Heißes Duell auf eisigem Boden
Dienstag, 19. Februar 2008
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Im kalten Istanbul findet der Debütanten-Ball im Achtelfinale der Champions League zwischen Fenerbahçe SK und Sevilla FC statt.
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Auch Eiseskälte in Istanbul kann die Euphorie vor dem Duell der beiden Achtelfinal-Debütanten in der UEFA Champions League, Fenerbahçe SK und Sevilla FC, nicht schmälern. Im Şükrü-Saraçoğlu-Stadion lag noch am Dienstagmorgen Schnee auf dem Rasen.
Keine Angst
Dank der harten Arbeit von fleißigen Helfern ist der Platz nun bespielbar. Fenerbahçe hofft, dass ihnen - wie gegen den FC Internazionale Milano, PSV Eindhoven und PFC CSKA Moskva - auch gegen die Spanier ein Heimsieg gelingt. Damit überstanden die Türken beim fünften Versuch zum ersten Mal die Gruppenphase. Sevilla gewann beim Debüt in der Champions League gleich die Gruppe H und ist in K.o.-Duellen zuletzt nur schwer zu schlagen gewesen. Zweimal in Folge holten die Andalusier den UEFA-Pokal. Fener-Trainer Zico gibt jedoch nicht allzuviel auf diese Serie. "Ich habe vor Sevilla keine Angst", erklärte er. "Wenn ich vor ihnen Angst hätte, würde ich zu Hause bleiben."
Respekt vor Sevilla
Das heißt aber nicht, dass der Brasilianer den Gegner nicht ernst nimmt. Zico sagte: "Sie mögen vielleicht nicht so berühmt wie Manchester United [FC] oder der AC Milan sein, aber sie verdienen von uns den höchsten Respekt. Wir werden sie respektieren, aber auch bis zum Schluss kämpfen. Natürlich haben sie ein sehr gutes Team. Das gilt aber auch für uns."
Offensiv
Zico beabsichtigt, die Mannschaft aufzubieten, die am Freitag in der türkischen Liga 4:2 bei Rizespor gewonnen hat, auch wenn der damals fehlende Stürmer Semih Şentürk seine Knieverletzung mittlerweile überwunden hat. Trotz der wohl tückischen Umstände und des Risikos, ein Gegentor zu kassieren, vertraut Fenerbahçes Trainer auf eine offensive Ausrichtung. "Natürlich sollten wir die angreifende Mannschaft sein", sagte Zico. "Das erwarten unsere Fans."
Aufwärtstrend
Im Gegensatz zu ihrem Gegner haben die Spanier aus Sevilla bereits einmal ein Viertelfinale im Pokal der europäischen Meistervereine erreicht. Das liegt aber schon 50 Jahre zurück. Damals wurde der gesamte Wettbewerb noch in K.o.-Runden ausgetragen. Nachdem Manuel Jiménez am dritten Spieltag der laufenden Saison das Traineramt von Juande Ramos übernommen hatte, gewann Sevilla die restlichen drei Gruppenspiele. Auch in der spanischen Liga befindet sich das Team im Aufwärtstrend und ist mittlerweile schon Sechster.
Zwei Verletzte
Jiménez muss ohne Verteidiger Javi Navarro und Stürmer Ernesto Chevantón auskommen, die beide verletzt sind. Die Aufstellung seiner Mannschaft wird der Trainer erst nach dem Abschlusstraining der Gäste am Dienstag bekanntgeben. "Wir werden versuchen, den Ball in der Luft zu halten und jeden Fehler von Fenerbahçe auszunutzen", sagte Jiménez. "Beide Teams spielen stark über die Außenpositionen, aber der Platz macht einen sehr feuchten Eindruck. Damit müssen beide Mannschaften klarkommen."
Vorsicht
Wie Sevilla zählt auch Fener nicht zu den Top-Teams, die in dieser Saison das Achtelfinale erreicht haben. Jiménez verweist jedoch auf die Resultate der Türken in der Gruppenphase als Beweis ihrer Stärke. "Fenerbahçe hat zu Hause den italienischen, den niederländischen und den russischen Meister geschlagen", sagte er. "Das waren keine Überraschungen; genauso wenig wie ihr Einzug ins Achtelfinale." Zum Thema Taktik sagte Jiménez: "Unsere Mannschaft spielt gerne offensiven Fußball. Diesen Drang kann ich meinen Spielern nicht so leicht abgewöhnen. Wir werden dennoch nicht ganz so offensiv spielen, weil wir auswärts antreten. Es ist wichtig für uns, in Istanbul kein Gegentor zu kassieren."