Gerrard prophezeit Überraschung
Montag, 23. Mai 2005
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Steven Gerrard glaubt fest an einen Triumph von Liverpool FC im UEFA Champions League-Endspiel.
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Von Patrick Hart
Für Liverpool FC-Kapitän Steven Gerrard ist der AC Milan "die beste Mannschaft in Europa". Dennoch glaubt er, dass sein Team die Italiener am Mittwochabend schlagen kann.
"Wir können sie schlagen"
Obwohl Gerrard voll des Lobes für den Finalgegner der Reds in der UEFA Champions League ist, glaubt der englische Nationalspieler fest an den Erfolg seiner Mannschaft in Istanbul. "Der AC Milan ist eine fantastische Mannschaft, meiner Meinung nach die beste in Europa", meinte er gegenüber uefa.com. "Sie haben sowohl in der Offensive als auch in der Defensive eine Reihe von Weltklassespielern. Das ist eine sehr schwere Aufgabe für Liverpool, doch wir sind davon überzeugt, dass wir sie schlagen können."
Favoritenrolle
Der 24-Jährige weiß um die Kritik, die Milan nach dem Halbfinale gegen den PSV Eindhoven einstecken musste. Dennoch sind die Italiener für ihn der große Favorit auf den Titel. "Ich habe beide Spiele gegen den PSV gesehen und Milan danach wieder beobachtet. Meiner Meinung nach hat der PSV wirklich gut gespielt, aber am Ende hat sich dennoch Milan durchgesetzt", sagte er. "Die Leute reden darüber, wie toll der PSV gespielt hat. Doch Milan steht im Finale. Niemand kann bestreiten, dass Milan im Europapokal fantastisch gespielt hat. Sie waren zu Beginn schon ein großer Favorit. Und jetzt kann man sehen, warum - sie sind eine fantastische Mannschaft."
"Können ein Spiel entscheiden"
"Ich mag alle Spieler von Milan", so Gerrard weiter. "Kaká, [Andriy] Shevchenko und [Clarence] Seedorf können allesamt ein Spiel entscheiden. [Andrea] Pirlo ist sehr clever, [Gennaro] Gattuso ist ein Energiebündel und enorm aggressiv. Sie sind eine fantastische Mannschaft mit einer Menge hervorragender Einzelspieler."
"Zusammenarbeiten"
Doch am meisten beeindruckt Gerrard der Mannschaftsgeist von Carlo Ancelottis Truppe. "Am besten gefällt mir ihre Arbeitsauffassung", sagte er. "Ich weiß, dass sie eine Menge großer Namen haben. Aber wenn der Anpfiff ertönt, arbeiten sie als Mannschaft zusammen. Ich habe großen Respekt vor ihrem Trainer."
"Man wird bestraft"
Wenn Liverpool gegen die Rossoneri bestehen will, müssen die Engländer eine flexible Spielausrichtung an den Tag legen. "Man muss sehen, wie sich die Begegnung entwickelt", meinte er. "Wenn man gegen Milan zu offensiv zu Werke geht, wird man hinten bestraft; wenn man zu defensiv spielt, besteht die Gefahr, dass sie einen überrollen."
"Die richtige Mischung"
"Wir sind alle möglichen Szenarien durchgegangen", fügte er hinzu. "Man wird am Spieltag sehen, wie wir es umsetzen werden. Wir werden aber auf alle Fälle nicht zu offensiv oder zu defensiv spielen. Wir sind bereit für eine harte Partie. Und wir werden versuchen, die richtige Mischung zu finden."
Hoffen auf Cissé
Den Unterschied könnte dabei Djibril Cissé ausmachen. Der französische Stürmer hat seinen doppelten Beinbruch auskuriert und ist nun ein Kandidat auf einen Platz in der Liverpooler Startformation. "Cissé ist ein wichtiger Spieler - er ist sehr schnell, und wenn er von Beginn an spielt, oder später eingewechselt wird, wird Milan mit seiner Schnelligkeit Probleme bekommen. Er ist enorm gefährlich. Aber es geht dabei nicht um einen einzelnen Spieler", so Gerrard weiter. "Wir müssen eine geschlossene Mannschaftsleistung zeigen und auf das notwendige Glück hoffen."
Enge Partie
Gerrard hat großen Respekt vor Milans "fantastischer Angriffsreihe - Crespo und Shevchenko sind groß, stark und beide sehr torgefährlich". Der Kapitän der Reds erwartet eine enge Partie, aber trotzdem hofft er, dass es eine Entscheidung nach regulärer Spielzeit geben wird und nicht durch das Lotteriespiel eines Elfmeterschießens.
"Elfmeterschießen ist nicht gut"
"Ich glaube nicht, dass viele Tore fallen werden", sagte er. "Beide Mannschaften sind sehr abwehrstark, deshalb wird es meiner Meinung nach sehr knapp werden. Ich glaube nicht, dass es ein 3:3, 2:2 oder ein 3:2 geben wird. Ich denke, es wird so eng, dass vielleicht schon ein einziges Tor dieses Endspiel entscheiden könnte. Hoffentlich fällt die Entscheidung in der regulären Spielzeit - wir wollen kein Finale, das im Elfmeterschießen entschieden wird. Das ist nicht gut."