Gemischte Gefühle nach Auslosung
Donnerstag, 25. August 2005
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Lösbare Aufgaben für Bayern und Schalke, Los mit Tücken für Werder. Die Außenseiter Rapid Wien und Thun vor erwartet schwerem Programm.
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Von Massimo Gonnella
An der heutigen Auslosung in Monaco sind die acht Gruppen für die bevorstehende UEFA Champions League 2005/06 ausgelost worden.
Lösbare Aufgabe für Bayern
Der deutsche Meister FC Bayern München wird es wie im letzten Jahr mit dem italienischen Meister Juventus zu tun kriegen. Das Starensemble aus Turin ist mit Sicherheit als stärkster Gruppengegner der Bayern zu betrachten. Die Münchner treffen zudem auf den belgischen Meister Club Brugge KV und den österreichischen Meister SK Rapid Wien. Insgesamt sollte für die Bayern zumindest der zweite Gruppenplatz drin liegen und gemessen an den Ambitionen des Klubs auch das Minimalziel darstellen.
Rapid als Außenseiter
Für Rapid Wien wird es eine erwartet schwere Aufgabe werden. Das Erreichen der Gruppenphase stellt mit Sicherheit bereits ein gutes Ergebnis dar, bedenkt man jedoch, dass in der Qualifikation der FC Lokomotiv Moskau in Russland bezwungen wurde, sollte man die Wiener vielleicht nicht allzu rasch abschreiben.
Schalke mit guten Chancen
Der FC Schalke 04, der im dritten Topf gesetzt war, trifft auf den diesjährigen Finalisten AC Milan, den niederländischen Meister PSV Eindhoven und den türkischen Meister Fenerbahçe SK. Für den deutschen Vizemeister, der sich im Sommer gut verstärkt hat, liegt das Erreichen des Achtelfinals mit Sicherheit drin, obwohl der AC Milan wohl doch eine Nummer zu groß sein sollte. Gegen PSV und Fenerbahçe wird es zwar in Gelsenkirchen gleich zwei Mal zu einem regelrechten „Derby“ kommen, beide Gegner sind aber sicherlich zu packen.
Bremen mit tückischem Los
Auch für Werder Bremen scheint das Erreichen des Achtelfinals alles andere als unmöglich. Der FC Barcelona ist sicher der stärkste Gegner der Gruppe, aber gegen den griechischen Meister Panathinaikos und Udinese Calcio liegt alles drin. Die Heimstärke der Griechen und die Solidität der Norditaliener, die in der vergangenen Saison in der Serie A beeindruckten, könnten einige Tücken verbergen, auf die die Truppe von Thomas Schaaf besonders aufpassen müssen.
Thun – nichts ist unmöglich
Das Wunderteam aus dem Berner Oberland hat mit dem Erreichen der Gruppenphase Fußball-Geschichte geschrieben. Der FC Thun, der noch vor einigen Jahren nur drittklassig war und nur knapp am Bankrott vorbei schrammte, schaffte das für einen Klub dieser Größenordnung für unmöglich gehaltene Unterfangen, den Sprung in die Königsklasse des europäischen Fußballs zu schaffen. Was jetzt noch kommen wird, ist ein Bonus. Die Thuner von Beginn weg als chancenlos abzuschreiben wäre jedoch falsch, denn gegen den FC Dynamo Kyiv und Malmö FF wusste der Schweizer Vizemeister durch seine gute Organisation und Abgeklärtheit zu beeindrucken.