Wengers Streben nach der Perfektion
Montag, 15. Mai 2006
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Arsène Wenger glaubt, dass Arsenal durch den Einzug ins Endspiel der UEFA Champions League ein neues Niveau im Weltfußball erreicht hat.
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Arsène Wenger glaubt, dass Arsenal FC durch den Einzug ins Endspiel der UEFA Champions League ein neues Niveau im Weltfußball erreicht hat. Zufrieden ist der Franzose trotzdem noch nicht.
Am liebsten gegen Spanier
Der englische Klub hat auf seinem Weg ins Finale Real Madrid CF, Juventus und Villarreal CF ausgeschaltet. Am Mittwoch treffen die "Gunners" im Stade de France auf den FC Barcelona, also eine weitere spanische Mannschaft. Wenger sagt, dass der Erfolg seiner Truppe in dieser Saison zeigt, wie gut sie sich entwickelt hat. "Viele Leute haben gesagt, Arsenal gegen Barcelona wäre ihr Traumfinale. Das bedeutet, dass sie der Meinung sind, wir spielen einen guten Fußball", sagte er. "Durch die Emotionen, die dieses Spiel hervorruft, ist Arsenal zu einer der großen Mannschaft in der Welt geworden. Selbstverständlich will man immer mehr und daher wollen wir als ein Team angesehen werden, das den wichtigsten Titel gewinnen kann."
Mentale Vorbereitung
Nachdem er den Verein zum ersten Mal in das Finale der Champions League geführt hat, steht Wenger kurz vor einem historischen Erfolg. Daher will er sicher gehen, dass seine Spieler Mittwochabend in ihrer bestmöglichsten Form sind. "Meine größte Aufgabe wird es sein, die Spieler geistig fit zu machen. Ich muss dafür sorgen, dass sie sich darauf konzentrieren und willig sind, den Titel zu holen. Man kann nicht alles korrigieren. Man muss die Mannschaft so gut wie möglich in Form halten und sie vor allem mental vorbereiten."
Extramotivation
Arsenal hat sich bereits seinen Platz in der dritten Qualifikationsrunde für die kommende Champions League-Saison gesichert. Am letzten Spieltag verdrängten sie den Londoner Lokalrivalen Tottenham Hotspur FC noch vom vierten Platz. Wenger hofft, dass seine Spieler durch diesen Erfolg das Finale in Paris entspannter angehen können. "Wir werden jetzt etwas weniger Druck haben; das sollte unseren Spielern für das Finale einen positiven Schub geben. Natürlich ist es ein Vorteil, wenn man bereits in der Qualifikationsrunde für die nächste Saison steht. Für mich hat das eine positive Wirkung."
Henry kehrt heim
Ein Großteil der Vorberichte in Frankreich wird sich zwangsläufig auf Arsenals französischen Kapitän Thierry Henry konzentrieren. Seine Zukunft ist noch unklar und es wird spekuliert, dass Henry im Sommer zu Barcelona wechselt. Wenger, der versucht den Druck von seinem Topstürmer zu nehmen, erklärte: "Thierry hat in solchen Spielen eine Verantwortung, der er sich sicher nicht entziehen wird. Außerdem hat er den Vorteil, dass er Paris und das Stade de France kennt. Die großen Spieler werden unter einem enormen Druck stehen, aber ich will Thierry nicht zu viel Druck auferlegen; wenn wir als Mannschaft gut spielen, wird auch er automatisch eine gute Partie abliefern. Wenn wir als Mannschaft nicht gut spielen, wird Thierry darunter leiden. Mein Hauptaugenmerk liegt darauf, dass die Mannschaft ihr Spiel spielt und dann mache ich mir auch keine Sorgen um Thierry."
Letztes Hurra
Henry ist nicht der einzige Spieler von Arsenal, der sein Abschiedsspiel machen könnte. Dennis Bergkamp wird im Sommer seine Karriere beenden und die Zukunft von einigen anderen Spielern ist ebenfalls ungewiss. Ihr Trainer beschäftigt sich allerdings nur mit der Gegenwart. "In einem Fall wie diesen zählt nur der Titelgewinn; es ist dir egal, was morgen oder übermorgen passiert", sagte Wenger, der sich den Ruf erworben hat, auf junge Spieler zu setzen. "Die Hauptsache ist, dass wir gewinnen und danach kann kommen was will. Es ist nicht wichtig, was in einem Monat oder zwei passieren könnte, sondern, dass wir etwas zusammen erreichen. Wir haben uns auf die Gegenwart vorbereitet und die Zukunft kann niemand voraussagen." In der Gegenwart bietet sich am Mittwochabend jedoch die Chance für ein letztes großes Hurra.