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Kopfzerbrechen bei Liverpool

Immer wenn es gegen Kaká geht, überkommt die gegnerischen Trainer das große Grübeln: Wie soll man den genialen Brasilianer stoppen?

Immer wenn es gegen Kaká geht, überkommt die gegnerischen Trainer das große Grübeln: Soll man den genialen Brasilianer manndecken oder ihn wie jeden anderen Spieler des Gegners behandeln und die Taktik nicht auf ihn abstellen? Bei der ersten Variante geht dem eigenen Mittelfeld ein Spieler verloren, bei der zweiten riskiert man vom derzeit vielleicht besten Fußballer der Welt lächerlich gemacht zu werden.

Keine Manndeckung
Liverpool FC-Trainer Rafael Benítez scheint sich vor dem Endspiel der UEFA Champions League gegen den AC Milan für die zweite Variante entschieden zu haben. "Wir wissen, dass Kaká ein sehr guter Spieler ist, aber in unserem System ist Manndeckung für ihn nicht vorgesehen", erklärte Benítez. "Wir spielen mit der Zonendeckung und versuchen das Spiel, den Ball und den Raum zu kontrollieren." Ob der Spanier damit richtig liegt, wird sich am Mittwochabend zeigen, die Statistik spricht jedenfalls eine ganz andere Sprache. Kaká wird in der heimischen Serie A meist manngedeckt und brachte es demzufolge in 31 Spielen auf "nur" acht Treffer. In der UEFA Champions League trifft der 25-Jährige meist auf eine Raumdeckung und kam dabei in 14 Spielen auf stolze zehn Tore. "Im Europapokal bin ich noch nie manngedeckt worden", sagte Kaká. "Ich bin sicher, dass es gegen Liverpool genauso sein wird."

Eiskalter Vollstrecker
Vor allem gegen britische Teams zeigte sich Kaká in dieser Saison als gnadenloser Vollstrecker, im Achtelfinale erzielte er gegen Celtic FC das einzige Tor des gesamten Duells, dann war er im Viertelfinale gegen Manchester United FC gleich drei Mal erfolgreich. "Keine Ahnung, ob es dafür einen bestimmten Grund gibt, aber gegen britische Mannschaften habe ich immer schon gut gespielt und das geht hoffentlich so weiter", schmunzelte der Milan-Spielmacher. Laut seinem Trainer Carlo Ancelotti sollte man Liverpool aber nicht als typisch britische Mannschaft betrachten. "Ich denke, das einzige wirklich typisch britische Team, gegen das wir auf dem Weg ins Finale gespielt haben, war Celtic", meinte er. "United spielt einen offensiveren Fußball und Liverpool verlässt sich vor allem auf eine solide Defensive und seine Konter. Gegen Liverpool werden wir nicht so viel Platz haben wie gegen United."

Hamann als Retter
Und Raum ist genau das, was man einem so schnellen und technisch brillanten Spieler wie Kaká nicht gewähren sollte. Benítez weiß das besser als die meisten anderen. Im Endspiel vor zwei Jahren zauberte der Brasilianer nach Herzenslust und führte Milan zu einer 3:0-Pausenführung. Erst als Benítez dann mit dem eingewechselten Dietmar Hamann das Mittelfeld verstärkte, kamen die Engländer besser ins Spiel. Auf der anderen Seite könnte es sich auch als fatal erweisen, Kaká zu viel Aufmerksamkeit zu widmen, gibt es da doch bei Milan auch noch einen Clarence Seedorf, der die entstandenen Lücken perfekt auszunutzen versteht. Egal, ob Manndeckung oder Raumdeckung, Liverpools defensiver Mittelfeldspieler Javier Mascherano und die Innenverteidiger Jamie Carragher und Daniel Agger werden alle Hände voll zu tun haben, sobald die Nummer 22 von Milan in Ballbesitz ist.