Shevchenko gegen Kahn
Mittwoch, 8. März 2006
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Andriy Shevchenko erinnert sich gerne an seinen ersten Treffer in einem UEFA Champions League-Spiel, als er Oliver Kahn überwand.
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Vor zwei Wochen beim 1:1-Unentschieden konnte Andriy Shevchenko noch Oliver Kahns Stellvertreter Michael Rensing per Elfmeter bezwingen, zum Rückspiel gegen den AC Milan ist FC Bayern Münchens etatmäßige Nummer Eins aber wieder fit. Dennoch glaubt der ukrainische Nationalstürmer, für die zweite Begegnung mit dem Rekordmeister gewappnet zu sein.
"Gutes Omen"
"Kahns Rückkehr ist sehr wichtig für die Bayern", weiß Shevchenko. "Er ist ein hervorragender Torwart, aber ich habe gegen ihn mein erstes Tor in der UEFA Champions League geschossen. Das ist ein gutes Omen, worauf ich aufbauen will."
Statistik spricht für Milan
Vor dem mit Spannung erwarteten Aufeinandertreffen der beiden Spitzenmannschaften, die zusammen zehn Mal den Pokal der europäischen Meistervereine gewinnen konnten, spricht die Statistik eindeutig für die Italiener. Über Hin- und Rückspiel konnte sich Milan bisher immer durchsetzen und holte anschließend auch jedes Mal den Titel. Dies gelang ihnen 1989/90, 2002/03 und auch im Pokal der Pokalsieger 1967/68.
Konter im eigenen Stadion
Dank der besseren Ausgangsposition sieht Shevchenko klare Vorteile auf Seiten der Gastgeber. Schließlich muss Bayern im San Siro unbedingt ein Tor schießen, um die Chance auf ein Weiterkommen zu wahren. "Bayern verfügt über eine hervorragende Abwehr. Wie jede starke Mannschaft verteidigen sie mit elf Spielern, greifen aber auch mit allen an. All ihre Abwehrspieler schalten sich oft in die Offensive ein. Daraus können wir Profit schlagen, denn so bietet sich uns Platz für Konter."
Sonderbewachung für Sheva?
In München schockte Shevchenko die bis dato überlegenen Bayern mit seinem Ausgleich per Elfmeter und erzielte so seinen siebten Treffer im laufenden Wettbewerb. Damit lag er vor den Dienstagspielen einen Treffer vor Ronaldinho und David Trezeguet - beide waren am Dienstag allerdings jeweils ein Mal erfolgreich. Felix Magath fordert daher, auf den Stürmer "besonders aufzupassen". Wer neben Shevchenko im Angriff stehen wird, ist derzeit noch unklar.
Qual der Wahl
Milan-Trainer Carlos Ancelotti hat gleich zwei hochkarätige Alternativen, denn neben Alberto Gilardino ist auch Filippo Inzaghi wieder in Topform. Shevchenko glaubt sogar, dass Milans Angriff so gut wie noch nie besetzt ist. "Gilardino, Inzaghi und ich können jederzeit Treffer erzielen. Wir haben alle unterschiedliche Qualitäten, so kann der Trainer je nach Gegner variieren. Ich bin nicht überrascht, dass Inzaghi wieder voll da ist. Ich kenne ihn sehr gut und war mir immer sicher, dass er nach seiner Verletzung wieder an die alte Form anknüpfen wird. Außerdem haben wir einen Spieler wie Kaká hinter uns. Er ist schon ein Weltklassespieler, kann sich aber auch noch verbessern."
Vergangenheit abgehakt
Shevchenko wird die Mannschaft in Abwesenheit des verletzten Paolo Maldini als Kapitän auf das Feld führen. Der Ukrainer hat keine Angst vor einem möglichen Elfmeterschießen, trotz der Erinnerung an das Endspiel gegen Liverpool FC im vergangenen Mai, als er beim entscheidenden Versuch an Jerzy Dudek scheiterte. Diesen Fauxpas hat er längst abgehakt.
Nur positiv denken
"Sollte das Spiel erst im Elfmeterschießen enden, werde ich den letzten Strafstoß schießen", sagt Shevchenko. "Ich habe eine gute Erinnerung [das Finale 2002/03 im Old Trafford beim Sieg über Juventus] und eine schlechte [Istanbul], aber es bleiben nur die positiven Erlebnisse hängen. Ich bin jederzeit bereit, wieder einen entscheidenden Strafstoß zu schießen."