HSV unterliegt Arsenal

Der erste Auftritt in der UEFA Champions League nach fünf Jahren wurde für den HSV nicht zum erhofften Erfolg. Vor 50.389 Zuschauern in der „Arena Hamburg“ mussten sich die Gastgeber mit 1:2 geschlagen geben. Die Tore erzielten Gilberto Silva und Tomáš Rosický für Arsenal FC und Boubacar Sanogo für die Hanseaten. Hamburg spielte zudem ab der 8. Minute nach einer Roten Karte für Torhüter Sascha Kirschstein in Unterzahl.

Ohne Sorín und van der Vaart
HSV-Trainer Thomas Doll musste im ersten Spiel der Gruppe G auf seine beiden Top-Stars verzichten. Spielgestalter Rafael van der Vaart (Sehnenanriss) fehlte ebenso verletzungsbedingt wie Linksverteidiger Juan Pablo Sorín (Wadenprellung). Van der Vaarts niederländischer Landsmann Joris Mathijsen übernahm die für Sorín vorgesehene Position in der Viererabwehrkette. Bastian Reinhardt und Vincent Kompany bildeten die Innenverteidigung. Hinter den beiden Angreifern Boubacar Sanogo und Danijel Ljuboja nahm Piotr Trochowski die vorderste Position der Mittelfeldraute ein.

Henry fehlt verletzt
Auch Arsenal-Coach Arsène Wenger konnte nicht seine Bestbesetzung aufbieten. Ihm stand sein treffsicherster Angreifer, Thierry Henry, nicht zur Verfügung. Der 29 Jahre alte Franzose hatte im Abschluss-Training erneut starke Schmerzen in jenem Fuß verspürt, den er sich im Länderspiel gegen Italien geprellt hatte. Wenger wählte als taktische Ausrichtung ein 4-4-2-System.

Rote Karte und 0:1
Die Partie begann mit einem frühen Rückschlag für den HSV. Gegen den frei vor ihm auftauchenden Robin van Persie wusste sich HSV-Torhüter Sascha Kirschstein in der achten Minute nur mit einem Foul zu helfen. Schiedsrichter Peter Fröjdfeldt aus Schweden entschied auf Strafstoß und zeigte Kirschstein die Rote Karte. Für Ersatztorhüter Stefan Wächter ging Mittelfeldspieler Raphael Wicky aus dem Spiel. Den Foulelfmeter verwandelte Arsenal-Kapitän Gilberto sicher zum 0:1.

Chance für van Persie
Dem HSV, der sehr engagiert begonnen hatte, war der Schock des frühen Rückstands deutlich anzumerken. Arsenal FC war fortan bestimmend und hätte in der 21. Minute beinahe auf 0:2 erhöht, doch van Persie schoss den Ball nach Zuspiel von Rosický knapp neben das Tor.

HSV hält dagegen
Die Gastgeber spielten Mitte der ersten Halbzeit trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit mutig nach vorne. Nach einem Eckball von Trochowski bot sich Ljuboja nach einer knappen halben Stunde die Chance zum Ausgleich, doch sein Kopfball verfehlte das Ziel.

Konterspiel
Hamburg verlegte sich auf Konter und überließ Arsenal das Mittelfeld. Die Gäste konnten sich seelenruhig im Halbkreis um den HSV-Strafraum den Ball zuspielen. Eine Minute vor der Pause scheiterte Ljuboja aber nach einem Konter auf der anderen Seite mit einem Fernschuss an Arsenal-Torwart Jens Lehmann.

Neue Taktik
HSV-Trainer Thomas Doll reagierte in der Halbzeitpause und stellte in der Defensive von einer Vierer- auf eine Dreierkette um. Mathijsen rückte in das linke Mittelfeld vor und schon nach zwei Minuten hätte er fast das 1:2 erzielt.

Rosický trifft
Stattdessen trafen dann aber die Gäste. Mit einem fulminanten Schuss aus 25 Metern direkt in den linken oberen Torwinkel erhöhte Rosický in der 52. Minute auf 2:0. Nur weitere zwei Minuten später scheiterte Emmanuel Adebayor an HSV-Keeper Wächter.

Ehrentreffer
Nach dem 0:2 war der Widerstand des HSV gebrochen. Arsenal tat nicht mehr als nötig, um den Sieg über die Zeit zu bringen. Arsenal-Trainer Wenger konnte es sich sogar erlauben, van Persie und Aleksandr Hleb (69.) durch Julio Baptista und Mathieu Flamini zu ersetzen und Gilberto hätte fast noch das 0:3 erzielt. In der Nachspielzeit traf HSV-Angreifer Sanogo dann allerdings doch noch zum 1:2-Endstand.

HSV unter Druck
Mit den drei Punkten hat sich Arsenal eine gute Ausgangslage für das Heimspiel gegen den FC Porto am 26. September erarbeitet. Der HSV steht dagegen im Spiel bei PFC CSKA Moskva schon unter Erfolgsdruck.