel schneller gereift, und als ich 17 wurde, befand ich mich auf einmal in der ersten Mannschaft. Von da an ging alles ganz schnell, und wenn ich zurückschaue, dann kann ich mich gar nicht mehr so richtig daran erinnern.
Trainer …
Der Trainer ist oft die Person, die einen auf dem Boden hält. Er ist dazu da, deine Fehler auszumerzen und deine Stärken zu verbessern. Wenn ein Trainer dich vergöttert, dann ist es nicht gut. Ein Trainer muss immer danach streben, einen Spieler zu verbessern. Selbst wenn man zwei oder drei Tore schießt, kann man sich weiter verbessern. Ich hatte Glück, dass ich mit vielen guten Trainern zusammengearbeitet habe. Trainer, die auf die Euphoriebremse getreten sind und meine Defensivarbeit kritisiert haben. So einen Trainer will man haben, einen, der dir jeden Tag etwas beibringt und immer mehr von dir erwartet.
Luis Aragonés …
Bei Atlético hat er mir nicht nur beigebracht, wie ich mich auf dem Platz verhalten sollte, sondern auch in der Umkleidekabine. Wenn man ein junger Spieler ist, dann muss man als erster kommen und als letzter gehen. Dazu kommt der Respekt für die Teamkollegen: Sei bescheiden, und rede nicht zu viel. Das sind wichtige Dinge. Auf dem Platz hat er dafür gesorgt, dass ich leide. Er hat mich auf die Bank gesetzt oder sogar auf die Tribüne. In vielen Spielen hat er mich ausgewechselt, weil er mehr von mir erwartet hatte. Zwei Jahre haben wir zusammengearbeitet, und als er ging, habe ich ihn vermisst - all die Gespräche, all die Rüffel und sein Bestreben, mich besser machen zu wollen. Als er da war, hab ich das nicht erkannt, weil ich dachte, dass er zu viel von mir erwarten würde, aber als er dann weg war, erkannte ich, wie sehr ich dies alles vermisste.