Das Glück ist auf der Seite von Sir Alex

Dieser Artikel wurde erstmals im Juli 2008 publiziert.

Für Sir Alex Ferguson war es "Schicksal", dass Manchester United FC in der Saison 2007/08 erneut die UEFA Champions League gewinnen konnte. Nach einem 1:1-Unentschieden im Finale gegen Chelsea FC setzte sich ManU im Elfmeterschießen mit 6:5 durch.

Gedenken an München
50 Jahre nach dem Flugzeugabsturz von München bescherte Edwin van der Sar mit seiner Parade gegen Nicolas Anelka seinem Klub den dritten Triumph im Pokal der europäischen Meistervereine, den zweiten unter Sir Alex. Zuvor hatte bereits John Terry einen Elfmeter und damit die Entscheidung zu Gunsten von Chelsea vergeben. Sir Bobby Charlton - ein Überlebender der Flugzeugkatastrophe von München, der beim Sieg gegen SL Benfica im Finale 1968 zwei Tore erzielte - führte die United-Akteure die Treppe im Luzhniki-Stadion hinauf, wo der Pokal auf sie wartete. Ryan Giggs stellte an diesem Abend einen Rekord auf, er bestritt sein 759. Spiel für den Klub. "Ich habe gesagt, dass wir die Erinnerung an die Busby Babes aufrecht erhalten werden", sagte Sir Alex. "Heute hatte das Schicksal seine Hand im Spiel. Wir hatten einen besonderen Grund. Es ist immer schwer, gegen Menschen mit einem Grund zu kämpfen."

"Euphorie"
Sir Alex meinte weiter: "Ich bin sehr, sehr stolz. Manchmal muss man sich selbst kneifen, aber wir werden schon nicht abheben. Morgen früh denke ich bereits an die nächste Saison. Ich vergesse das sehr schnell. Die Euphorie ist bald wieder verflogen. Der Moment, als van der Sar den letzten Elfmeter gehalten hat, das war mein Moment, meine Euphorie und meine Begeisterung. Danach muss man wieder nach vorne schauen." Der Trainer von Manchester hatte auch lobende Worte für zwei Routiniers übrig - für Giggs, einen Sieger von 1999, und für Paul Scholes, der das Finale damals wegen einer Sperre verpasste. Sir Alex sagte: "Es ist kein Zufall, dass Scholes, Giggs und [Gary] Neville so lange bei diesem Klub geblieben sind. Sie wissen, was Profifußball bedeutet, und sie wissen, was Manchester United bedeutet. Wenn man so viel erreicht hat wie sie, dann muss man sehr, sehr stolz auf sie sein."

"Großartiger Kapitän"
Chelseas Trainer Avram Grant war der Meinung, dass seine Mannschaft diese Niederlage nicht verdient hatte. Zugleich richtete er tröstende Worte an seinen am Boden zerstörten Kapitän, er sagte: "Wir haben Pfosten und Latte getroffen, aber wir haben verloren. Elfmeter sind eben Elfmeter. John Terry war sehr traurig, er hat sogar geweint. Trotzdem ist er der Grund, warum wir hier sind. Er war immer da, als wir ihn als Kapitän gebraucht haben. Er hat auch heute mit dem letzten Elfmeter Verantwortung übernommen. So etwas passiert leider, trotzdem ist er ein großartiger Kapitän und ein großartiger Fußballer, er war heute fantastisch. Ich bin sehr, sehr stolz auf unsere Leistung. Der Teamgeist war großartig, und auch die Qualität war gut."