Down Under dank Hiddink bei WM
Mittwoch, 16. November 2005
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Dank PSV Eindhovens Trainer Guus Hiddink hat sich Australien erstmals seit 31 Jahren wieder für eine FIFA-Weltmeisterschaft qualifiziert.
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Prompter Erfolg
Der 59-jährige Niederländer ersetzte im Juli den bisherigen Trainer der Socceroos, Frank Farina, und fungiert seither in einer Doppelrolle als Vereinstrainer und Nationalcoach. "Wir hatten nur ein paar Wochen Zeit, um uns kennen zu lernen, das war nicht sehr lang", erklärte er während der Jubelfeier in Sydney. "Aber die Jungs sind ein großartiger Haufen, sie wollten es unbedingt schaffen und haben hart dafür gearbeitet."
Hattrick
Hiddink hat schon mit zwei verschiedenen Nationen das Halbfinale von Weltmeisterschaften erreicht, erstmals gelang ihm dies 1998 mit den Niederlanden, vier Jahre später verblüffte er die Fußballwelt mit der Republik Korea, die bei der WM im eigenen Land erst im Halbfinale an der DFB-Elf scheiterte. Hiddink wird der dritte niederländische Trainer bei der WM in Deutschland sein, neben ihm schafften auch Marco van Basten mit den Niederländern und Dick Advocaat mit den Koreanern den Sprung in die Endrunde.
Schwarzer als Matchwinner
Hiddink vertraute bei den beiden Play-offs gegen Uruguay vor allem auf Spieler, die in Europa ihre Brötchen verdienen. Deportivo Alavés-Stürmer John Aloisi verwandelte den entscheidenden Elfmeter, nachdem Torhüter Mark Schwarzer, der in den 90er Jahren auch für Dynamo Dresden und den 1. FC Kaiserslautern gespielt hatte, zuvor die Strafstöße von Darío Rodríguez vom FC Schalke 04 und Juventus-Stürmer Marcelo Zalayeta parieren konnte.
Enge Angelegenheit
Uruguay hatte das Hinspiel gegen Australien am Samstag mit 1:0 gewonnen, doch Marco Bresciano von Parma FC gelang in der 34. Minute der Treffer, der eine Verlängerung nötig machte. Nachdem auch dort keine Tore fielen, wurden die 83.000 Zuschauer im restlos ausverkauften Telstra-Stadion von Sydney Zeuge, wie erstmals ein Elfmeterschießen über ein WM-Ticket entschied. 2002 hatten die Australier noch in den Play-offs gegen denselben Gegner den Kürzeren gezogen.
Ein Traum wird wahr
"Davon haben wir seit 32 Jahren geträumt", schwärmte Aloisi. "Wir hätten uns kein schöneres Finale vorstellen können, 83.000 Leute im Stadion und 20 Millionen in ganz Australien vor den Bildschirmen haben uns gesehen. Ich kann es noch gar nicht glauben." Uruguay, WM-Sieger von 1930 und 1950, kann sich nun auf die Qualifikation für die WM 2010 in Südafrika konzentrieren.