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Inter will Milan vom Thron stürzen

Der Sieg im italienischen Pokal und einige prominente Neuzugänge haben bei Inter die Hoffnung auf eine großartige Saison geweckt.

Von Michael Harrold

Als Roberto Mancini den Fratton Park am 31. Juli verließ, lächelte sogar ein wenig die Sonne hinter den Wolken hervor. Zuvor stand die Vorbereitungstournee des FC Internazionale Milano durch England unter einem ungünstigen Stern. Die Angst nach den schrecklichen Terroranschlägen von London und das - selbst für britische Verhältnisse - extrem schlechte Wetter folgten Inter durch ganz Südengland. Am Sonntag jedoch hatte Mancini, der selbst einmal Co-Trainer bei Leicester City FC war, seinen Humor wieder gefunden. "Es ist schön, wieder mal in England zu sein", erklärte er gegenüber uefa.com.

Wachsendes Selbstvertrauen
Testspielsiege gegen Crystal Palace FC, Norwich City FC und Portsmouth FC werden nicht dafür sorgen, dass die AC Milan-Fans um ihre Vorherrschaft in Mailand bangen müssen, sorgen aber rechtzeitig vor dem Saisonstart dafür, dass es bei Mancinis Team und den Fans wachsendes Selbstvertrauen zu verzeichnen gibt.

"Echter Auftrieb"
Gestützt wird der Optimismus durch den Gewinn der Coppa Italia gegen Ende der letzten Saison, der ein positives Fazit des ersten Jahres unter Mancini ermöglichte. Auch wenn es sicher nicht der wichtigste Pokal war, den sich Inter da holte, so war es doch der erste heimische Titel für die Mailänder seit 16 Jahren. "Für uns war es unglaublich wichtig, die Coppa Italia zu gewinnen", sagte Mancini. "Nach so vielen Jahren ohne Titel hat uns dieser Sieg echten Auftrieb gegeben."

Bei Real bedient
Inter versucht nun, auf diesem Erfolg aufzubauen. Mit viel Geschick hat Mancini durch gezielte Transfers die Schwachstellen in der Mannschaft beseitigt. Walter Samuel, der schon mit AS Roma den Scudetto geholt hat, soll nach einem enttäuschenden Jahr bei Real Madrid CF der sowieso schon starken Defensive weiteren Halt geben. Der vielseitige und leidenschaftliche Santiago Solari, der ebenfalls bei Real nicht glücklich wurde, könnte sich als weiteres Sahnestückchen in der neuen Inter-Mannschaft erweisen.

Pizarros Talent
Vor allem in Inter Mittelfeld ist der Konkurrenzkampf voll entbrannt. Der Zehn-Millionen-Neuzugang David Pizarro hat dort bislang am positivsten auf sich aufmerksam gemacht. Pizarro war der Hauptverantwortliche für den unerwarteten Einzug von Udinese Calcio in die UEFA Champions League und stand seither auf der Wunschliste von Mancini ganz oben. Der Chilene könnte sogar Juan Sebastián Veron in der Schaltzentrale den Rang ablaufen.

"Großartiger Spieler"
"Pizarro ist ein großartiger Spieler, er ist erst seit wenigen Wochen bei uns, aber er hat schon jetzt seine technischen Fähigkeiten unter Beweis gestellt, er ist eine echte Verstärkung für unsere Mannschaft", sagte Mancini nach dem Gala-Auftritt Pizarros gegen Portsmouth. "Selbst wenn wir auf Veron verzichten müssen, garantiert er bei uns eine ähnliche Spielkultur."

Martins Chance
Rechnet man nun noch den letzten Neuzugang Luís Figo dazu, sucht das offensive Mittelfeld Inters auch europaweit seinesgleichen. Freuen dürfte sich darüber vor allem Torjäger Adriano, aber auch Obafemi Martins erhofft sich nach dem Abgang von Christian Vieri den endgültigen Durchbruch.

"Viel fitter"
Martins ist unter Mancini aufgeblüht. Der 20-jährige Stürmer spielte letzte Saison so erfolgreich wie nie zuvor und erzielte in der Serie A elf und in der Champions League fünf Tore. Inter demonstrierte großes Vertrauen in ihn und suchte auf dem Transfermarkt keinen Nachfolger für Vieri. "Ich denke, Martins wird eine große Saison spielen", prophezeite Mancini. "Er ist viel fitter als in der letzten Saison und trotz des Abgangs von Vieri garantieren uns unsere Stürmer Tore."

Shakhtar wartet
Martins traf in England zwei Mal, doch der erste echte Test wartet nun mit dem FC Shakhtar Donetsk. Inter hat sicher einen der schwersten Gegner in der dritten Qualifikationsrunde erwischt und das Duell mit Shakhtar wird zeigen, wie weit Mancinis runderneuerte Truppe wirklich schon ist.

Milans Vorherrschaft gefährdet?
Aber ist die Mannschaft schon gut genug, um der Niederlagenserie gegen den verhassten Lokalrivalen AC Milan ein Ende zu bereiten? Mancini hat dafür nur ein Lächeln übrig. "Das Geheimnis, Milan zu schlagen, liegt nicht darin, Feuerwerkskörper abzufeuern", sagte er mit Blick auf die Zuschauerausschreitungen, die letzte Saison zum Spielabbruch und dem folgenden Aus im Champions League-Viertelfinale geführt hatten. "Letzte Saison verliefen alle Spiele gegen Milan nach dem selben Schema. Milan hatte bei seinen Toren viel Glück, sie hatten den Sieg sicher nicht mehr verdient als wir." Zum ersten Mal seit langer Zeit haben die Inter-Fans nun Grund zur Hoffnung, dass die Mailänder Vorherrschaft nicht länger in Händen der Schwarz-Roten bleiben wird.

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