2004/05: Liverpool gewinnt Endspiel-Krimi
Mittwoch, 25. Mai 2005
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AC Milan - Liverpool FC 3:3 (nach Verlängerung; Liverpool gewinnt mit 3:2 nach Elfmeterschießen)
Nach einem dramatischen Endspielsieg in der UEFA Champions League ist Liverpool FC wieder an die Spitze des europäischen Fußballs zurückgekehrt. In Istanbul lag die Truppe von Trainer Rafael Benítez gegen den AC Milan schon mit 0:3 zur Pause zurück, ehe sie durch drei Tore in nur sieben Minuten wieder zurück ins Spiel kam und nach einem nervenaufreibenden Elfmeter-Krimi die Krone des europäischen Fußballs nach England holte. Andriy Shevchenko, der zwei Jahre zuvor im Finale gegen Juventus noch den entscheidenden Elfmeter verwandelte, scheiterte diesmal am Liverpooler Torwart Jerzy Dudek und bescherte den Reds somit einen denkwürdigen Sieg.
Maldinis Rekord
Paolo Maldini sorgte zunächst mit dem schnellsten Tor in einem Champions League-Finale für einen Rekord, ehe Hernán Crespo mit zwei Treffern die Mailänder schon fast uneinholbar mit 3:0 in Führung brachte. Aber mit dem dritten Champions League-Triumph wurde es doch nichts, weil zunächst Kapitän Steven Gerrard, Vladimír Šmicer und Xabi Alonso für Liverpool in der zweiten Halbzeit zum 3:3-Ausgleich trafen.
Gerrards Alarmsignal
Schon den Einzug ihres Teams ins Endspiel konnten die Liverpooler Fans kaum fassen. Denn bereits in der dritten Qualifikationsrunde unterlagen die Reds an der heimischen Anfield Road dem Grazer AK, ehe sie durch einen Sieg im Rückspiel doch noch die Gruppenphase erreichten. Dort schien ihr Aus schon besiegelt, als Gerrard gegen Olympiacos CFP kurz vor Schluss noch den nötigen 3:1-Siegtreffer erzielte. Nachdem Bayer 04 Leverkusen im Achtelfinale relativ locker ausgeschaltet werden konnte, traf Liverpool in einem emotionalen Duell auf Juventus FC. Denn zum ersten Mal nach der Tragödie im Heysel-Stadion am 29. Mai 1985 trafen beide Teams in einem Pflichtspiel wieder aufeinander. Damals kamen beim Endspiel im Pokal der europäischen Meistervereine in Brüssel 39 Menschen ums Leben.
Triumph über Chelsea
Nach dem 2:1-Sieg in Liverpool verdienten sich die Reds durch eine defensive Meisterleistung in Turin das Weiterkommen ins Halbfinale, und die Fans fingen langsam an, an den Erfolg zu glauben. Im rein englischen Duell traf Liverpool anschließend auf Chelsea FC. Luis García entschied in Liverpool das Halbfinale mit dem einzigen Tor während der 180 Minuten. Benítez, der schon im Vorjahr mit Valencia CF den UEFA-Pokal gewinnen konnte, führte Liverpool zum ersten Mal nach 20 Jahren wieder in ein Finale im Pokal der europäischen Meistervereine. Doch wenige Experten glaubten an einen Sieg gegen Milan.
Favorit Milan
Als Gruppensieger schaltete der Meister der Serie A zunächst Manchester United FC im Achtelfinale und dann den Lokalrivalen FC Internazionale Milano im Viertelfinale aus, ohne nur einen Gegentreffer kassiert zu haben. Gegen den PSV Eindhoven musste Milan allerdings hart um den Finaleinzug kämpfen. Trotz der 1:3-Niederlage im Rückspiel konnten die Italiener wegen der Auswärtstorregel das Ticket nach Istanbul lösen. Schon nach Maldinis Tor nach 52 Sekunden schienen die Mailänder dort ihrer Favoritenstellung gerecht zu werden. Doch Liverpool kämpfte sich zurück ins Spiel und holte zum fünften Mal in der glorreichen Vereinsgeschichte den Pokal der europäischen Meistervereine an die Anfield Road.