Bremen erkämpft Punktgewinn in Mailand

Mit einer deutlichen Leistungssteigerung gegenüber der Nullnummer gegen Anorthosis Famagusta FC hat sich Werder Bremen in der Gruppe B zurückgemeldet und ein 1:1 beim FC Internazionale Milano erreicht. Ein Treffer von Claudio Pizarro (62.) und eine wieder erstarkte Defensivreihe sicherte den Norddeutschen beim italienischen Meister einen überraschenden Punktgewinn, nachdem dieser durch Maicon (13.) früh in Führung gegangen war.

Adriano stürmt neben Ibrahimović
Mit einer etwas weniger offensiven Aufstellung als im Heimspiel gegen Anorthosis Famagusta FC ließ Werder-Trainer Thomas Schaaf seine Elf im Stadio Giuseppe Meazza antreten. So erhielt Frank Baumann einen Platz in der Startelf, ebenso wie der defensivstarke Petri Pasanen. Beim FC Internazionale Milano gab Trainer José Mourinho im Sturm Adriano den Vorzug gegenüber Ricardo Quaresma. Neuzugang Sulley Muntari erhielt ebenso Einsatzzeit wie der 18-jährige Mario Balotelli. Routinier Javier Zanetti rückte als linker Außenverteidiger in die Viererabwehrkette, für ihn musste der Brasilianer Maxwell weichen.

Fast ein Blitzstart der Hausherren
Bereits nach wenigen Sekunden verzeichnete Inter eine spektakuläre Großchance. Zlatan Ibrahimović setzte sich auf der linken Außenbahn durch und flankte zur Mitte, wo Adriano einschussbereit und ungedeckt bereitstand. Der spektakuläre Seitfallzieher des Brasilianers ging zwar knapp über das Tor, markierte aber den Beginn einer starken Anfangsphase der Blau-Schwarzen. Eine zweite Chance eröffnete sich kurze Zeit später für Ibrahimović, dessen Schuss ging knapp am Tor vorbei.

Maicon bringt Werder ins Hintertreffen
In der 13. Minute war es dann so weit und die Anfangsoffensive von Inter fand die frühe Belohnung. Die Abwehr der Gäste zeigte sich dabei bei einem abgeblockten Ball nicht auf Höhe des Geschehens, lediglich Maicon überblickte die Situation und kam so zu einer Eins-gegen-Eins-Situation gegen Werder-Torwart Tim Wiese. Im Stile eines Stürmers vollstreckte der Abwehrspieler mit einem unhaltbaren Schuss unter die Querlatte.

Inter weiter spielbestimmend
Dem frühen Rückstand hatte Werder erst einmal wenig entgegenzusetzen. Die Italiener dominierten das Spiel, ohne allerdings weitere nennenswerte Torchancen zu produzieren. Auf Seiten der Bremer war man eher bemüht, eine schnelle Vorentscheidung durch einen zweiten Gegentreffer zu verhindern.

Kaum Chancen auf beiden Seiten
Erst in der 39. Minute kamen die Gäste erstmals gefährlich vor das Tor von Júlio César. Sebastian Prödl brachte einen Ball flach in den Strafraum, Claudio Pizarro reagiert am schnellsten und bugsierte das Leder gegen den Pfosten. Auf der Gegenseite wehrte Wiese mit einem sehenswerten Reflex Sekunden vor dem Halbzeitpfiff einen Versuch von Balotelli aus kurzer Distanz ab.

Pizarro gelingt der Ausgleich
Der zweite Durchgang war zu Beginn geprägt von diversen erfolglosen Weitschussversuchen auf beiden Seiten. Dank der Passivität des Gegners gelang es Werder zunehmend, das Spiel ausgeglichen zu gestalten. Torgefährlich wurde es aber erst nach gut einer Stunde. Mesut Özil brachte in der 62. Minute eine weite Flanke in den Strafraum und Pizarro bewies seinen Torriecher einmal mehr, in dem er sich goldrichtig positionierte und den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drückte.

Bremen übersteht Inters Schlussoffensive
In der Schlussphase versuchten die Gastgeber, wieder an die starke Anfangsphase anzuknüpfen, was aber nur bedingt gelang. Zudem stand die Bremer Abwehr deutlich gefestigt, so dass Werder kaum noch gefährliche Situationen zu überstehen hatte. Lediglich ein Gewaltschuss von Maicon an den Außenpfosten sorgte wenige Minuten vor dem Schlusspfiff noch einmal für eine Schrecksekunde. Auf der Gegenseite verpasste Pizarro das mögliche 2:1, als er aus einen Abpraller nach einem Naldo-Schuss nicht verwerten konnte. Trotzdem konnte Werder Bremen in der UEFA-Champions-League-Gruppe B den zweiten Punktgewinn feiern und die schlechte Ausgangsposition nach dem Famagusta-Spiel wieder deutlich verbessern.