Gerets zieht Lehren aus Vergangenheit
Dienstag, 16. September 2008
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Erik Gerets, Trainer von Olympique de Marseille, ist fest davon überzeugt, dass seine Mannschaft zum Auftakt der Gruppe D nicht wie im letzten Jahr zu Hause mit 0:4 gegen Englands Liverpool FC verlieren wird.
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Olympique de Marseille hat es im ersten Gruppenspiel der UEFA Champions League ausgerechnet mit der Mannschaft zu tun, die im vergangenen Jahr der letzte Gegner war. Trainer Erik Gerets ist fest davon überzeugt, dass es gegen Liverpool FC diesmal ein anderes Ergebnis geben wird, denn im vergangenen Dezember kassierten die Franzosen eine deutliche 0:4-Heimpleite.
Schmerzhafte Erfahrung
Zum Auftakt der Gruppe D kommt es also zum neuerlichen Aufeinandertreffen der beiden Teams im Stade Vélodrome, wo die Truppe von Rafael Benítez im letzten Jahr den Einzug in die K.o.-Phase perfekt machte. "Liverpool wird uns nicht mehr so überraschen wie beim letzten Mal", sagte Gerets. "Ihre körperlichen Qualitäten haben uns schwer zu schaffen gemacht, aber in dieser Saison wird das nicht passieren. Wir werden nicht die gleichen Fehler begehen." Genaue Details, was seine Spieler diesmal anders machen werden, wollte der Belgier nicht verraten, der Stachel aus der letzten Saison sitzt noch ziemlich tief.
Musterbeispiel England
Gerets bezeichnete Liverpool als "Favoriten", er war voll des Lobes für seinen Gegner, der am Samstag mit 2:1 gegen Manchester United FC gewann - was der erste Premier-League-Heimsieg der Reds gegen ManU seit 2001 war. "Ich liebe es, Spiele aus der englischen Liga zu sehen", sagte er. "Die Spieler von Liverpool waren wie Duracell-Hasen. Man zieht sie einfach auf, und sie laufen los. England ist immer noch ein Musterbeispiel, hier geben die Spieler einfach alles. Wir sollten neidisch sein."
Verletzungen auskuriert
Marseille hat jedoch auch schon gute Erfahrungen mit den Reds gemacht, in der letztjährigen Gruppenphase gewannen die Franzosen mit 1:0 an der Anfield Road. Viele sehen es als gutes Omen, dass Konrad Plautz, der damals Schiedsrichter war, auch die Partie am Dienstag leiten wird. Einen zusätzlichen Schub könnte die Rückkehr der beiden Mittelfeldspieler Mathieu Valbuena - er erzielte damals in Liverpool den Siegtreffer - und Hatem Ben Arfa verleihen, beide haben ihre Verletzungen auskuriert. Beim 1:1-Unentschieden gegen den FC Girondins de Bordeaux am Samstag in der Ligue 1 wurden beide Spieler kurz vor dem Ende eingewechselt. Gerets wird jedoch nicht das Risiko eingehen, beide von Beginn an zu bringen. "Wir werden abwarten, wie sie trainieren", erklärte er. Kapitän Lorik Cana wurde zuletzt geschont, er ist wohl auf jeden Fall wieder dabei.
Sorgen um die Fitness
Bei Liverpool dreht sich in Sachen Personalfragen alles um Steven Gerrard und Fernando Torres. Gerrard hat die Folgen einer Leistenoperation überwunden, er wurde am Samstag für 22 Minuten eingewechselt. Torres musste nach seinem Muskelfaserriss noch 90 Minuten auf der Bank Platz nehmen. "Beide sind fit und könnten spielen", meine Benítez mit einem Lächeln. Javier Mascherano verletzte sich am Wochenende an der Wade, doch auch er ist einsatzfähig. Linksverteidiger Fábio Aurélio, der ebenfalls von einem Wadenproblem geplagt wird, hat die Reise nach Frankreich nicht angetreten. Benítez macht wie gewöhnlich ein Geheimnis um die Aufstellung, doch nach seinem Siegtreffer gegen ManU hat Flügelspieler Ryan Babel gute Aussichten auf einen Platz in der Startformation.
Zu früh
Liverpool liegt in der Premier League nun auf dem zweiten Platz und gilt als heißer Titelkandidat, doch davon will Benítez nichts wissen. "Wir haben eine gute Mannschaft, die Marseille schlagen kann. Das wäre ein guter Start", sagte er. "Es ist zu früh, um über andere Dinge zu sprechen. Wir wissen, dass Marseille eine gute Mannschaft ist, wir müssen uns voll und ganz darauf konzentrieren. Ich denke, sie sind stärker als vergangene Saison."