Stehende Ovationen für Barça

Der FC Barcelona fuhr bei Sporting Clube de Portugal einen mehr als nur überzeugenden Erfolg ein und holte sich souverän den Gruppensieg.

Torflut
Beide Mannschaften hatten schon am vierten Spieltag ihr Ticket für das Achtelfinale gelöst, deshalb ging es heute in Lissabon nur noch um den ersten Platz in der Gruppe C. Für die Katalanen trafen im ersten Durchgang Thierry Henry - bei seinem 100. Einsatz in der UEFA Champions League - und Gerard Piqué. In der zweiten Hälfte sorgte Lionel Messi frühzeitig für die Entscheidung, Barça dominierte die Partie nach Belieben. Doch als Miguel Veloso und Liedson innerhalb von nur 60 Sekunden auf 2:3 verkürzen konnten, kam noch einmal Spannung auf. Erst ein Eigentor von Marco Caneira sorgte dann endgültig für klare Verhältnisse, der eingewechselte Bojan Krkić sorgte per Elfmeter für den Endstand. Barcelona hatte schon am dritten Spieltag der UEFA Champions League fünf Tore erzielt, insgesamt bringen es die Katalanen nun auf 16 Treffer in fünf Partien.

Guter Beginn
Josep Guardiola trat zwar mit einer auf einigen Positionen veränderten Aufstellung an, doch das berühmte Direktpass-Spiel von Barça war von der ersten Minute an zu erkennen. Zunächst schlug Xavi Hernández einen herrlichen Pass auf Eidur Gudjohnsen, doch der Isländer hatte Probleme bei der Ballannahme. Einige Minuten später zwirbelte Xavi einen Freistoß an die Latte, so war es keine Überraschung, dass die Gäste nach 14 Minuten in Führung gingen. Henry bediente Messi auf dem rechten Flügel und der Argentinier ließ Daniel Carriço stehen und servierte dem Franzosen den Ball so maßgerecht zurück, dass dieser aus wenigen Metern keine Mühe hatte, das 0:1 zu erzielen.

Klare Sache
Drei Minuten später lag Sporting auch schon mit 0:2 zurück. Xavis Flanke von der linken Seite fand Gudjohnsen, der das Leder perfekt zu Piqué abtropfen ließ und der ließ sich nicht lange bitten. Dann rettete Carriço in letzter Sekunde gegen Messi, schon bald sah es so aus, als ob der spanische Tabellenführer seine Galavorstellung  gegen den FC Basel 1893 vom dritten Spieltag wiederholen würde. Nach einer halben Stunde jagte Aleksandr Hleb den Ball knapp über die Latte, selbst die Sporting-Fans spendeten den Gästen stehende Ovationen für den grandiosen Auftritt der ersten 45 Minuten.

Sporting lebt
Zu Beginn der zweiten Hälfte setzte Daniel Alves mit einem schnell ausgeführten Freistoß Messi in Szene und der Argentinier schob das Leder in aller Seelenruhe am herausstürzenden Rui Patrício zum 0:3 vorbei ins Netz. Torhüter Víctor Valdés musste in der 55. Minute erstmals eingreifen, nachdem Piqué eine Flanke von Liedson aufs eigene Tor abgefälscht hatte. Zehn Minuten später keimte dann wieder Hoffnung bei den Sporting-Fans auf, als Veloso einen wunderbaren Freistoß zum 1:3 in den Winkel zauberte. Eine Minute später riss es die Zuschauer von den Sitzen, als Liedson eine missglückten Kopfball von Rafael Márquez in die Maschen jagte. Für ihn war es der 19. Treffer im Europapokal, er ist damit Rekordtorschütze der Portugiesen.

Barcelona wieder am Drücker
Doch wiederum nur 60 Sekunden später waren alle Hoffnungen schon wieder zerstört, als Marco Caneira bei einem Rettungsversuch den Ball über seinen Torhüter ins eigene Netz beförderte. 17 Minuten vor dem Ende fiel dann der letzte Treffer für Barça. Patrício foulte Bojan, kassierte dafür die Rote Karte und einen Elfmeter. Sein Ersatzmann Tiago hätte den Strafstoß von Bojan fast noch pariert, aber eben nur fast. Derlei scheiterte dann auf der Gegenseite mit einem Kopfball aus kürzester Distanz am famosen Valdés und so blieb es an einem äußerst unterhaltsamen Abend bei sieben Toren.