Basel vor hoher Hürde

Nach zwei Niederlagen zum Auftakt hofft der FC Basel 1893 im Heimspiel gegen den scheinbar übermächtigen FC Barcelona auf die ersten Punkte in der UEFA-Champions-League-Gruppe C.

• Nach fünf Jahren Abwesenheit ist die Mannschaft von Christian Gross in dieser Saison wieder in der UEFA Champions League vertreten, bisher jedoch ohne Erfolg.

• Nach der 1:2-Heimpleite gegen den FC Shakhtar Donetsk am ersten Spieltag - David Abraham gelang erst in der Nachspielzeit der Anschlusstreffer, nachdem Fernandinho und Jadson die Gäste in der ersten Halbzeit mit 2:0 in Führung gebracht hatten - folgte am 1. Oktober beim Sporting Clube de Portugal die nächste Niederlage. Reto Zanni beförderte den Ball ins eigene Netz (55.), ehe Derlei vier Minuten vor dem Schlusspfiff das Schicksal der Schweizer endgültig besiegelte.

• Der Schweizer Meister sollte gegen den Tabellenführer unbedingt punkten, wenn man noch realistische Chancen auf den Einzug ins Achtelfinale haben will.

• Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es nach zwei Niederlagen zum Auftakt der Gruppenphase nicht unmöglich ist, die nächste Runde zu erreichen - in der vergangenen Saison schaffte Olympique Lyonnais dieses Kunststück, im Jahr davor der FC Internazionale Milano und 2005/06 Werder Bremen. Es hat jedoch erst eine Mannschaft geschafft, die Gruppenphase nach drei Niederlagen in Folge zu überstehen - und zwar Newcastle United FC in der Saison 2002/03.

• Die Katalanen von Josep Guardiola kennen solche Sorgen nicht, sie haben die ersten beiden Spiele gegen Sporting und Shakhtar gewonnen.

• Der Sieg gegen Sporting war eine klare Sache, Rafael Márquez (21.), Samuel Eto'o (60.) und Xavi Hernández (87.) machten die Tore. Die Partie gegen Shakhtar am zweiten Spieltag war dagegen hart umkämpft. Nach dem Rückstand durch Ilsinho in der 45. Minute sorgte Lionel Messi in der Schlussphase für die Wende zu Gunsten der Gäste. In der 87. Minute markierte er zunächst den Ausgleich, in der vierten Minute der Nachspielzeit schoss er dann auch noch das Siegtor für Barcelona.

• Für Barcelona ist dies das erste Duell mit einem Schweizer Verein seit der Saison 1968/69, damals musste man in der ersten Runde des Pokals der Pokalsieger beim FC Lugano antreten. Die Spanier gewannen diese Partie durch ein Tor von Pedro Zabalza mit 1:0, insgesamt siegten sie mit 4:0.

• Barcelona hat in der Vergangenheit drei Spiele in Basel bestritten, aber nur eines gegen einen Schweizer Verein, im alten Messe-Pokal. Damals ging es 1958/59 gegen eine Baseler Stadtauswahl. Barcelona gewann das Spiel mit 2:1 und das Duell insgesamt mit 7:3.

• Der St. Jakob-Park hält für Barça unterschiedliche Erinnerungen bereit. In den Endspielen des UEFA Europapokals der Pokalsieger der Saisons 1968/69 und 1978/79 gab es im ersten Spiel eine 2:3-Niederlage gegen ŠK Slovan Bratislava, aber der spanische Verein holte sich die Trophäe zehn Jahre später, als man Fortuna Düsseldorf in einem packenden Finale 4:3 nach Verlängerung bezwang.

• 1967/68 gastierten die Azulgrana in der ersten Runde des gleichen Wettbewerbs beim FC Zürich. Barcelona verlor mit 1:3 (nach Hin- und Rückspiel mit 2:3).

• Basel hatte es in UEFA-Vereinswettbewerben zehnmal mit einem Team aus Spanien zu tun, dabei gab es nur einen einzigen Sieg.

• Diesen Erfolg feierten die Schweizer 2002/03 in der zweiten Gruppenphase der UEFA Champions League gegen RC Deportivo La Coruña. Hakan Yakin erzielte damals das goldene Tor. In der ersten Gruppenphase der gleichen Saison schaffte Basel im St. Jakob-Park ein 2:2-Unentschieden gegen Valencia CF, Ivan Ergić schoss den Ausgleich (sein zweites Tor in dieser Partie) erst in der letzten Minute. Die Rückspiele in Spanien wurden beide verloren, mit 0:1 bei Deportivo und mit 2:6 in Valencia.

• Die Heimbilanz gegen Teams aus Spanien steht bei einem Sieg, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen.

• Basels Trainer Gross kassierte mit dem Grasshopper-Club in der UEFA-Champions-League-Gruppenphase 1995/96 zwei 0:2-Niederlagen gegen Real Madrid CF. In seiner aktiven Zeit bei den Grasshoppers traf er 1974/75 in der zweiten Runde des UEFA-Pokals auf Real Zaragoza. Zu Hause feierten die Schweizer einen 2:1-Erfolg, doch in Spanien unterlagen sie mit 0:5.

• Barcelonas Angreifer Thierry Henry erzielte beim 3:1-Sieg der Franzosen gegen die Schweiz bei der UEFA EURO 2004™ zwei Tore. Bei der FIFA-Weltmeisterschaft 2006 stand er ebenfalls auf dem Platz, als sich die beiden Nationen mit einem torlosen Remis trennten. An seiner Seite spielte damals auch Barcelonas Verteidiger Eric Abidal, bei der Schweiz kam Basels Stürmer Marco Streller zum Einsatz.

• Barcelonas Trainer Guardiola saß auf der Ersatzbank, als Spanien bei der WM 1994 in den USA im Achtelfinale mit 3:0 gegen die Schweiz gewann.

• Im anderen Spiel der Gruppe C an diesem Tag stehen sich Shakhtar und Sporting gegenüber.