Bayern holt Remis gegen Milan

In einem technisch hochwertigen Achtelfinal-Hinspiel in der UEFA Champions League zwischen dem FC Bayern München und dem AC Milan hieß es am Ende 1:1. Die Platzherren waren in der ersten Hälfte Spiel bestimmend und gingen durch Michael Ballack in Führung, Andriy Shevchenkos Ausgleich per Strafstoß fiel im zweiten, von den Gästen dominierten Spielabschnitt. Beide Mannschaften dürfen damit weiterhin auf den Einzug ins Viertelfinale hoffen.

Bayern ohne Kahn
Kurz vor dem Anpfiff fiel auf Seiten der Gastgeber die Entscheidung gegen einen Einsatz von Oliver Kahn. Der deutsche Nationaltorhüter hatte sich nicht rechtzeitig von einer Oberschenkelverletzung erholt, für ihn kam Michael Rensing zum Einsatz. Auf der linken Außenbahn erhielt Philipp Lahm den Vorzug vor dem Franzosen Bixente Lizarazu, auf der rechten Angriffsseite sollte Hasan Salihamidzic für Schwung sorgen. Der italienische Vize-Meister musste auf seinen verletzten Kapitän Paolo Maldini verzichten, für den Serginho in der Startformation stand.

Druckvoller Beginn
Die im heimischen Stadion noch unbesiegten Münchener spielten in der Anfangsphase mit viel Zug zum Tor. Mit hohen Flanken suchte Willy Sagnol immer wieder seine Teamkameraden im gegnerischen Strafraum. Dabei zeigten sich vor allem Ballack und Claudio Pizarro als sehr gefährlich, ohne dem Tor anfangs jedoch entscheidend nah zu kommen. Die Gäste aus Italien konzentrierten sich auf schnelles Konterspiel, doch Stürmer Shevchenko lief in den ersten zehn Minuten gleich zwei Mal ins Abseits.

Mailand in der Lauerstellung
Milan stellte sich nach der ersten Viertelstunde etwas besser auf das aggressive Spiel der Gastgeber ein und versuchte die Angriffsbemühungen früher zu stören. Dadurch verflachte die Partie vorübergehend, so dass die Zuschauer bis zur 20. Minuten keine echte Tormöglichkeit bejubeln durften. 

Ballack trifft
In der 22. Minute gab Ballack dem Spiel dann eine Wende. Aus etwa 18 Metern ließ er den Ball einmal kurz auf den Boden aufkommen und traf dann per Drop-Kick unhaltbar ins rechte untere Toreck. Eine Minute später hatte Roy Makaay das zweite Tor auf dem Fuß, doch Milan-Torwart Dida konnte den Schuss aus kurzer Distanz entschärfen.

Kontrolliertes Bayern-Spiel
Auch nach dem Rückstand tat sich Milan weiter schwer in der Offensive. Vor allem dem Ukrainer Shevchenko fehlte noch die nötige Durchschlagskraft. Frühe Ballverluste, verursacht durch stark auftrumpfende Münchener, ließen der Magath-Truppe stets die Möglichkeit, das Ergebnis weiter zu verbessern. Nach Vorarbeit von Salihamidzic zielte Makaay in der 38. Minute knapp am Mailänder Gehäuse vorbei.

Mailand wird stärker
Mailand kam durch eine taktische Umstellung zu Beginn der zweiten Hälfte gefährlicher ins Spiel. Shevchenko agierte von nun an mehr aus dem Mittelfeld und als Valérien Ismaël im Strafraum nur per Hand klären konnte, verwandelte der Ukrainer in der 57. Minute den fälligen Elfmeter zum Ausgleich. Drei Minuten später verpasste Alberto Gilardino die Gäste-Führung nur knapp. Sein Schuss strich am rechten Pfosten vorbei.

Hohes Niveau
Nach dem Ausgleich riskierten beide Teams nur das Nötigste, das aber auf höchstem spielerischem Niveau. Motiviert zeigte sich nach seinem Treffer vor allem Shevchenko, der nach einem sehenswerten Solo aber an Torwart Rensing scheiterte, der mit einem Reflex den Rückstand der Bayern verhinderte.

Ausgang offen
Durch das 1:1 haben beide Teams im Rückspiel am 8. März noch gute Chancen eine Runde weiter zu  kommen, doch durch das Auswärtstor verfügen die Italiener wohl über die bessere Ausgangslage. Bereits mit einem torlosen Unentschieden würde Milan in die Runde der letzten 16 einziehen.