Deco von Barça-Sieg überzeugt
Mittwoch, 7. November 2007
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In seinem uefa.com-Tagebuch schreibt der derzeit verletzte Barcelona-Mittelfeldspieler Deco, dass sein Team gegen die Rangers "früher oder später" die Chancen zum Sieg nutzen wird.
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Einer der wenigen Spieler, der die UEFA Champions League mit zwei verschiedenen Vereinen gewonnen hat, ist Deco. Er kann bei der Partie der Gruppe E am Mittwoch zwischen seinem FC Barcelona und Rangers FC allerdings nicht dabei sein. Der 30-jährige Spielmacher der portugiesischen Nationalmannschaft, der in dieser Saison für uefa.com an jedem Champions-League-Spieltag einen Tagebuch-Eintrag schreibt, hat sich im vergangenen Monat eine Oberschenkelverletzung zugezogen und wird seinen Teamkollegen von seiner Heimat Brasilien aus die Daumen drücken, wo er sich gerade erholt.
Decos Tagebuch
Ich werde mir das Spiel Barcelona gegen die Rangers hier in Brasilien im Fernsehen anschauen, wo ich mich seit letzter Woche von meiner Verletzung erhole. Leider ist es eine relativ schwere Verletzung – der Adduktoren-Muskel in meinem linken Bein ist gerissen. Ich haben mich aus vielerlei Gründen dafür entschieden, mich in Brasilien zu erholen. Es ist sehr frustrierend, jedem beim Training und Spielen zuzuschauen, während du dich behandeln lassen musst. Das ist ja ziemlich langweilig. Es ist besser, weit weg zu sein. Dort kannst du klarere Gedanken fassen und dich ganz auf die Rehabilitation konzentrieren. Dr. Gaspar, der Mannschaftsarzt der portugiesischen Nationalmannschaft, ist hier bei mir. Wir arbeiten mit dem Bein zwei Mal am Tag. Das tut aber immer noch ziemlich weh. Hoffentlich geht der Schmerz bald weg und ich kann wieder mehr trainieren.
Es ist schrecklich, verletzt zu sein. Ich möchte eigentlich mit meinen Mitspielern zusammen trainieren und spielen. Aber da es nun schon mal passiert ist, war es gut, nach Brasilien zu gehen. Ich habe Freunde und die Familie getroffen. Um mich zu erholen, mache ich dieselben Sachen, die ich auch in Barcelona gemacht hätte. Am nächsten Samstag kehre ich nach Spanien zurück. In der kommenden Woche sollte ich dann auch wieder mit dem Training beginnen können. Ich weiß immer noch nicht, wann ich wieder spielen kann, aber ich denke, in 20 Tagen ist es realistisch.
Ich habe alle Barcelona-Spiele gesehen, seit ich mich verletzt habe. Ich freue mich, dass sich das Team weiter steigern konnte. Ich vermeide es jedoch, spanische Zeitungen zu lesen und mit den Leuten dort zu sprechen. Ich spreche natürlich mit dem Vereinsarzt jeden Tag, um ihm zu sagen, was wir machen und wie es mir geht. Barcelona hat das Spiel gegen die Rangers in Schottland kontrolliert. Vielleicht haben wir es versäumt, noch tiefer in die Spitze vorzudringen. Sie haben 90 Minuten lang verteidigt. Da ist es schwer, durch solch dicht gestaffelte Reihen zu gelangen.
Ich denke, die Rangers werden versuchen, damit auch in Barcelona Erfolg zu haben. Wenn sie schon zu Hause auf ein Remis aus sind, werden sie auswärts wohl kaum die Offensive suchen. Das Geheimnis ist, den Ball gut laufen zu lassen und schnell in Ballbesitz zu kommen, während sie noch damit beschäftigt sind, sich zu organisieren. Das Spielfeld im Camp Nou ist sehr groß. Früher oder später werden sich also für meine Vereinskollegen Räume auftun, die sie zu Toren und zum Sieg nutzen werden. Ich habe nicht erwartet, dass die Rangers mit uns um die Tabellenspitze kämpfen werden. Jeder dachte, dass Olympique Lyonnais unser schwerster Gegner sein würde. Aber die Rangers haben bisher Qualität gezeigt. Sie haben Lyon auswärts geschlagen, was nicht leicht ist. Deshalb verdienen sie unseren Respekt.
Viele Leute haben mich gefragt, wie sich denn Tierry Henry in seinen ersten Monaten in Barcelona eingelebt hat. Und ich kann sagen: so weit, so gut. Er ist ein großartiger Spieler und spricht schon spanisch mit uns. Natürlich fühlt er sich noch nicht sicher genug, um auf spanisch Interviews zu geben, aber er kann schon einige Sachen sagen. Er hat eine außerordentlich gute Bilanz, und man kann sehen, wie sehr ihn die Gegenspieler respektieren. Henry fügt sich hier gut ein. Ich wünsche ihm und meinen anderen Teamkollegen viel Glück für die nächsten Spiele.